Alternativer Adventskranz
Eine himmlische Idee

Jakob, man erinnere sich, war der Bruder von Esau, dem behaarten erstgeborenen Sohn von Isaak. Dieser Jakob, der später durch eine List seiner Mutter Rebekka doch noch der nächste Stammvater der Israeliten wurde, hatte einmal die Vision einer Himmelsleiter, an der Engel hinauf und herab stiegen. Ein paar tausend Jahre später ereilte mich ebenfalls eine Vision. Ich stellte mir vor, die Leiter besäße nur 24 Sprossen, deren jede genau einem Kalendertag entspräche. Damit würde die Leiter insgesamt das Zeitfenster eines Adventskalenders darstellen. Wenn man nun einen Engel oder das Christkind, wegen mir auch einen Weihnachtsmann, jeden Dezembertag bis zum 24ten - von oben beginnend - täglich eine Sprosse niedriger hängt, wird optisch verfolgbar, wie sich der Abstand zur Ankunft auf der Erde ständig verringert.
Und es begab sich, dass ich zunächst ein großes Modell baute, das von einem halbhohen Schrank bis zur Decke reicht. Die Seitenholme wurden mit einem schmalen Band aus Tannengrün geschmückt und noch einige Halterungen für Teelichter angebracht. Durch die Sprossen wand ich ein rotes Sternenband (reimt sich sogar), das wie ein roter Läufer wirkt.
Nachdem ich einige zu fromme Engel-Modelle verworfen hatte, fand sich schließlich ein rundlicher mit Zöpfen und einem goldenen Stern. Ein Häkchen im Rücken ist er nun fertig für den Abstieg.
Und siehe: Im Gegensatz zu den herkömmlichen Türchen-Kalendern mit Süßigkeiten wird meine Advents-Himmelsleiter von Zahnärzten empfohlen und bleibt  für’s ganze Leben erhalten, denn Weihnachten - im Gegensatz zum 95. Geburtstag - gehört zu den verlässlichen Festen!

Autor:

Franz Bertram Firla aus Mülheim an der Ruhr

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