Entenfang-Siedlung
Fast alle Bewohner dürfen bis zum Lebensende bleiben

Axel Booß, Chef der Bauaufsicht, hatte für die Bewohner der Entenfang-Siedlung gute Nachrichten mitgebracht.
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  • hochgeladen von Marcus Lemke

Von RuhrText

Vor gut fünf Jahren hieß es, dass ein dauerhaftes Bewohnen auf dem Campingplatz am Entenfang nicht zulässig sei. Die Betroffenen lebten seither in großer Sorge, ihren Erstwohnsitz aufgeben zu müssen. Fast alle der etwa 400 Bewohner dürfen mittlerweile aufatmen. Die Verwaltung teilte ihnen in einer Bürgerversammlung in der Aula des Gymnasiums Broich mit, dass sie in ihren Mobilheimen wohnen bleiben dürfen.

Das Oberverwaltungsgericht hat in diesem Jahr erklärt, dass es sich bei der Siedlung am Entenfang um ein Wochenendhaus- und nicht mehr nur um ein Campingplatzgebiet handeln würde. Zudem konnte sich die Verwaltung mit dem Platzbetreiber Dietmar Harsveldt auf ein Brandschutzkonzept einigen, dass von diesem in naher Zukunft umgesetzt werden muss. Der Weg war dann plötzlich frei, um allen Bewohnern, die vor dem 1. April 2014 zum Entenfang gezogen waren, eine dauerhafte Bleibe zu ermöglichen. Die etwa 390 Personen erhalten einen Vertrag, in denen zwar aufgezeigt wird, dass ein Erstwohnsitz an diesem Ort an der Grenze zum Duisburger Stadtgebiet nicht gestattet, aber eine Duldung für das Wohnen auf Lebenszeit möglich sei. Dabei handele es sich um eine so genannte „Altfallregelung“. Diese beinhaltet, dass die Bewohner seit mindestens zehn Jahren ihren Erstwohnsitz am Entenfang angemeldet oder ein Alter von 60 Jahren erreicht haben oder durch einen ärztlichen Attest nachweisen können, dass Ihnen aus gesundheitlichen Gründen kein Umzug zuzumuten sei.

Nur neun Bewohner erfüllen diese Voraussetzung einer dauerhaften Duldung nicht. In diesen „Neufällen“ hat die Stadt aber bereits angekündigt, gemeinsam nach einer Lösung des Problems zu suchen.

Angesichts des großen Aufwandes und der hohen Kosten sind die Bewohner mit einer fälligen und rechtlich verpflichtenden Verwaltungsgebühr von 182 Euro pro Person mit einem blauen Auge davongekommen. Das sollte es dann aber auch an finanziellem Aufwand gewesen sein. Weitere, ausufernde Kosten erwartet die Verwaltung im Zuge der Umsetzung des Brandschutzkonzeptes nicht. „Wir haben alles rausgeholt für Sie!“, sagte Axel Booß, Leiter der Bauordnung. Dafür bekamen er sowie Oberbürgermeister Marc Buchholz und Baudezernent Peter Vermeulen während der Veranstaltung auch mehrfach warmen Applaus. Es gab nur ganz wenige kritische Stimmen in der Fragerunde am Ende der Versammlung. Die meisten Bewohner der Siedlung am Entenfang fuhren mit einem guten Gefühl nach Hause.

Autor:

Marcus Lemke aus Mülheim an der Ruhr

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