Schmidt geschasst: Zoff beim VfB Hüls

Martin Schmidt, (Noch-) Trainer des VfB Hüls.

Martin Schmidt hat auf Defensive umgestellt. Rund eine Woche, nachdem der VfB-Trainer von seinem Rauswurf zum Saisonende erfuhr, bleiben die Fronten dennoch verhärtet.

(Bericht von Sara Holz)

Für ein Statement gegenüber dem Stadtspiegel war der 47-Jährige in diesen Tagen nicht erreichbar. Womöglich die klügere Taktik, nachdem Schmidt mit seiner Wut und Enttäuschung zunächst an die Öffentlichkeit gepoltert war - unabgesprochen.
„Die Art und Weise, wie der Verein das behandelt hat, ist für mich nicht nachvollziehbar“, kritisierte Schmidt, kurz nachdem er von seinem Aus erfahren hatte. Keine Vertragsverlängerung, obgleich er, nach eigener Aussage, aufgrund der wirtschaftlich schlechten Lage des VfB Hüls sogar zu finanziellen Abstrichen bereit war.

"Wirtschaftliche und sportliche Gründe"

Das reichte dem Vorstand offensichtlich nicht, denn neben wirtschaftlichen seien auch „sportliche Gründe“ für den Entscheid ausschlaggebend gewesen. Diese habe man dem Noch-Trainer in einem persönlichen Gespräch detailliert zu erläutern versucht. „Bedauerlicherweise verließ Martin Schmidt die Gesprächsrunde frühzeitig“, steht nun die nächste Anschuldigung im Raum.

Scharf kritisiert der Hülser Vorstand zudem Schmidts Vorgehensweise, das geplante Vertragsende anschließend sowohl der Presse als auch der Mannschaft bekannt zu geben. „Dieses Verhalten ist unverständlich und für die Außendarstellung des VfB Hüls nicht förderlich“, trotzdem man Verständnis für die Enttäuschung des Chef-Coachs und Anerkennung für dessen Verdienste und Erfolge habe. „Dennoch wollen wir bis zum Sommer mit dem Trainer weitermachen“, so der Vorstand.

Saisonziel: Klassenerhalt

Und auch Martin Schmidt betonte bereits zuvor, dass er „den Badeweiher erhobenen Hauptes verlassen“ wolle. Gemeinsam mit den vermutlich ebenfalls scheidenden Co-Trainern Wolfgang Heisterkamp und Holger Jahnke beende er seinen Job beim VfB Hüls mit „100 Prozent“, lautet sein Versprechen gegenüber Spielern und Fans.
Ob das gesteckte Saisonziel, der Klassenerhalt in der Oberliga Westfalen, aber unter diesen Umständen gelingen kann? Klärende Gespräche werden wohl vonnöten sein, um eine ruhige Zusammenarbeit bis zum Sommer möglich zu machen.

Gerüchte um Karsten Quante als Nachfolger

Hinzu kommt die nun notwendige Nachfolgerfrage: Einen „anderen Trainertyp“ wünscht sich der Vorstand, die Gerüchteküche beschäftigt sich schon länger mit Namen wie Langenbochums Karsten Quante. Klar ist, mit den aktuellen Mitteln wird es für keinen Neuen einfach, eine erfolgreiche Mannschaft auf den Platz zu bringen.
Und: Der einstige „Wunschkandidat“ wird gewiss nicht noch einmal das Zepter am Badeweiher schwingen. Dabei lag so viel Verbundenheit zwischen Schmidt und seinem VfB, immerhin hatte er selbst einst als Torjäger für den Verein auf dem Rasen gestanden, hatte zwischen 2003 und 2006 schon einmal als Coach fungiert, bevor er im Oktober 2011 erneut Interimstrainer Holger Jahnke ablöste - zu beidseitiger Begeisterung. Nach der Saison, spätestens, muss Martin Schmidt nun dieses sportliche Kapitel mit „einem Schlag in die Magengrube“ abschließen.

Es hätte besser laufen können, für alle.

Nächstes Spiel: VfB Hüls- FC Gütersloh, Sonntag, 16. Februar, 15 Uhr.

Autor:

Lokalkompass Marl aus Marl

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