„Nathan der Weise“ im Theater Marl

"Nathan der Weise" in der zeitgenössischen Umsetzung des Westfälischen Landestheaters: Nathan (Guido Thurk) hält Tochter Recha (Franziska Ferrari) im Arm. Foto: Volker Beushausen
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Dieses Stück ist ein Klassiker sondergleichen: Am 15. November zeigt das Theater Marl in einer zeitgemäßen Inszenierung des Westfälischen Landestheaters die Aufführung „Nathan der Weise“ von G.E. Lessing. Regisseur Markus Kopf hebt das klassische Stück geschickt ins 21. Jahrhundert.

Und darum geht es:

Nathan kehrt von einer Reise zurück und erfährt, dass sein Haus während seiner Abwesenheit in Flammen aufgegangen ist. Seine Tochter Recha aber wurde zum Glück von einem Tempelherrn vor dem sicheren Tod bewahrt.

Das große Dilemma:

Nathan und seine Familie sind jüdisch, der Tempelherr Christ. Dieser schämt sich inzwischen dafür, eine Jüdin das Leben gerettet zu haben. Recha hingegen hat sich Hals über Kopf verliebt.

Über allem aber schweben Intrigen und Machtkämpfe während der Konflikte rund um die heilige Stadt. Religiöser Hass, Vorurteile und Vernichtungsphantasien prägen den Alltag zwischen Christen, Juden und Moslems. Nathan wird zum Sultan Saladin gerufen, der von ihm verlangt ihm zu erklären, welche der drei Religionen die Richtige ist. Und Nathan erzählt ihm eine Geschichte von einem Vater und drei Ringen…

Aktueller Bezug

Zwischen orientalisch anmutender Popmusik sind Schüsse und Bombeneinschläge in der Ferne zu hören. Tochter Recha tanzt zwischen Getränkeautomat und Plastik-Sitzbank zu Rammstein. Und über die Ringparabel hat das aktuelle Kriegsgeschehen in Syrien und dem Nahen Osten seine Hand gelegt.

Obwohl Gotthold Ephraim Lessing das Stück bereits im 18. Jahrhundert verfasst hatte, ist „Nathan der Weise“ mit seinen Themen damals wie heute aktuell und von gesellschaftlicher Bedeutung. Das dramatische Gedicht ist ein Plädoyer für Toleranz und das friedliche Miteinander von Religionen.

"Nathan der Weise" in der zeitgenössischen Umsetzung des Westfälischen Landestheaters: Nathan (Guido Thurk) hält Tochter Recha (Franziska Ferrari) im Arm. Foto: Volker Beushausen
Nathan (Guido Thurk) kniet vor dem christlichen Tempelherrn (Maximilian von Ulardt). Foto: Volker Beushausen
Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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