Grimme-InstitutMarl: Social Community Days oder: Aus eins mach zwei!

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„Es kann beim Thema Rechtspopulismus gar nicht genug Engagement und Sichtbarkeit geben“, sagt Michel Abdollahi. „Denn es gibt immer noch Kräfte, die versuchen, das Thema unsichtbar zu machen und da müssen wir dagegen halten!“ Abdollahi ist der Moderator des Social Community Day, der erstmalig rein digital stattfindet. An die Stelle der Paneldiskussionen und Workshops, die in den vergangenen zehn Jahren das Programm ausgemacht haben, tritt in diesem Jahr eine Reihe moderierter Zweiergespräche, die nunmehr an zwei Tagen – in konzentrierter Form auf.

Grimme-Direktorin Frauke Gerlach

„Die Berichterstattung im Vorfeld der heutigen US-amerikanischen Präsidentenwahl hat einmal mehr verdeutlicht, welche Wirkung populistische Worte und Taten auf demokratisches Handeln haben können: Gesellschaftliche Gruppen werden ausgegrenzt, der politische Gegner delegitimiert, liberale Medien verunglimpft. Aber dieses Phänomen ist nicht allein ein US-amerikanisches. Die Auseinandersetzung mit Rechtspopulismus ist ebenfalls eine Herausforderung aus der europäischen und der bundesdeutschen Perspektive“, so Grimme-Direktorin Frauke Gerlach, weshalb das Grimme-Institut hier schon seit längerer Zeit einen inhaltlichen Schwerpunkt lege. „Abseits dessen bestimmt auch die Corona-Pandemie weiterhin unser Leben. Für den November gilt das leider nachhaltiger als in den Vormonaten und darauf reagieren wir mit unserem neuen Format“, so Gerlach weiter.

Nach dem Rechten schauen

Am 4. und 5. November wird es also unter dem Motto „Nach dem Rechten schauen. Für eine Demokratie ohne Rechtspopulismus“ sechs Gespräche zwischen Menschen geben, die sich mit den Themen Rassismus, Rechtspopulismus und Rechtsextremismus beschäftigen:
Mit dabei sind Stephan Anpalagan, der sich auf Twitter und Facebook gegen Rechtsextremismus und Rassismus engagiert; Nora Hespers, die als „Die Anachronistin“ die Ermordung ihres Großvaters durch die Nationalsozialisten recherchiert; Caro Keller, die mit NSU-Watch in diesem Jahr einen Grimme Online Award erhalten hat; Natascha Strobl, die mit #NatsAnalysen Einordnungen von rechtslastigen Äußerungen liefert; Uschi Jonas, die Faktencheckerin beim Recherchekollektiv Correctiv ist; Jan-Henrik Wiebe, der den #ExtremLand-Schwerpunkt bei funk verantwortet hat; Anh Tran, die für ihre Radioreportage „Mein Dresden – Heimat tut weh“ einen Deutschen Radiopreis 2020 erhalten hat; Nadia Zaboura, die sich als Kommunikationswissenschaftlerin und Linguistin mit Sprache auseinandersetzt; Julian Feldmann, der unter anderem für STRG_F über Rechtsextremismus und Terrorismus berichtet; Iva Krtalic, die als Integrationsbeauftragte im WDR für mehr Vielfalt sorgt und Esra Karakaya, die für ihre YouTube-Talkshow in diesem Jahr den Grimme Online Award erhalten hat. Sie berichten von ihren jeweiligen Tätigkeitsschwerpunkten und analysieren die derzeitige Situation in Medien und Gesellschaft.

Unter dem Hashtag #SCDay20 finden sich weitere Informationen in den sozialen Medien:

Facebook: www.facebook.com/socialcommunityday
Twitter: twitter.com/grimme_institut
Instagram: instagram.com/grimme_institut

Video-Gespräche

Die Social Community Days sind in einen Social Community Month eingebettet, der dem Umstand Rechnung trägt, dass diesmal kein Austausch vor Ort stattfinden kann. Im Veranstaltungsblog (online unter www.social-community-day.de) wurden bzw. werden seit Anfang Oktober nicht nur die Teilnehmenden der Zweiergespräche vorgestellt, sondern auch weitere Personen und Gruppen, die sich mit ihren Arbeiten und ihrem Engagement gegen rechtspopulistische Strömungen oder andere demokratiefeindliche Entwicklungen positionieren. Darüber hinaus gibt es drei Video-Gespräche der Direktorin des Grimme-Instituts mit Fernsehschaffenden, die sich besonders im Themenfeld des Rechtspopulismus engagieren: mit dem Moderator des ORF-Nachrichtenmagazins ZIB2, Armin Wolf, dem Leiter des ARD-Politikmagazins "Monitor", Georg Restle, sowie der Journalistin Jana Merkel.

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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