Keine zentrale Gedenkfeier am Volkstrauertag in Marl

Wegen der Corona-Pandemie veranstaltet die Stadt Marl am Volkstrauertag keine zentrale Gedenkfeier.  Das Bild zeigt das Grabfeld von Douaumont, das Marler Jugendliche 2017 während einer Gedenkstättenfahrt besuchten. Foto: Stadt Marl / Pressestelle
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  • Wegen der Corona-Pandemie veranstaltet die Stadt Marl am Volkstrauertag keine zentrale Gedenkfeier. Das Bild zeigt das Grabfeld von Douaumont, das Marler Jugendliche 2017 während einer Gedenkstättenfahrt besuchten. Foto: Stadt Marl / Pressestelle
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Aufgrund der Corona-Pandemie findet die zentrale Gedenkfeier am Volkstrauertag (15.11.) nicht in gewohnter Weise statt. Das teilt die Stadt Marl jetzt mit. In Marl ist es Tradition, am Volkstrauertag am Bonhoeffer-Denkmal auf dem Creiler Platz gemeinsam an die Gewaltopfer aller Nationen zu erinnern. Doch in diesem Jahr ist alles anders. Vor dem Hintergrund des aktuellen Infektionsgeschehens und der Corona-Schutzverordnung sehen wir am Sonntag davon abso die Stadt Marl. Daher wird die Stadt am Bonhoeffer-Denkmal in aller Stille einen Kranz niederlegen.

Prinz Charles spricht beim Volkstrauertag

Jedes Jahr legt der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge den inhaltlichen Fokus in der Planung der Gedenkstunde im Plenarsaal auf bestimmte historische Gedenktage und Themen. 2020, 75 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges, sind es die deutsch-britischen Beziehungen, die sich von der Feindschaft in beiden Weltkriegen zu Freundschaft und Zusammenarbeit entwickelt haben. Es ist das erste Mal, dass ein Mitglied der Königlichen Familie an der zentralen Gedenkveranstaltung zum Volkstrauertag in der Bundesrepublik teilnimmt.

Robbie Bulloch, Geschäftsträger der Britischen Botschaft in Berlin, sagte dazu: „Vor 75 Jahren begannen Deutschland und das Vereinigte Königreich nach dem Trauma des Zweiten Weltkrieges mit dem Wiederaufbau unserer bilateralen Beziehungen. Unsere heutige Freundschaft beruht auf einer viel weiter zurückreichenden gemeinsamen Geschichte, auf einer gemeinsamen Haltung zu aktuellen Herausforderungen sowie unserer gemeinsamen Verpflichtung zu Versöhnung.

Die Generalsekretärin des Volksbundes, Daniela Schily, erklärte: „Dieses Jahr ist für uns alle herausfordernd. Dass Prinz Charles sich dennoch bereitgefunden hat, in diesem Jahr zum Volkstrauertag zu sprechen, ist ein besonderes Zeichen der auf die Zukunft gerichteten Versöhnung zwischen unseren Völkern. Die Briten sind 1945 als Sieger gekommen, aber als Freunde geblieben.“

Tatsächlich hat der Prinz von Wales enge persönliche Beziehungen zu Deutschland, auch durch sein Elternhaus. Mehr als 30 Mal besuchte er schon Deutschland und er spricht gut Deutsch. Seine Bereitschaft, nach Berlin zu reisen und die Gedenkrede zu halten, zeigt, dass ihm das gemeinsame Gedenken sehr wichtig ist.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hatte den Prinzen von Wales auf Anregung des Volksbundes eingeladen. In der Gedenkstunde soll das alliierte Engagement gewürdigt werden: bei der Befreiung Europas von der NS-Besatzung sowie beim Wiederaufbau, der Re-Demokratisierung und späteren Wiedervereinigung Deutschlands.

In der Kriegsgräberfürsorge wie auch in vielen Begegnungs- und Bildungsprojekten mit historisch-politischen Inhalten arbeiten die deutsche und die britische Seite eng zusammen –auf Länderebene und weltweit.

Wolfgang Schneiderhan, Präsident des Volksbundes, wird die Veranstaltung mit der Begrüßungsansprache eröffnen, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, der auch Schirmherr des Volksbundes ist, spricht das Totengedenken. Zum Programm gehören neben der Gedenkrede inhaltliche Impulse junger Menschen aus Großbritannien, Israel, Moldawien und Deutschland. Das Musikkorps der Bundeswehr begleitet die Veranstaltung musikalisch.

Aufgrund der Corona-Pandemie werden in diesem Jahr weitaus weniger Gäste im Plenarsaal dabei sein können. Der Volksbund berücksichtigt die aktuelle Hygiene- und Vorsichtsmaßnahmen.

Die Feierstunde wird am 15. November von 13.30 Uhr an live im ZDF sowie auf Phoenix und im Bundestagsfernsehen übertragen.

Wegen der Corona-Pandemie veranstaltet die Stadt Marl am Volkstrauertag keine zentrale Gedenkfeier.  Das Bild zeigt das Grabfeld von Douaumont, das Marler Jugendliche 2017 während einer Gedenkstättenfahrt besuchten. Foto: Stadt Marl / Pressestelle
Prinz Charles
Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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