Offenes Ohr für Patieten
Krankenhausbesuchsdienst im Marler Marien-Hospital freut sich über Nachwuchs

Ehrenamtlich engagiert: Die Aktiven des christlichen Krankenhausbesuchsdienstes am Marler Marien-Hospital brauchen Verstärkung.  | Foto: Günther Schmidt
  • Ehrenamtlich engagiert: Die Aktiven des christlichen Krankenhausbesuchsdienstes am Marler Marien-Hospital brauchen Verstärkung.
  • Foto: Günther Schmidt
  • hochgeladen von Lokalkompass Marl

Ein Krankenhausaufenthalt reißt den Patienten nicht nur aus seinem gewohnten Alltag raus, er geht auch mit vielen Fragen, Ängsten und Sorgen einher. Damit Patienten in dieser Situation nicht allein sind, steht ihnen der christliche Krankenhausbesuchsdienst des Marler Marien-Hospitals zur Seite – unabhängig von Religion und Weltanschauung. 
Sie operieren zwar nicht und legen keine Verbände an, aber sie sind aus dem Krankenhaus nicht wegzudenken: Die Ehrenamtlichen des Krankenhausbesuchsdienstes hören zu, begleiten und stärken – sie tragen auf andere Art und Weise zum Wohlbefinden der Patienten bei und sind dabei der Schweigepflicht unterlegen. „Es geht einfach um den Menschen: Viele freuen sich schon über die kleinen Dinge. Wenn zum Beispiel jemand kommt, bei dem sie sich etwas von der Seele reden oder mit dem sie schweigen oder beten können“, verrät die 81-jährige Jutta Kleine-Doepke, die den Krankenhausbesuchsdienst 1990 mitgegründet und unter anderem dafür den Bundesverdienstorden erhalten hat.
Im Marien-Hospital in Marl zählt der Krankenhausbesuchsdienst derzeit zwölf Mitarbeiter zwischen 68 und 91 Jahren, aber das Team braucht Verstärkung. Denn: Auch beim Krankenhausbesuchsdienst scheiden aus Altersgründen immer wieder Ehrenamtliche aus. Was man dafür mitbringen müsse? „Ganz einfach: Fingerspitzengefühl, Kontaktfreude und Zeit“, weiß die ehemalige Lehrerin Jutta Kleine-Doepke.

Hauptaufgabe: Zuhören

Die Aufgaben des Krankenhausbesuchsdienstes könnten dabei unterschiedlicher nicht sein: In Gesprächen mit Patienten geht es nicht nur darum, Aufmerksamkeit, Verständnis und Zuwendung zu schenken. „Wir machen mit den Patienten kurze Spaziergänge, manchmal sogar in den Park, und bieten kleine Dienstleistungen an, wie die Tageszeitung zu holen oder einen Telefonanschluss zu organisieren“, berichtet die 70-jährige Hedwig Otte, die seit über 20 Jahren Teil des Krankenhausbesuchsdienstes ist. Einige ehrenamtliche Mitarbeiter nehmen auch aus der hauseigenen Bücherei eine Auswahl an Lektüren mit auf die Stationen. Schon durch dieses Angebot, den Lesestoff und den Besuch kommen gute Gespräche zustande.

Schulungen zu Gesprächsführung

Auch auf der Palliativstation ist der christliche Krankenhausbesuchsdienst aktiv: Die Ehrenamtliche Monika Blum animiert dort Patienten im Rahmen der Kunsttherapie künstlerisch aktiv zu werden. Dabei werden Ehrenamtliche am Anfang und immer dann, wenn sie in ihrem Dienst Fragen oder Zweifel haben, durch einen anderen Ehrenamtlichen oder durch Seelsorgerin Schwester Rosemaria Kalloor, die für alle ein offenes Ohr hat, begleitet.
Die Ehrenamtlichen profitieren dabei nicht nur von der Dankbarkeit, die ihnen von Patienten und Angehörigen entgegengebracht wird. Sie können auch an internen Fortbildungen, zum Beispiel zum Thema Hygiene, oder externen Fortbildungen der Caritas in der Diözese Münster, zu Themen wie Gesprächsführung oder Patientenverfügung, teilnehmen.
„Als christliches Krankenhaus gehört für uns nicht nur die ärztliche und pflegerische Begleitung zur umfassenden Versorgung eines kranken Menschen. Wir legen auch großen Wert auf die Seelsorge. Daher sind wir für den christlichen Krankenhausbesuchsdienst sehr dankbar und hoffen auf weitere Mitglieder“, bekennt Andreas Hauke, Geschäftsführer der KKRN GmbH.

Autor:

Lokalkompass Marl aus Marl

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

16 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.