Bello Othello

„Othello hier her!“ So ruft ein Herrchen seinen Bello. Das Zitat aus der dramatischen Verdi-Oper „Otello“ war mir längst entfallen, aber hier, auf dem Trampelpfad an der Ruhr, begegne ich ihm wieder: „Othello, hier her!“ Stand das nicht so bereits in der Shakespeare-Tragödie? Oder hatte das Verdi in seiner venezianischen Oper erst hinzugefügt? Je nach dem nämlich würde der Hund sich mit th oder nur mit t schreiben. Nun, mir war so, als habe das Herrchen ihn nur mit "t " ohne h gerufen. Wie etwa in Nutella.
Soweit ich es erinnere, hatte Ot(h)ellos Gattin Desdemona ihren vierbeinigen schwarzen Beschützer doch herbeizitiert, um sich mit seinem Würgehalsband dem schönen Leben zu entziehen?
Ich weiß es aber nicht genau, weil die Oper in Mülheim an der Ruhr nur noch sehr selten aufgeführt wird.
Was ich aber weiß, ist, dass bei mehr als zweisilbigen Hundenamen jedem Tierschützer die Ohren klingen. Das ist meines Erachtens auch nur zulässig, wenn die dritte Silbe schon in dem zweisilbigen Namen enthalten ist, etwa in dem schönen Namen „Lumpipi“.
An dieser ehernen Regel wird sicher auch eine feministische Neubearbeitung der Shakespeare-Tragödie scheitern, in der die Rollen umgekehrt würden. Niemand muss sich deshalb fürchten, eines Tages an der Ruhr jemanden nach einem weißen Hund namens „Desdemona“ rufen zu hören. Falls Sie noch einen schönen Namen suchen: Verdi wäre perfekt.

Als Zugabe eine gereimte Zusammenfassung meinerseits:

Othello

Othello, dieser schwere Mohr,
vollkommen den Verstand verlor.
Bei einer Taschentuchkontrolle
erdrosselte er seine Olle.
Zu spät erkennt der Zypriot
den Irrtum, und er sticht sich tot.

F. Firla