Ulrich-Grasnick-Lyrikpreis 2019 in Berlin
Der Mülheimer Lyriker Rolf Blessing war unter 10 Autoren nominiert...
Der Mülheimer Lyriker Rolf Blessing war im Hinblick auf den Ulrich Grasnick-Preis 2019 unter 10 Dichtern nominiert.
Thema war „Schritte“. Zündende Idee für dieses Thema war das „Abwerfen der Last, die uns am Gehen hindert und uns nicht am Ziel aufzeigt, wie viel Gepäck ohne Wert mitgeschleppt wurde“.
Am vergangenen Wochenende war er als geladener Autor zur Preisverleihung in Berlin (Veranstalter Stadt Berlin) dabei.
Nach den Lesungen der beiden Preisträger Peter Frank (1. Preis) und Kathrin B. Külow (2. Preis), die von den Vertretern der Stadt Berlin und dem Vorsitzenden der Jury zunächst gewürdigt worden waren, durfte Rolf Blessing als erster der weiteren Nominierten, sein eingereichtes Gedicht
„Lebenstraum“ vortragen.
Zur Jury gehörten u.a. York Freitag (Vorsitz), Ingrid Gorr, Michael Manzek und Dr. Martin A. Völker.
Der Ulrich Grasnick-Preis wird jährlich vergeben und darüber eine Anthologie vom Quintus-Verlag in Berlin herausgegeben. Die Anthologie wird dann im nächsten Jahr anlässlich der Preisverleihung 2020 vorgestellt.
Hier sein Gedicht „Lebenstraum“:
Lebenstraum
Nachmittagsgewitter im Kopf
der fette Lebenstraum
knallt auf den Wertetisch
enorme Lastenwucht
spaltet das Holz
überflüssige Masse sinkt zu Boden
landet in purpurner Farbe
erhebt sich
als Flötenmelodie
erreicht den Glasperlenvorhang
der den Weg versperrt
wird zum nachdenklichen Nebel
der nach Erde duftet
entflieht schwerelos
lastenbefreit als Schmetterling
in welken Laubfarben
entgeht dem Hieb
des goldenen Schnabels
lacht über sich selbst
endet als spöttische Rose
im Garten Eden
© Rolf Blessing
Lieber Rolf, herzliche Gratulation und weiter so…
© MW
Autor:Manfred Wrobel aus Mülheim an der Ruhr |
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