Eine ganz besondere Vorstellung im Theater Marl

Alles ist erleuchtet" erzählt als aberwitziges Roadmovie-Stück eine Geschichte über Selbsterkenntnis, Wahrhaftigkeit und Selbstbestimmung.

© Foto: Martin Büttner
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Am 24. Februar ist das Landestheater Burghofbühne Dinslaken im Theater Marl zu Gast. Mit dem Stück „Alles ist erleuchtet“, ein Schauspiel nach dem Roman von Jonathan Safran Foer, wagen sich die Gäste an einen Weltbeststeller der Literatur und liefern eindrucksvolle Bilder und bleibende Emotionen.

AUF DER SUCHE NACH AUGUSTINE

Jonathan, ein junger amerikanischer Jude reist in die Ukraine, um Augustine zu finden, die Frau, die in den 1940er Jahren seinen Großvater vor der nationalsozialistischen Verfolgung gerettet hat. Begleitet von einem Fahrer, der skurrilerweise vorgibt blind zu sein, und dessen Enkel, dem USA-begeisterten Alex, der trotz eines recht unkonventionellen Gebrauchs der englischen Sprache als Dolmetscher für die Unternehmung angeheuert wird, geht es von Lwow aus los in die ukrainische Provinz. Als Anhaltspunkte hat das Trio allerdings nur ein altes Foto von Augustine und den Ortsnamen Trachimbrod, von dem niemand je etwas gehört zu haben scheint.

MISSVERSTÄNDNISSE, SITUATIONSKOMIK UND SELBSTERKENNTNIS

Erzählt wird eine aberwitzige Irrfahrt, die als unterhaltsames Roadmovie voller Missverständnisse und absurder Situationskomik beginnt und sich allmählich als Reise zu den Schrecken und grauenerregenden Verbrechen der Vergangenheit entpuppt. Für jeden der drei wird die Suche nach Augustine und dem verschwundenen Ort Trachimbrod zu einer persönlichen Suche nach Selbsterkenntnis und Wahrhaftigkeit. Der alte Ukrainer stellt sich seinen verdrängten Erinnerungen und Schuldgefühlen, Alex beginnt sich von seinem dominanten Vater zu emanzipieren. Jonathan schließlich gelingt es in einem Akt kreativer Selbstbestimmung, die Geschichte seiner ausgelöschten Wurzeln, die Geschichte des jüdischen Trachimbrod im Erzählen neu zu erfinden.

EINE KRAFTVOLLE ERZÄHLUNG ÜBER DES GLÜCK

So ist „Alles ist erleuchtet“ nicht zuletzt auch eine kraftvolle Erzählung über die Macht des Geschichte- und Geschichtenerzählens selbst, über das Glück der fantastischen Ausschweifung und vielleicht sogar über die graduelle Rettung, die darin liegen könnte, sich dem Vernichteten und Verlorenen schöpferisch anzunähern. Nach dem Erfolg von „Extrem laut und unglaublich nah“ widmet sich die Burghofbühne erneut der Inszenierung eines Romans von Jonathan Safran Foer. Sein Debut „Alles ist erleuchtet“ erschien 2002 und avancierte in kurzer Zeit zum Weltbestseller.

Das Schauspiel wird gefördert vom NRW-Kultursekretariat Gütersloh.

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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