Neue Sitzbänke in den Loe-Auen und Auf Höwings Feld in Marl

Bürgermeister Werner Arndt (l.) und Unternehmer Roland Wübbe bei der offiziellen Übergabe der neuen Sitzbänke. Foto: Stadt Marl
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Über vier neue Sitzgelegenheiten können sich Marler Bürgerinnen und Bürger ab sofort freuen. Die von den Firmen Geschwister Wübbe und Hermann Wübbe Baulanderschließung gesponserten Bänke wurden durch den Zentralen Betriebshof der Stadt Marl jetzt installiert.

Bürgermeister Werner Arndt und Roland Wübbe ließen es sich nicht nehmen, bei der offiziellen Übergabe einmal probe zu sitzen.

Kleine Pause im Grünen

„Solche Möglichkeiten einer kleinen Pause kommen bei den Menschen in der Stadt immer gut an. Und gerade dieser Weg, der die Loe-Auen und Auf Höwings Feld mit Hüls verbindet, wird gerne von Spaziergängerinnen und Spaziergängern genutzt“, freut sich Werner Arndt über die Unterstützung durch die heimischen Unternehmen.

Abfallbehälter gegen Müll-Chaos

Neben den vier Metall-Bänken mit ihren Sponsorenschildern wurde auch jeweils ein Abfallbehälter installiert, um die Ruhepole am Wegesrand nicht zu einem Mülllager verkommen zu lassen.

Roland Wübbe

Der Rat der Stadt beschloss im Juni die Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 260 „Das Loebrauck/ Langehegge“. Die bisher landwirtschaftlich genutzte Fläche ist aktuell dem baulichen Außenbereich zuzuordnen. Das Bebauungsplanverfahren zielt entsprechend darauf ab, die planungsrechtlichen Voraussetzungen für die wohnbauliche Entwicklung und eine Kindertagesstätte zu schaffen. Auf dem 2,4 Hektar großen Gelände südlich der Schlesischen Straße plant der Marler Roland Wübbe mit seinem Unternehmen den Bau von bis zu 16 Wohnungen und zirka 30 freistehenden Häusern (Reihenhaus, Einfamilienhaus, Doppelhaus) sowie eines Kindergartens.

Folgende Gründe sprechen gegen das geplante Baugebiet, sagt die Bürgerinitiative Drewer Süd

Wir wollen Drewer-Süd weiter als liebens- und lebenswerten Stadtteil im Grünen erhalten.
Aufgrund des hohen Altersdurchschnitts der Bevölkerung von Drewer-Süd ist die Nach- und Umnutzung vorhandener Immobilien sehr erstrebenswert. Es ist aus unserer Sicht nicht zielführend, wenn auf der einen Seite Neubauten und auf der anderen Seite irgendwann Leerstände stehen. Aufgrund der Alterspyramide in Deutschland wird der Bedarf an Einfamilienhäusern in einigen Jahren spürbar abnehmen.
Es wurden im Jahr 2016 Bürgerbefragungen im Rahmen des ISEK zur Zukunft der Ortsteile in Marl durchgeführt. Auf der Versammlung für Drewer-Süd wurde einhellig die Auffassung vertreten, dass der Stadtteil in seinem Naherholungswert erhalten und gefördert werden soll, damit die Bürger sich dort im Grünen so wie bisher erholen können. Man möchte nichts ändern. Ein Baugebiet zu mehr Beton und weniger Natur ist das Gegenteil des Ergebnisses der Bürgerbefragung.
Fast alle anderen großen Bauprojekte in Marl, wie das Wohngebebiet St. Heinrich, die Gartenstadt, das Baugebiet am Rheiderlandweg und die Bebauung der Gärtnerei Lauf fanden in Drewer-Süd statt. Die Fokussierung der gesamten Baugebiete in Marl auf einen Ortsteil ist nicht im Sinne einer fairen Verteilung.
Wir haben in Drewer-Süd einen Supermarkt und dafür können wir dankbar sein - allerdings rechnen sich nicht zwei Supermärkte. Bereits vor Jahren gab es auf der Langehegge einen Supermarkt, dieser musste mangels Kundenfrequenz schließen. Wäre ein zweiter Supermarkt für tatsächlich notwendig erachtet, hätte man diesen ja in zentraler Lage auf dem Gelände der Gärtnerei Lauf berücksichtigen können, bei diesem Standort handelte es sich ja ohnehin um vorhandene Einzelhandelsfläche. Warum wir jetzt zwei Supermärkte benötigen, von denen dann vermutlich keiner mehr wirtschaftlich betrieben werden kann, ist nicht nachzuvollziehen und bleibt das Geheimnis der aktuellen Planer. Wir wollen keine zukünftigen Bauruinen in Drewer-Süd.
Durch den Einzelhandelserlass vom 13.01.2022 hat die NRW-Landesregierung den Weg frei gemacht, dass Supermärkte von der grünen Wiese wieder in den Städte zurückkommen. In Drewer-Süd ist das Gegenteil davon geplant.
Am 5.6.2019 wurde in Marl der Klimanotstand ausgerufen. Jede weitere Bebauung schadet dem Klimawandel. Mit dem Ratsbeschluss hat sich die Stadt verpflichtet, in Zukunft bei allen Entscheidungen den Klimaschutz zu berücksichtigen. Und dann soll ein Fläche die als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen ist, bebaut werden?
Die großen Volksparteien in Marl wollen im Inneren der Stadt neue Baugebiete schaffen und nicht auf der „grünen Wiese“.
Die Belange der Bevölkerung von Drewer-Süd sind aus unserer Sicht höher anzusiedeln als das profitorientierte Denken eines Investors.

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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