Verdoppelt die Stadt den Anteil am Grimme-Institut, damit der Grimme Preis in Marl bleibt?

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Die Stadt Marl übernimmt zusätzlich Gesellschaftsanteile der Filmstiftung NRW GmbH an der Grimme-Institut Gesellschaft für Medien, Bildung und Kultur mbH in Höhe von 20.000 EUR. Das beschloss der Stadtrat. Es gibt Gerüchte, dass es Bestrebungen gibt, das Grimme-Institut nach Köln zu verlegen. Das würde bedeuten, dass die Marler Hautevolee, die vornehme Gesellschaft, nicht mehr an der Preisverleihung des Grimme Preises in der Zahl wie bisher teilnehmen könnte. Die normale Marler Einwohnerschaft ist lediglich Zuschauer am Roten Teppich. Alle Bemühungen, sie auch in größerer Zahl an der Preisverleihung teilnehmen zu lassen, sind gescheitert.

Die Haushaltsvorschriften der Bezirksregierung Münster sehen die Kapitalerhöhung als eine freiwillige Ausgabe. Die ist eigentlich nicht mit den Vorschriften des Stärkungspaktgesetz vereinbar.

Das Stammkapital der Gesellschaft in Höhe von 200.000 EUR verteilt sich auf die nachstehenden Gesellschafter (Stand: 31.12.2015):
1. Deutscher Volkshochschulverband e.V. (DVV) 80.000 EUR
2. Filmstiftung NRW GmbH 20.000 EUR
3. Landesanstalt für Medien NRW (LfM) 20.000 EUR
4. Westdeutscher Rundfunk (WDR) 20.000 EUR
5. Zweites Deutsches Fernsehen (ZDF) 20.000 EUR
6. Stadt Marl 20.000 EUR
7. Land NRW 20.000 EUR

Die Stadt Marl hat einen Anteil in Höhe von 20.000 EUR (= 10 %) am
Stammkapital der Grimme-Institut Gesellschaft. Die Filmstiftung NRW GmbH, die ebenfalls einen Anteil in Höhe von 20.000 EUR am Stammkapital der Grimme-Institut GmbH hält, will sich von ihrem Stammkapitalanteil trennen. Die Stadt Marl hat den Anteil der Filmstiftung NRW GmbH übernommen.

Das Grimme-Institut in Marl

Das Grimme-Institut – Gesellschaft für Medien, Bildung und Kultur mbH (bis 2010 Adolf-Grimme-Institut, abgekürzt AGI) ist eine gemeinnützige Forschungs- und Dienstleistungseinrichtung, die sich mit Medien und Kommunikation beschäftigt. Das Institut hat seinen Sitz in Marl und vergibt jährlich den Grimme-Preis für hochwertige Fernsehsendungen. Es ist nach dem deutschen Politiker und ersten Generaldirektor des Nordwestdeutschen Rundfunks (NWDR), Adolf Grimme, benannt. Direktorin des Instituts ist die Juristin Frauke Gerlach.

Geschichte des Grimme-Institut

Der Leiter des Marler Bildungswerkes „die insel“, Bert Donnepp, initiierte die Gründung des Instituts durch den Deutschen Volkshochschul-Verband (DVV) am 23. September 1973. Aufgabe des Instituts war es zunächst, Möglichkeiten zur Verknüpfung von Volkshochschulen mit dem Fernsehen zu finden und Weiterbildungsangebote im Bereich der Medien zu verbessern. Außerdem wurde es mit den Vorbereitungen des seit 1964 verliehenen Adolf-Grimme-Preises betraut. Bis am 1. Oktober 1974 Peter von Rüden zum ersten Leiter des AGI berufen wurde, leitete der DVV das Institut. Das AGI beschäftigte bis 1975 vier Mitarbeiter, am Ende des Jahres 1980 waren 29 Mitarbeiter beim Institut angestellt. 1977 bezog das Institut ein eigenes Gebäude am Ende der Adolf-Grimme-Straße unweit des neuen Marler Stadtzentrums. Ab 1983 entwickelte sich das AGI zum medienpolitischen und medienkulturellen Zentrum. Nach zehn Jahren Institutsleitung wurde Peter von Rüden von Hans Janke abgelöst. 1989 erhielt Lutz Hachmeister für sechs Jahre die Leitung des AGI. 1995 wurde Hans Paukens Leiter der Einrichtung. Seit 2001 leitete Bernd Gäbler das Institut, der 2005 von Uwe Kammann, zuvor Chefredakteur von epd-medien, abgelöst wurde. Kammann ging Ende April 2014 in den Ruhestand.

Im September 2010 fusionierte das ebenfalls in Marl ansässige Europäische Zentrum für Medienkompetenz (ecmc) mit dem Adolf-Grimme-Institut. Das nun auf 30 Mitarbeiter erweiterte Medieninstitut firmiert unter der Bezeichnung Grimme-Institut.

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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