Bürgerveranstaltung zum Baugebiet in Drewer-Süd

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In Drewer-Süd plant die Stadt Marl in Zusammenarbeit mit der Hermann Wübbe Baulanderschließung GmbH die Entwicklung eines neuen Wohnquartiers. Um interessierte Bürgerinnen und Bürger über den Fortschritt der Planungen zu informieren, lädt Baudezernentin Andrea Baudek Dienstag (16. Mai) um 17:30 Uhr zu einer Bürgerveranstaltung ein.

In dem neuen Wohngebiet südlich des Quartiers Schlesische Straße und östlich der Straße Langehegge werden nach derzeitigem Planungsstand 12 freistehende Einfamilienhäuser, 14 Doppelhaushälften, 12 Reihenhäuser sowie voraussichtlich 55 Wohnungen in Mehrfamilienhäusern entstehen. Auch entsteht im Plangebiet eine Kindertagesstätte und ein öffentlicher Spielplatz.


Intensive Diskussion


Über die grundsätzlichen Planungsüberlegungen wurde bereits in einer Bürgerversammlung am 10. Mai 2022 informiert. Der Rat der Stadt hat anschließend in seiner Sitzung am 23. Juni 2022 die Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 260 „Das Loebrauck/ Langehegge“ beschlossen. In einem Bürgerworkshop am 10. November 2022 wurde das städtebauliche Konzept mit den anwesenden Bürgerinnen und Bürgern intensiv diskutiert.

Konzept wurde weiterentwickelt
Seitdem wurde das städtebauliche Konzept unter Berücksichtigung der fachlichen Anforderungen sowie der von der Öffentlichkeit vorgebrachten Anregungen weiterentwickelt. Das aktuelle städtebauliche Konzept wird vorgestellt. Auch wird es einen Überblick über die Ergebnisse der bisherigen Fachplanungen und Gutachten geben.

Die Veranstaltung findet in der Auferstehungskirche (Westfalenstraße 94) statt.

Kein Baugebiet im Landschaftsschutzgebiet!

Liebe Bürgerinnen und Bürger,
aktuell laufen Planungen hinter dem Rücken der Bevölkerung, dass der Bauunternehmer und Investor Roland Wübbe aus Marl-Sinsen unseren Ortsteil durch ein weiteres Neubaugebiet im Landschaftsschutzgebiet an der Langehegge bis zum Bereich Freerbruchstraße bebauen möchte.

Vor 5 Jahren im Januar 2016 hat ein anderer Investor ähnliches an gleicher Stelle versucht, dieser hat die großen Bedenken und den schallenden Protest der Bevölkerung und der Parteien ernst genommen und das gesamte Vorhaben zurückgezogen. Die aktuellen Planungen sehen nun eine Bebauung in doppelter Dimension als ursprünglich 2016 geplant vor, so soll jetzt auch ein weiterer XXL-Supermarkt entstehen.

Folgende Gründe sprechen gegen das geplante Baugebiet

Wir wollen Drewer-Süd weiter als liebens- und lebenswerten Stadtteil im Grünen erhalten.
Aufgrund des hohen Altersdurchschnitts der Bevölkerung von Drewer-Süd ist die Nach- und Umnutzung vorhandener Immobilien sehr erstrebenswert. Es ist aus unserer Sicht nicht zielführend, wenn auf der einen Seite Neubauten und auf der anderen Seite irgendwann Leerstände stehen. Aufgrund der Alterspyramide in Deutschland wird der Bedarf an Einfamilienhäusern in einigen Jahren spürbar abnehmen.
Es wurden im Jahr 2016 Bürgerbefragungen im Rahmen des ISEK zur Zukunft der Ortsteile in Marl durchgeführt. Auf der Versammlung für Drewer-Süd wurde einhellig die Auffassung vertreten, dass der Stadtteil in seinem Naherholungswert erhalten und gefördert werden soll, damit die Bürger sich dort im Grünen so wie bisher erholen können. Man möchte nichts ändern. Ein Baugebiet zu mehr Beton und weniger Natur ist das Gegenteil des Ergebnisses der Bürgerbefragung.
Fast alle anderen großen Bauprojekte in Marl, wie das Wohngebebiet St. Heinrich, die Gartenstadt, das Baugebiet am Rheiderlandweg und die Bebauung der Gärtnerei Lauf fanden in Drewer-Süd statt. Die Fokussierung der gesamten Baugebiete in Marl auf einen Ortsteil ist nicht im Sinne einer fairen Verteilung.
Wir haben in Drewer-Süd einen Supermarkt und dafür können wir dankbar sein - allerdings rechnen sich nicht zwei Supermärkte. Bereits vor Jahren gab es auf der Langehegge einen Supermarkt, dieser musste mangels Kundenfrequenz schließen. Wäre ein zweiter Supermarkt für tatsächlich notwendig erachtet, hätte man diesen ja in zentraler Lage auf dem Gelände der Gärtnerei Lauf berücksichtigen können, bei diesem Standort handelte es sich ja ohnehin um vorhandene Einzelhandelsfläche. Warum wir jetzt zwei Supermärkte benötigen, von denen dann vermutlich keiner mehr wirtschaftlich betrieben werden kann, ist nicht nachzuvollziehen und bleibt das Geheimnis der aktuellen Planer. Wir wollen keine zukünftigen Bauruinen in Drewer-Süd.
Durch den Einzelhandelserlass vom 13.01.2022 hat die NRW-Landesregierung den Weg frei gemacht, dass Supermärkte von der grünen Wiese wieder in den Städte zurückkommen. In Drewer-Süd ist das Gegenteil davon geplant.
Am 5.6.2019 wurde in Marl der Klimanotstand ausgerufen. Jede weitere Bebauung schadet dem Klimawandel. Mit dem Ratsbeschluss hat sich die Stadt verpflichtet, in Zukunft bei allen Entscheidungen den Klimaschutz zu berücksichtigen. Und dann soll ein Fläche die als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen ist, bebaut werden?
Die großen Volksparteien in Marl wollen im Inneren der Stadt neue Baugebiete schaffen und nicht auf der „grünen Wiese“.
Die Belange der Bevölkerung von Drewer-Süd sind aus unserer Sicht höher anzusiedeln als das profitorientierte Denken eines Investors.

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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