Warnstreik: „Coca-Colianer“ aus Herten und Dorsten servieren Weltkonzern kalt eine „Protest-Coke“

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Herten und Dorsten ziehen „Coke-Bremse“: Bei den Coca-Cola-Werken in Herten und Dorsten steht am kommenden Donnerstag ( 2. Februar) alles still. „Einen Tag lang kommt in Dorsten keine Cola mehr in die Flasche. Und in Herten läuft keine Kiste mehr vom Band“, sagt Martin Mura von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten. Der Grund: Die NGG hat zum Warnstreik bei Coca-Cola aufgerufen.

Ein Fokus liege dabei auf der Coca-Cola-Produktion in Dorsten (mit 265 Beschäftigten) und dem Logistikzentrum in Herten, wo 240 Menschen arbeiten. „Die ‚Coca-Colianer‘ aus dem Kreis Recklinghausen sind aufgerufen, Kurs auf Dortmund zu nehmen: Im Herzen des Ruhrgebiets wird es am Donnerstag die zentrale Cola-Protestaktion für ein faires Lohn-Plus geben. Mit dabei: die Beschäftigten aller nordrhein-westfälischen Coca-Cola-Standorte“, so der Geschäftsführer der NGG Ruhrgebiet, Martin Mura. Er spricht von einem „kalt servierten Cola-Protest“ für die Konzernleitung.

Für die rund 6.500 Beschäftigten des Weltkonzerns will die NGG ein Lohn-Plus von 400 Euro pro Monat erreichen. „Angeboten hat Coca-Cola lediglich 100 Euro. Danach hat die Konzernzentrale auf stur geschaltet“, so Martin Mura. Darüber hinaus fordert die Gewerkschaft mehr Geld für den Nachwuchs: „Azubis für Lebensmitteltechnik, für Lagerlogistik oder fürs Kaufmännische – alle sollen im ersten Ausbildungsjahr 1.500 Euro pro Monat bekommen“, fordert die NGG. Im zweiten Jahr soll es 1.650 Euro für das Azubi-Portemonnaie geben. Für das dritte Ausbildungsjahr will die Gewerkschaft 1.750 Euro und im vierten Jahr dann 1.850 Euro monatlich erreichen.

Mitte kommender Woche setzen die NGG und Coca-Cola ihre Verhandlungen am Tariftisch fort. „Der Warnstreik soll der Chefetage des Konzerns eines deutlich machen: Die ‚Coca-Colianer‘ sind entschlossen. Wenn’s nötig ist, legen sie Coca-Cola lahm und gehen auf die Straße“, sagt Martin Mura. Das treffe die Konzernleitung und die Aktionäre. Denn: „Der Konzern hat seinen Aktionären bereits eine Rekord-Dividende angekündigt. Da ist beim Lohn also reichlich Luft nach oben. Die Coke hat keine Krise. Anders sieht es bei den Beschäftigten aus: Die müssen irgendwie durch die Krise kommen. Deshalb bleibt’s beim Motto des Protestes: ‘Projekt 400‘“, so der Geschäftsführer der NGG-Region Ruhrgebiet.

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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