Corona-Lockerungen: Seit Montag kann auch wieder in Mülheimer Fitnessstudios Sport getrieben werden
Ins Studio unter Auflagen

Gemütlich nach dem Training an der Theke sitzen ist zur Zeit nicht gestattet. Sporting-Chef Peter Bensberg hat mit seinem Team den Club entsprechend der städtischen Verfügung hergerichtet. | Foto: Regina Tempel
  • Gemütlich nach dem Training an der Theke sitzen ist zur Zeit nicht gestattet. Sporting-Chef Peter Bensberg hat mit seinem Team den Club entsprechend der städtischen Verfügung hergerichtet.
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Seit Montag dürfen auch in Mülheim die Fitnessstudios wieder öffnen. Allerdings gilt auch hier wie in allen Bereichen mit Publikumsverkehr: Es gibt massive Einschränkungen. Aber zunächst einmal überwiegt die Freude bei den Betreibern, wieder öffnen zu dürfen, und bei vielen Kunden, nicht mehr nur ausschließlich Home-Workout vor dem heimischen Fernseher zu machen.

Von Regina Tempel  und Andrea Rosenthal

Der Parkplatz des Fitness- und Wellnessclubs Sporting ist für einen Montag relativ leer. Normalerweise ist hier abends gegen 18 Uhr kaum ein Platz zu bekommen. Aber immerhin: In den letzten Wochen herrschte hier komplett gähnende Leere. Betriebsamer wird es, wenn man den Club betritt. Mehr Personal als gewohnt begrüßt die Kunden.

"Wir haben natürlich darauf gehofft, bald wieder aufmachen zu können, aber die Entscheidung kam dann doch sehr schnell", erzählt Clubeigentümer Peter Bensberg.  Nicht nur das: Täglich änderten sich noch die Vorgaben. Hieß es am Donnerstag, Toiletten müssten geschlossen bleiben, so war die Nutzung am Freitag wieder erlaubt. Bis in den späten Samstagabend arbeitete das Sporting-Team daran, den Club den Auflagen der Stadt entsprechend vorzubereiten, um am Montag öffnen zu können. Das ist gelungen. Der Kontrolleur des Ordnungsamtes, der am Montagmorgen vorbeischaute, hatte nichts zu beanstanden.

Wobei der Sportclub in Saarn in den zwei Monaten der Schließung nicht untätig geblieben ist. Während der Zwangspause wurden die Mitglieder über einen Stream mit Videos für das Home-Workout versorgt. In den Räumen selber wurde ebenfalls Hand angelegt: Die Umkleiden erhielten schlüssellose Spinde, die nun mit der Mitgliedskarte verschlossen werden können. Bereiche und Geräte wurden neu geordnet, so dass Mindestabstände beim Training besser gewährleistet sind. Überall markieren Aufkleber Abstände, die Geräte sind teilweise gesperrt, um auch beim Geräte-Training den Mindestabstand einhalten zu können. Die Duschen sind mit Flatterband abgesperrt, in den Kursräumen zeigen aufgeklebte Kreuze, wo man sich hinstellen sollte.

"Wir haben das Glück, dass wir recht große Flächen haben. Da pro sieben Quadratmetern eine Person trainieren darf, können bis zu 200 Personen zur gleichen Zeit in den Club, wir lassen aber nur bis zu 150 ein, damit genügend Platz bleibt", erklärt Bensberg. Die Personalstärke wurde verdoppelt, alle haben Desinfektionsflaschen an der Hand, um regelmäßig die Geräte zu desinfizieren. Der Kursplan wurde eingeschränkt, besonders hochintensives Ausdauertraining wie Hiit und Spinning fallen weg. Bei manchen Kursen, die bekanntermaßen voll sind, ist eine Anmeldung nötig. Die Kurse sind nun auf 45 Minuten begrenzt und starten zeitversetzt, so dass vor den Räumen keine Wartesituation entsteht.

Überhaupt darf zunächst erst einmal nur pro Tag eine Stunde trainiert werden. Der Aufenthalt sollte möglichst kurz gehalten werden: So muss man bereits in Sportkleidung kommen, umziehen ist nicht gestattet. Getränke gibt es zwar, aber der Thekenbereich ist abgesperrt. Masken sind in den Räumen übrigens auch Pflicht, dürfen aber während der Kurse und an den Geräten abgelegt werden.

Das sind viele Einschränkungen, aber sie schrecken nicht ab. Viele Mitglieder sind froh, sich wieder bewegen zu dürfen. Rund 150 über den Tag verteilt nutzten die Gelegenheit am Montag. Mit einem "normalen" Montag ist das nicht zu vergleichen. Dann tummeln sich bis zu 800 Sportler in dem Club. "Aber wir haben ein eher älteres Publikum, da sind viele vorsichtig", weiß Bensberg. Die Sauna bleibt weiterhin gesperrt. Das Außengelände mit dem Pool wird aber voraussichtlich ab dem 20. Mai zugänglich sein, allerdings noch ohne Umkleide.

Auch die Mitglieder von Injoy an der Schultenhofstraße scheinen der Öffnung des Fitnessstudios entgegen gefiebert zu haben. Schon am Montagmorgen um 8 Uhr kamen die ersten. Für die Wiedereröffnung sah sich Inhaber Rainer Eisermann gut gerüstet. "Wir haben die aktuellen Entwicklungen zum Coronaschutz verfolgt und das, was wir wussten, direkt umgesetzt." So hat er Desinfektionsmittel für die Geräte und die Besucher ebenso rechtzeitig bestellt wie Schutzmasken für die Mitarbeiter.

Trainiert werden kann jedoch nicht ganz so wie es die Mitglieder gewohnt sind. Zu den Kursen sind nur 14 Personen zugelassen, um den Abstand im Trainingsraum wahren zu können. An die Geräte dürfen bis zu 40 Sportler gleichzeitig. "Wir haben die Trainingsstationen auseinander gerückt oder teilweise gesperrt, um die Vorgaben zu erfüllen", berichtet Rainer Eisermann. Das hat der Kommunale Ordnungsdienst (KOD) auch gleich am Montag kontrolliert. Zu beanstanden gab es nichts.

Umkleiden, Duschen, Saunen und das Solarium bleiben geschlossen. "Die Auflagen für eine Öffnung der Duschen und Umkleiden sind so streng, dass wir sie einfach mit unserem Personal nicht erfüllen können", begründet Rainer Eisermann. Die Besucher zeigen Verständnis dafür. "Viele sind einfach froh, endlich wieder trainieren zu können", weiß der Fitness-Profi.

Autor:

Andrea Rosenthal aus Mülheim an der Ruhr

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