Rathaussanierung Marl
Neuste Prognose, Sanierung übersteigt 100 Mio. Euro

Creiler Platz - Marl | Foto: BÜNDNIS DEUTSCHLAND - Bürgerfraktion Marl

Die gute Laune des Bürgermeisters Werner Arndt scheint in den letzten Monaten vergangen zu sein. Es gibt nicht nur zu Marschall 66, das zweimal im Rat abgelehnt wurde, starke Kritik, sondern auch schlechte Nachrichten zum Thema Rathaussanierung. Doch nun wurde eine schon lange vorhergesehene Schallmauer durchbrochen.

Erinnern wir uns:
Laut einem Gutachten aus dem Jahr 2012 lagen die voraussichtlichen Kosten für den Prestigebau bei lediglich 39 Millionen Euro. Im November 2017 schätzte das Architekturbüro HPP die Sanierungskosten schon auf 54,7 Millionen Euro.  Die Kostensteigerung, die der Rat im November 2021 mit Ausnahme der BÜNDNIS DEUTSCHLAND – Bürgerfraktion Marl beschlossen hat, wurde im Oktober 2022 auf 86 Millionen Euro erhöht. Nach dem Quartalsbericht IV/2022 des Projektsteuerers BOS Projektmanagement GmbH steht die offizielle Prognose der Rathaussanierung jetzt bei 99 Millionen Euro.  „Es sind jedoch bereits wieder zwei Monate vergangen, die 100 Millionen Euro sind schon überschritten“, gibt Rechnungsprüfer Wilm Sender zu.

Unsere Fraktion hat im Oktober die finanzielle Situation dieses Projektes mehrmals kritisiert und den Vorwurf gegenüber der Verwaltung erhoben, dass dieses Projekt nicht bis zur geplanten Fertigstellung durchgerechnet wurde. Unsere Warnungen, jetzt unbedingt die Reißleine zu ziehen und gewisse Maßnahmen auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben, wurden in den Wind geschlagen.  Im Vergleich zu Marschall 66 steigen die Baukosten offenbar ebenfalls ins Bodenlose. Auch hier ist dringender Handlungsbedarf gegeben und nicht nach der Methode, einfach so weiter.

Die Sanierung des Rathauses und Marschall 66 sollte uns allen bewusst machen, wie weit Wunschdenken und die harte Realität auseinanderklaffen können.

Die stolz verkündete Nachricht, dass die Stadt Marl als erste Kommune im Ruhrgebiet einen Radentscheid beschlossen hat, sollte schleunigst noch einmal überprüft werden. Für dieses Projekt möchte sie bis 2028 insgesamt 64 Millionen Euro bereitstellen, vorausgesetzt, dass Fördermittel fließen. Im Jahr 2023 sind bereits über 8 Mio. Euro für die schrittweise Umsetzung des klimafreundlichen Mobilitätskonzeptes und des Radentscheids im städtischen Haushalt vorgesehen.

Eine grundlegende Veränderung ist dringend erforderlich, es muss jetzt gehandelt werden und es bedarf keiner weiteren Debatte im Rat.

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