Mit zwei Veranstaltungen endet die Ausstellung zu 1700 Jahren jüdischem Leben in Deutschland

Jenny Aloni - im Militärcamp Sarafand, 1945.
Foto: Universitätsarchiv Paderborn
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  • Jenny Aloni - im Militärcamp Sarafand, 1945.
    Foto: Universitätsarchiv Paderborn
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 Die Ausstellung "Menschen, Bilder, Orte - 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland" (bis 25.6.) im LWL-Landeshaus in Münster geht in den Endspurt. Neben dem Ausstellungsbesuch bietet die letzte Juniwoche zwei Veranstaltungen für alle Interessierten: Am Donnerstag (24.6.) würdigt die LWL-Kulturstiftung mit einer dialogischen Lesung das Werk der in Paderborn geborenen jüdischen Schriftstellerin Jenny Aloni (1917-1993). Zudem bietet die digitale Führung "LIEBLINGS-ORTE" am Montag (21.6.) einen Einblick in das dritte Leitthema der Ausstellung. Beide Veranstaltungen können mit vorheriger Anmeldung besucht werden.

Lesung

Der Schauspieler Carsten Bender und der Literaturwissenschaftler Walter Gödden, LWL-Literaturkommission für Westfalen, widmen sich in der dialogischen Lesung dem literarischen Schatz der deutsch-israelischen Autorin. Aloni verfasste bereits seit ihrer Jugend in Deutschland literarische Texte und führte fast lebenslang Tagebuch. Geboren als Jenny Rosenbaum hegte die Tochter eines Kaufmanns bereits mit 14 Jahren den Wunsch, Deutschland zu verlassen und nach Palästina auszuwandern. 1939 gelang ihr dieser Schritt: Sie verließ mit einem Transport jüdischer Kinder und Jugendlicher das Land und lebte bis zu ihrem Tod mit kurzen Unterbrechungen in Israel. Auch nach ihrer Auswanderung blieb sie dem Schreiben in deutscher Sprache treu. Ihre Kindheits- und Jugenderfahrungen im Dritten Reich aber auch die Integration von Menschen unterschiedlicher Herkunft und der jüdisch-palästinensische Konflikt sind Themen, die sie in ihren Gedichten, Erzählungen und Romanen aufgriff. Für die Aufarbeitung jüdischen Schicksals fand sie eine eigene, ausdrucksstarke Sprache.
Die Lesung beginnt um 17 Uhr im Plenarsaal des LWL-Landeshauses. Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, weshalb eine vorherige Anmeldung erforderlich ist: info@lwl-kulturstiftung.de. Es gelten die Auflagen der Coronaschutzverordnung sowie etwaige standortspezifische Vorgaben, die nach der Anmeldung von der Veranstalterin versendet werden.

Führung

Die letzte Ausstellungswoche beginnt am Montag (21.6.) mit der digitalen Führung "LIEBLINGS-ORTE", in der Charlotte Pinon, Mitkuratorin der Ausstellung und wissenschaftliche Volontärin im MiQua. LVR-Jüdisches Museum im Archäologischen Quartier Köln, das dritte Leitthema vorstellt. Darin geht es um Geschichten von Orten, die für die jüdische Geschichte und Kultur in Deutschland eine besondere Rolle spielen. Die halbstündige Führung beginnt um 16 Uhr und findet im Internet per Zoom statt. Eine vorherige Anmeldung ist erforderlich: info@lwl-kulturstiftung.de.

16 Medienstationen

Am Freitag (25.6.) endet die zweite Station der Wanderausstellung, die seit Anfang Mai im LWL-Landeshaus zu sehen ist. In vier Kuben können Besucher:innen der 1700jährigen Geschichte jüdischen Lebens in Deutschland nachspüren. Darin geht es um Recht und Unrecht, um Leben und Miteinander, um Religion und Geistesgeschichte und um Kunst und Kultur. 16 Medienstationen bieten allen Interessierten einen individuellen Zugang zu den zahlreichen Fotos, Videos, Dokumenten und interaktiven Angeboten - ähnlich wie in einer App wird die inhaltliche Tiefe selbst ausgewählt. Die Ausstellung ist geöffnet von Montag bis Freitag, 10 bis 17 Uhr. Eine vorherige Anmeldung ist nicht notwendig. Der Eintritt ist frei.

Jenny Aloni - im Militärcamp Sarafand, 1945.
Foto: Universitätsarchiv Paderborn
nnenansicht eines Ausstellungskubus.
Foto: Hanna Neander
Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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