Impfpflicht für Fachkräfte in der Pflege läuft aus

Zum Jahreswechsel wird die Impfpflicht für Fachkräfte in der Pflege auslaufen. Unternehmen könnten daraus zunächst positive Schlüsse ziehen: Dieses Ende spräche dafür, dass ungeimpfte Pflegekräfte auf den Arbeitsmarkt zurückkehren oder sich bei anderen Arbeitgebern bewerben.

Es werden nicht automatisch mehr Fachkräfte frei

Zahlreiche Pfleger haben die Branche gewechselt oder möchten bei ihrem derzeitigen Arbeitgeber bleiben. Es ist also ein Trugschluss zu glauben, dass mit dem Auslaufen der einrichtungsbezogenen Impfpflicht zahlreiche Fachkräfte frei werden. Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen dürfen sich also nicht zurücklehnen, sonst werden sie kurzfristig von der aktiv handelnden Konkurrenz überholt. Es gilt daher, geeignetes Personal konsequent und durchdacht anzusprechen. Das sollte bereits jetzt von Pflegeunternehmen umgesetzt werden, um sich Wettbewerbsvorteile zu sichern.

Die vergangene Mehrbelastung nicht unterschätzen

Die Mehrbelastung für Pflegekräfte war über die vergangenen Monate hinweg enorm. Schließlich fiel überdurchschnittlich häufig Personal aus, was zu einer permanenten Zusatzbelastung für die bestehende Belegschaft führte. Aufgrund der daraus resultierenden Überlastung entschieden sich zahlreiche Fachkräfte letztlich dazu, nicht länger in der Pflege tätig zu sein. Heute sind dadurch weniger potenzielle Mitarbeiter verfügbar, als es zunächst scheint. 

Aktuelle Bewerbungsprozesse müssen  optimiert werden

Wenn Kliniken und Pflegeeinrichtungen ihren Bewerbungsprozess nachhaltig vereinfachen wollen, ist eine sorgsame Prüfung der bestehenden Vorgehensweise im Recruiting unverzichtbar. Dabei zeigt sich meist, dass Hürden abgebaut werden müssen. Ist das geschafft, macht das den Bewerbungsprozess für Interessenten deutlich effizienter. Das bedeutet: Kann die Fachkraft auf Anschreiben oder den Lebenslauf verzichten und beispielsweise zunächst nur Zeugnisse einreichen, senkt das die Hürde für eine Bewerbung massiv.

Fachkräfte  ansprechen

Qualifiziertes Pflegepersonal kann mit Blick auf den Fachkräftemangel erwarten, dass interessierte Unternehmen auf sie zukommen. Diese müssen hierbei jedoch smart vorgehen. Ein Beispiel dafür ist es zum Beispiel, jetzt auf den richtigen Kanälen in den sozialen Netzwerken präsent zu sein. Dort sind die Fachkräfte nämlich in ihrer Freizeit aktiv.

Es genügt also nicht, eine Stellenausschreibung nur auf der eigenen Webseite zu veröffentlichen. Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen müssen sich aktiv darum bemühen, Interessenten von sich zu überzeugen. Stimmen die Qualifikationen der Bewerber, handelt es sich in der Regel auch um geeignetes Personal. Der Wegfall der einrichtungsbezogenen Impfpflicht wird daran wenig ändern.

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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