Greenpeace-Aktion zum 25.Jahrestag von Tschernobyl

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Vor exakt 25 Jahren ereignete sich am Atomkraftwerk in Tschernobyl ein schwerer Unfall. Bei einem Test zur Notfallbeherrschung geriet die nukleare Kettenreaktion außer Kontrolle. Zwei Explosionen zerstörten den Reaktor und das Reaktorgebäude. Radioaktive Stoffe verbreiteten sich in der Folgezeit weiträumig über die ganze nördliche Erdhalbkugel. Die Gefahr, die von Tschernobyl ausgeht, ist bis heute nicht gebannt und gerade erst hat eine große Geberkonferenz stattgefunden, um die nötigen Mittel zu organisieren, damit eine gigantische Halle über den jetzt schon maroden Sarkophag errichtet werden kann. Diese Milliarden-Summen für Schäden durch Atomkraft sind in keiner Berechnung zu finden, die den Menschen weismachen möchte, Atomstrom sei billig.

Mit einem Gedenkspaziergang am Ostermontag, 25.April erinnerte nun Greenpeace Mülheim-Oberhausen an den Atom-Unfall und seine schrecklichen Folgen, die auch heute, 25 Jahre nach dem Super-GAU weiterhin viele Menschen sehr direkt gefährden.
„Wir haben bewusst darauf verzichtet, eine breite Öffentlichkeit für die heutige Aktion zu mobilisieren“, erklärte Oliver Riemann von Greenpeace Mülheim-Oberhausen. „Wir wollten ein stilles Gedenken an Tschernobyl, gleichzeitig aber auch Osterspaziergänger über die realen Folgen und Gefahren eines GAUs informieren, wie sie noch immer –und auch noch für lange Zeit- von Tschernobyl ausgehen.“

Der Spaziergang führte vom Wasserbahnhof zur Florabrücke. Am Wegesrand fanden die Spaziergänger „Blätter des Gedenkens“, auf denen nüchtern Daten und Fakten aufgeführt waren, die die Folgen des Atomunfalls beschrieben. So sind z.B. rund 3,9 Millionen Quadratmeter in Europa in Folge des Unglücks mit Cäsium-137 kontaminiert worden. Das entspricht rund 40 Prozent der Gesamtfläche Europas.
Nach Schätzungen der WHO (Weltgesundheitsorganisation) wurden in den ersten Tagen nach der Katastrophe etwa 2 Millionen Kinder mit radioaktivem Jod verseucht.
14 Kinder wurden 1986 in Berlin mit einer Unterfunktion der Schilddrüse (Hypothyreose) geboren – eine massive Erhöhung, denn in den Jahren davor waren es im Mittel nur jeweils drei bis vier, maximal sieben Kinder, die unter dieser Erkrankung litten.

An der Florabrücke über der Ruhr hatten Greenpeace-Aktivisten ein großes Banner aufgehängt. „Tschernobyl – Atomkraft ist sicher - TODSICHER“ stand darauf geschrieben.
Eine Mahnwache auf der Wiese Luisental mit 15 eindrucksvollen Schweigeminuten folgte dem Gedenkspaziergang. Musikalisch hatten Hartmut Kremer und Michael Pauly den insgesamt stillen Tag abgerundet, bei dem sich rund 40 Menschen zusammengefunden hatten.

Autor:

Stefan Bluemer aus Mülheim an der Ruhr

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