Duisburg in den Tagen danach

Von Ferdinand Isigkeit,
Superintendent des Kirchenkreises Moers

Duisburg, eine Stadt , die sich gerade vom Schmuddelimage erholt, eine
lebenswerte Stadt, Innenhafen, Grünflächen, erfolgreich im
Strukturwandel. Duisburg, seit zwei Wochen hat der Name einen anderen
Klang. Duisburg wird nun für lange Zeit verbunden bleiben mit dem
Unglück bei der Loveparade, 21 Tote, Verletzte an Leib und Seele, Eltern
in Angst um ihre Kinder während die Telefonnetze zusammengebrochen
waren. „Die Loveparade wurde zum Totentanz“, sagte Präses Nikolaus
Schneider in seiner Predigt im Trauergottesdienst.
Menschen schämen sich für ihre Stadt, wo andere sich schwer tun,
moralische Verantwortung zu übernehmen.

Aber auch das ist Duisburg in diesen Tagen: Menschen helfen sich
gegenseitig wieder auf, Menschen trösten einander, Menschen stehen
zueinander. Solidarität, oft zum Schlagwort verarmt, gewinnt neue Kraft.
Die Kerzen - Lichter im Tunnel, die Trauermärsche, die
Beileidskundgebungen, die unvorstellbare Arbeit der Helferinnen und
Helfer von Rettungsdiensten, Polizei und Notfallseesorge.

Wenn alles sinnlos Scheinende je einen Sinn haben sollte, dann wohl
diesen: Dass der Mensch wieder im Mittelpunkt stehen möge, seine
Unversehrtheit, seine Rechte, die Liebe und die Rücksichtnahme, die
selbstlose Hilfe.
Manchmal, so scheint es, sind diese Werte verloren gegangen hinter
Profitgier, Machtgehabe, Imagefragen, Spaßgesellschaft, jenen letztlich
Tod bringenden Geißeln unserer Tage.
Auch das ist Duisburg: Die tragenden Werte leben. Gott sei Dank.

Autor:

Monika Meurs aus Moers

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