RUHRGEBIETSDRAMA "ROTER MÄRZ“ FEIERT STREAMING-PREMIERE

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Mit dem historischen Drama "Roter März" setzt Regisseur und Autor Adnan G. Köse ("Lauf um dein Leben – Vom Junkie zum Ironman") dem katholischen Pfarrer Albert Nienhaus ein Denkmal. Er erzählt die Geschichte des Geistlichen, der bei den Märzunruhen 1920 in Dinslaken-Lohberg zwischen die Fronten der Bergwerksdirektion und der Roten Armee gerät. Das Dakota International Theatre eröffnet mit dem Stück als Streaming-Premiere am 29. April die neue Kathrin-Türks-Halle in Dinslaken. Geprobt wird derzeit auf dem Welterbe Zollverein in Essen. Weitere Aufführungen sind im Oktober in Dinslaken und im Frühjahr 2022 auf Zollverein geplant.
Gefördert wird die Produktion u. a. von der RAG-Stiftung, dem Landschaftsverband Rheinland (LVR) und den Regionalverband Ruhr (RVR).

ROTER MÄRZ – EIN THEATERSTÜCK FÜR DEN ERHALT VON FREIHEIT UND DEMOKRATIE

Die Bundesrepublik Deutschland, so wie sie heute existiert, würde es ohne die Ereignisse des Frühjahrs 1920 nicht geben. Die historischen Erfahrungen der ersten deutschen Demokratie, der Weimarer Republik, spielten später eine bedeutende Rolle, um das Grundgesetz als oberste Richtschnur des politischen Handelns anzusetzen und damit die Rechte des Einzelnen zu schützen. Dabei kommt ein großer Teil der Menschen, welche die junge Republik verteidigen wollten aus der Belegschaft der Bergwerke des Ruhrgebiets.

Bergarbeitersiedlung

Roter März zeigt eine wachsende Bergarbeitersiedlung im täglichen Überlebenskampf, mit ausgeprägten Misstrauen gegenüber staatlichen Instanzen, gebeutelt durch das millionenfache Sterben an der Front im 1. Weltkrieg. Diese Siedlung steht im Mittelpunkt der Ruhrrevolution - und der Pfarrer inmitten des dramatischen Zentrums. Das Stück veranschaulicht auf eindrucksvolle Weise, wie Pfarrer Albert Nienhaus im Streben nach Gerechtigkeit und sozialen Verbesserungen in der Ausübung seines Glaubens bekämpft wird.

Erzählt wird eine Geschichte vom Kampf für Freiheit und Demokratie, in politisch instabilen Zeiten. Eine Geschichte, die dazu aufruft Unterschiede zu überbrücken, egal wie groß die Unterschiede auch sein mögen – eine Geschichte aus der heutigen Zeit? Nein, eine Geschichte, die auf historischen Tatsachen aus der Zeit zwischen 1910 und 1920 beruht, eine Geschichte, die sich noch immer wiederholt…

ROTER MÄRZ – DER HISTORISCHE HINTERGRUND ZUM RUHRGEBIETSDRAMA

Eine Inszenierung, die an das kulturelle Erbe des Bergbaus erinnert. Der Grausamkeit des Krieges und einem brutalen Werteverfall stehen Glauben, Liebe, Hoffnung und gewaltloser Widerstand gegenüber.
Mit „Roter März“ führen sie  die Besucher zurück in die Zeit zwischen 1912 und 1920. Eine bedeutsame Zeitspanne, in welcher das Ruhrgebiet vom ländlich geprägten Raum zum größten Ballungsgebiet Europas wächst. Der historische Rahmen von Roter März besteht aus einer wachsenden Konfliktsituation in Europa, sowie dem 1. Weltkrieg, der Novemberrevolution, und dieser Rahmen schließt sich dann in der Ruhrrevolution.

Diese historischen Rahmenhandlungen prägen die Stimmung von Roter März. Eine Bergwerkssiedlung erlebt die Zerreißprobe, die sich aus Zwängen einer industriellen Hochkonjunkturphase, Unterdrückung und politischer Willkür ergeben. Soziale Ungerechtigkeit, politische Umbrüche und die Auflösung vielfältiger gesellschaftlicher Umgangsformen führen zum Widerstand, ohne dabei selbst Gewalt auszuüben. Themen welche die Gesellschaft damals wie heute beschäftigen.
Im Zentrum dieses Kampfes steht Pfarrer Albert Nienhaus. Er kämpft - ungeachtet der Widerstände gegen ihn - um eine gerechte und soziale Struktur seiner Siedlung und Gemeinde. Nienhaus lebt seinen unerschütterlichen Glauben vor, der zum Überwinden der Unterschiede aufruft, wie groß sie auch sein mögen.
Bis zur Weltpremiere möchten sie  es Ihnen auf der  Homepage ermöglichen, jene Hintergründe zum Ruhrgebietsdrama Roter März zu erfahren. Dazu zählt der kirchengeschichtliche Hintergrund und Details aus dem Leben von Pfarrer Albert Nienhaus. Auch blicken wir zurück auf die Entwicklung der Zeche Lohberg-Osterfeld, wecken Vorfreude auf die neue Kathrin-Türks-Halle und zeigen auf, warum die Namensgeberin schon 1951 in Sachen Theater- und Kulturarbeit ihrer Zeit weit voraus war.

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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