Ich habe Johann König geschrieben

Nicht dass ich die Wörter Johann und König geschrieben hätte. Nein, ihm richtig eine Mail geschickt.
Wie ich darauf gekommen bin?
Ich habe mit meinem Diktiergerät einen Auftritt von ihm aufgenommen und dann abgeschrieben, was er gesagt hat. Und dann habe ich ihm das geschickt. Ich glaube nämlich nicht, dass er das schon hat.
Ach so, nein, ich habe das vorher noch in Mölmsch Platt übersetzt. Also, ich habe ihm seinen Text von der Paartherapie in Mölmsch Platt geschickt. Jetzt bin ich gespannt.

Ach so, ich habe ihn auch noch gefragt, ob ich seinen Text von der Paartherapie auf die Homepage von unserem Mundartstammtisch stellen darf.
Jetzt bin ich gespannt. Bis jetzt hat er nicht zurückgemailt, aber das ist ja kein Wunder.
Der überlegt ja noch. Das ist ja für einen Johannes Köhn aus Lippstadt auch schwer. Die reden da ja wenig Mölmsch Platt.
Höchstens vereinzelt, wenn ich mal da bin.

Aber verstehen müsste er es eigentlich trotzdem, es ist ja sein Text, er hat ihn ja gesprochen. Oder gestottert. So wie er halt spricht. Mit seiner brüchigen Stimme.
Natürlich auf Hochdeutsch. Und jetzt versucht er halt herauszufinden, ob das sein Text ist oder nicht.

Gut, die Chancen stehen so schlecht auch wieder nicht, denn manches im Westfälischen ist sehr ähnlich. In Lippstadt gibt es z.B. ein Plattwörterbuch mit dem Titel: „Wie et hett un wat et is“. Das würde in Mölmsch Platt „Wie et he-it un wat et üs“ heißen. Das ist doch fast gleich, oder?

Nun kann es aber sein, dass der König der Komiker, wie er auch heißt, neben vielem anderen auch Westfälisch nicht gelernt hat. Manche sprechen ja heutzutage nicht die Sprache, von wo sie herkommen, sondern von wo sie nie waren, z.B. Englisch.

Wenn der Johann König zurückschreiben sollte, auch wenn es nur seine Agentur oder seine Frau oder sein Sohn, den er Hein Mück nennt, sein sollte, werde ich mich sofort wieder melden.

Ja, sogar wenn er nicht schreibt. Versprochen!