Der Widerstand gegen die Erweiterung von SARIA in Marl Frentrop wächst

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Die Bürgerinitiative “Marler haben Nase voll” zeigte mit Hilfe von ca. 2000 m Flatterband die Ausmaße der geplanten SARIA Erweiterung im Landschaftschutzgebiet Frentrop an der Rennbachstraße, beim 3. Info-Spaziergang um das SARIA Gelände. Auf einer Pinnwand wurde die Geschichte des Widerstandes gegen die Rethmann Aktivitäten an Hand von Zeitungsausschnitten gezeigt. Schon im letzten Jahrhundert hatte die BiGi ein Vorläufer der Bürgerliste WIR für Marl den Widerstand gegen Rethmannpläne auf den Weg gebracht.

Hunderte Anwohnerinnen und Anwohner nahmen an der Aktion teil. Sie haben in Marl gegen die Zerstörung des Landschaftsschutzgebiets am Rennbach protestiert. Mit einer aufwändigen FLATTERBAND-AKTION wurden die Ausmaße der geplanten Rethmann-SARIA-Erweiterung gezeigt. Die Bürger aus den Stadtteilen Riegefeld, Alt-Marl, Frentrop und Polsum konnten sich auch optisch ein Bild von der Fläche machen die SARIA überbauen will. Die Nähe der neu geplanten Industriefläche zur Siedlung Riegefeld, Alt-Marl und Polsum zeigt welchen weiteren unzumutbaren Belastungen auf die Marler Bürger zukommen.
Die meisten Bürger waren entsetzt über die Ausmaße, weil Wiesen, Weiden und ein Wald in der Größe von mehr als acht Fußballfeldern zerstört werden sollen. Die Einwohner setzten sich für den Erhalt des Naherholungsgebiets ein und forderten, dass die reichlich vorhandene Industrieflächen in Marl genutzt werden. (Westerweiterung, AV-Gelände, Industriepark Dorsten Marl). Nach Ansicht der Bürger könnten so viele Arbeitsplätze geschaffen werden ohne die unter Schutz stehende Natur zu zerstören. Dieser ursprünglich von der Politik an SARIA herangetragene Vorschlag wurde vom Unternehmen aber bereits aus Kostengründen abgelehnt. SARIA setzt weiter auf die Unterstützung von SPD, CDU, FDP und bum im Stadtrat, die die Erweiterung im Stadtrat bisher mittragen.
Die Bürger haben die berechtigte Befürchtung, dass Lärm und Schadstoffbelastung zunehmen werden. Bereits heute gibt es täglich rund 300 LKW-Fahrten durch das Landschaftsschutzgebiet. Auch die Befürchtungen vor dem Wertverlust ihrer Wohnungen und Häuser zum Beisspiel im Riegefeld ist bei vielen ein Thema.
Vor allem ärgern sich viele Anwohner, dass die Marler Politiker von SPD, CDU, FDP und bum sich nicht an politische Beschlüsse gehalten haben die der Stadtrat damals zu Rethmann gefasst hat. Sie werfen diesen Politikern vor, politische Absprachen gekippt zu haben. So hatte der Marler Stadtrat in den 90er Jahren beschlossen, dass sich Rethmann-SARIA in Marl nicht weiter ausbreiten darf. Im Schnelldurchlauf war aber dann eine gigantische Biogasanlage entstanden, die heute häufig als Ursache für Gestank gilt.
1989 hatte es an dem Rethmann-Standort tagelang gebrannt, weil dort Sondermüll in Brand geraten war. Zuvor waren vom Rechtsvorgänger 36 Tonnen krebserregender Stoffe ins Erdreich gelangt, die noch bis 2034 saniert werden müssen. Eine gigantische Altlast die unter dem heutigen Industriegelände liegt.
Die Bezirksregierung Münster hat das Landschaftsschutzgebiet Rennbach erst wieder Ende 2012 erneut ausgewiesen, weil es „wichtige Ausgleichsfunktionen neben den Aufgaben zur Grundwasser-anreicherung, Schadstofffilterung und Frischluftent-stehung erfüllt. Aber auch als bedeutende Rückzugs-räume für die Flora und Fauna (…)“
An der Protestaktion nahm auch die Bürgerliste WIR für Marl teil.
Fritz Dechert: „Wir haben uns im Widerstand gegen die Retmann Aktivitäten gegründet, wir werden in unseren Kampf nicht nachlassen. Industriebetriebe wie die Firmen der Rethmann-Gruppe in Frentrop gehören nicht in den Aussenbereich. „
Einige der Befürworter der Erweiterung haben schon damals im Stadtrat gesessen und haben gegen den Industriekomplex an der Rennbachstrasse Front gemacht, heute sind sie umgefallen.

http://www.wir-fuer-marl.de/anfragen/Rethmann_%20RAT_15%20XI12.pdf

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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