Der Heimatverein errichtet ein neues Museum in Marl – Am Weierbach entsteht das Marler Obstbaummuseum

Muskel- und Maschinenkraft arbeiten Hand in Hand
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Aus der Obstbaumallee am Weierbach wird ein Obstbaummuseum. Zwei namhafte Sponsoren haben das Konzept des Heimatvereins für gut befunden und tragen dazu bei, ein in der Region einzigartiges Naturmuseum einzurichten. „Dank Fielmann, der Umweltstiftung der Sparkasse Vest Recklinghausen und privater Baumpaten entsteht am Weierbach ein Museum, auf das wir mehr als stolz sind“, freut sich der Vorsitzende des Heimatvereins, Hubert Schulte-Kemper. Am vergangenen Samstag wurden vierzig Bäume – allesamt „alte“ Obstbaumsorten – eingepflanzt.

Eine Idee reift
„Das Obstbaummuseum des Heimatvereins ist ein gutes Beispiel dafür, wie sich aus einer spinnerten Idee eine großartige Sache entwickeln kann“, blickt der Vorsitzende des Heimatvereins auf die Anfänge zurück. Geplant war, im Rahmen der Aufwertung des Weierbachs eine schöne, einladende Allee anzulegen, in deren Schatten sich die Menschen gern aufhalten. Der Heimatverein hatte sich gewünscht, dafür auf Obstsorten zurück zu greifen, die es auf den Märkten nicht mehr gibt. Spontan hatten sich viele Marler Bürger als Paten gemeldet und in den Jahren 2010 und 2011 insgesamt 34 Bäume gespendet. „Die Liste der Paten ist noch immer nicht abgearbeitet, und so reifte die Idee, aus einer Allee eine größere Ansammlung von Bäumen zu pflanzen – zumal das Grundstück zwischen Weierbach und Kaspar-Grove-Straße dazu nachgerade einlädt“, erinnert sich der stellvertretende Vorsitzende des Heimatvereins, Peter Hofmann, der für sich um die Baumpaten bemüht. Die neuen „alten“ Bäume tragen so schöne Namen wie Danziger Kantapfel, Finkenwerder Herbstprinz, Luxemburger Renette, Purpurroter Cousinot oder Doppelte Philippsbirne.

Fielmann und Sparkasse Vest Recklinghausen sind die Sponsoren
Roland Oligmüller, im Heimatverein zuständig für das Weierbach-Projekt, entwickelte dazu ein Konzept. Damit konnte der Heimatverein sowohl Fielmann als auch die Umweltstiftung der Sparkasse Vest Recklinghausen als Sponsoren gewinnen. Den Namen Fielmann verbindet man in erster Linie mit Brillen. Der Firmeninhaber hat aber auch das Ziel, für jeden Mitarbeiter des Unternehmens pro Jahr einen Baum zu pflanzen. „Wir sind bei Fielmann sofort auf großes Interesse gestoßen“, erinnert sich Roland Oligmüller, „und so ließ die Zusage auf sechzehn Obstbäume nicht lange auf sich warten.“ Parallel dazu prüfte die Stiftung für Natur und Umwelt der Sparkasse Vest Recklinghausen das Vorhaben des Heimatvereins. Auch hier folgte sehr schnell eine positive Nachricht: „Sehr gerne unterstützten wir als Sparkassenstiftung für Natur und Umwelt das Projekt mit fünfzehn Obstbäumen. Es ist zudem gut, endlich mal wieder in Marl einen Umweltbeitrag zu diesem beeindruckenden Projekt leisten zu können“, freut sich Geschäftsführer der Umweltstiftung Dirk van Buer auf das Projekt. Die dritte gute Botschaft kam von der Stadt Marl. Hubert Schulte-Kemper erhielt von Bürgermeister Werner Arndt die Zusage, dass der Heimatverein das Grundstück am Weierbach komplett für ein Obstbaummuseum nutzen darf. „Mit weiteren neun privaten Patenschaften haben wir nun vierzig Obstbäume bestellt, die unsere Mauerspechte und Helfer aus fünf Marler Kleingartenanlagen eingepflanzt haben“, berichtet Peter Hofmann von der bisher größten Aktion und hat noch einige Bäume für private Patenschaften zu vergeben.

Neue Landschaft entsteht
Mit jetzt 74 Bäumen ist das Museum bereits eine einmalige Einrichtung weit und breit. „Doch damit wird das Marler Obstbaummuseum noch lange nicht fertig gestellt sein“, blickt Hubert Schulte-Kemper schon auf die weitere Entwicklung. „Am Ende wird es an dieser Stelle ein völlig neues Landschaftsbild geben“, sagt Hubert Schulte-Kemper. „Es ist noch Platz für weitere Bäume, eine neue Wegeführung, Ruhebänke, Wiesen für Insekten, Hinweistafeln und Raum für Vögel und Wassertiere.“

Große Baumpflanzaktion am Weierbach
Die Obstbäume wurden am vergangenen Samstag von den Mauerspechten, Helfern aus fünf Marler Kleingartenanlagen und Gärtnern der Firma Büning & Weimann gepflanzt. Die Firma hat auch viele Bäume und das Befestigungsmaterial geliefert sowie die Maschinen zur Verfügung gestellt. Die Pflanzung hatte schon am frühen Morgen begonnen, wurde bei Nieselregen fortgesetzt und endete am Nachmittag mit dem Angießen der Bäume durch die Feuerwehr. Später im Jahr wird es wieder eine Paten-Party geben – vielleicht stehen die Bäume dann in voller Blüte.

Ideen und Mitarbeiter sind willkommen
Das Obstbaummuseum ist Teil des Weierbach-Projekts des Heimatvereins Marl. Hier sind alle Interessierten, Anwohner und Anlieger aufgerufen, ihren Beitrag für ein entstehendes Naherholungsgebiet zu leisten. Eine Nordic-walking-Gruppe ist schon unterwegs, Wegeverbindungen rund um den Weierbach zu erkunden. Ein Wander- und Radwanderwegekonzept ist das Ziel. Es gibt noch viele Flächen, auf denen gepflanzt werden kann. Es sollen auch hier Paten für Gehölze gefunden werden. Jede Anregung, jede Idee soll helfen, am Weierbach einen Freizeitraum entstehen zu lassen. Über Ideen, Angebote zur Mitarbeit und Bewerbungen für Baumpatenschaften freut sich der Heimatverein unter heimatverein-marl@gmx.de

Autor:

Peter Hofmann aus Marl

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