Problem "Leerstand in der Stadt"

Jens Heidenreich
Foto: privat

Jens Heidenreich, Wirtschaftsförderer der Stadt Moers

Nachdem vor kurzem auch das Restaurant "Ali&Rick" in der Innenstadt geschlossen hat, ist der Leerstand in der City wieder zum Thema geworden. Das Wochen-Magazin fragte beim Fachbereich für Wirtschaftsförderung und Tourismus nach, worauf Neu-Gründer achten sollten.

Von Sarah Dickel

1. Wie hoch ist die Attraktivität für Einzelhändler, in der Innenstadt zu (er)öffnen?

Sicherlich machen die zunehmende Digitalisierung im Onlinehandel und die Konkurrenz durch factory outlets, Fachmarktzentren oder Discounter es nicht leicht, heute ein Handelsgeschäft in der Innenstadt zu eröffnen. Dennoch hat der lokale Einzelhandel gute Chancen, wenn er seine individuelle Nische stationär findet und sich der digitalisierten Welt nicht verschließt. Wichtig ist, dass die Innenstadt sich durch Funktionsvielfalt auszeichnet und damit auch, aber nicht nur dem Handel als attraktiver Standort dient. Diese Vielfalt generiert Frequenz und sorgt zudem für eine hohe Aufenthaltsqualität. Wenn dann auch noch das städtebauliche Gesamtumfeld stimmt, fällt es auch leicht(er), den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen!

2. Werden Neugründer / inhabergeführte Geschäfte unterstützt?

Ja. Die Wirtschaftsförderung hat im vergangenen Jahr einen Gründungswettbewerb „Handel im Wandel – Handel für Moers“ aufgelegt, um innovative Geschäftsideen in der Innenstadt zu unterstützen. Gemeinsam mit einem inhabergeführten Geschäft wird derzeit als Pilot die Implementierung eines Multi-Chanel-Konzeptes vorbereitet. Zudem geben wir Neugründern Hilfestellungen bei der Suche nach einem passenden Ladenlokal, informieren über die aktuellen Entwicklungen in der Innenstadt und stellen Kontakte zu Multiplikatoren her. Entscheidend ist die enge Zusammenarbeit zwischen den Akteuren, die die Stadt-entwicklung steuern und begleiten. Dazu gehören die Verwaltung, wie auch der Werbering, die Immobilien- und Standortgemeinschaft Moers sowie das Stadtmarketing. In diesem Netzwerk werden die verschiedenen Handlungskonzepte abgestimmt und initiiert.

3. Ein Tipp an alle Interessenten?

Vor allem sollte man auch bei einem vermeintlich grandiosen Unternehmenskonzept einen genügend großen Anteil der vorhandenen Finanzmittel für das Marketing und die Werbung einplanen. Zudem gilt es, eine gewisse "Durststrecke" zu kalkulieren, bis das eigene Business läuft - also nicht zu knapp kalkulieren.

Autor:

Lokalkompass Moers aus Moers

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