Hoffnung für die Ententeiche?

Die Ententeiche sind völlig verschlammt. | Foto: Jiri Kollmann
  • Die Ententeiche sind völlig verschlammt.
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Mit seinen schönen Seiten lockt der Witthausbusch viele Spaziergänger an. Aber es gibt auch einen Bereich, wo man besser nicht genau hinschaut: Die Teichanlagen. Die Teiche sind in einem jämmerlichen Zustand: ungepflegt und verschlammt. Denn der Stadt fehlt das Geld, dieses beliebte Ausflugsziel instand zu halten. Massiv hatten sich Bürgerbereits beschwert, unfd auch Politiker beklagten im letzten Sommer nach einer Ortsbegehung den Zustand. Jetzt will sich die Bürgerstiftung der Teiche annehmen. Sie engagiert sich seit Jahren für Projekte im Witthausbusch. Dazu gehört das Wildgatter, das ebenso wie der Streichelzoo am Schirrhof mit 20.000 Euro jährlich unterstützt und dadurch erhalten werden kann.
Gespeist werden die Teiche durch den Lohbach, einem Zufluss zur Ruhr. Sie sind seit Jahren in einem schlimmen Zustand. Die Stadt hat sie praktisch aufgegeben, eine Renaturierung der verschlammten und ungepflegten Gewässer wäre zu teuer für die klammen Kassen.
Frank Lenz, Vorsitzender der Bürgerstiftung, weiß auch schon, wie man das angehen könnte: „Wir wollen die notwendigen Arbeiten in kleine Gewerke aufteilen und für jede Gewerke Sponsoren oder Firmen beziehungsweise Privatpersonen finden, die die Arbeiten auf ehrenamtlicher Basis umsetzen können.“ Unterstützung hat die Bürgerstiftung dabei auch von der Biologischen Station Westliches Ruhrgebiet.
„Bezahlen könnten wir die Maßnahme auch nicht. Aber Sponsoren suchen, das können wir. Das fiele der Stadt sicher viel schwerer“, ist sich Lenz sicher. Zusätzlich sucht die Stiftung über die Mülheimer Fachhochschule Kontakt zu anderen Hochschulen, die entsprechende Studiengänge wie Landschaftsbau anbieten. „Wir können uns eine Zusammenarbeit mit Studenten bei diesem Projekt vorstellen, das könnte zum Beispiel auch Gegenstadt einer Bachelor- oder Masterarbeit sein.“
Neben den Teichen ist ein weiterer Schwerpunkt für 2011 das Projekt „Gewalt gegen Sachen“. Vor allem der Innenstadtbereich leidet unter ständigen Sachbeschädigungen. Was Bürger in solchen Fällen unternehmen können oder wie sie reagieren können, wenn sie Zeuge eines Vorfalls werden, soll in einem Kurs mit der Polizei erläutert werden. Dazu geplant ist auch eine Podiumsdiskussion mit Fachleuten.

Hintergrund: Die Bürgerstiftung Mülheim wurde 2004 mit einem Startkapital von 100.000 Euro gegründet. Sie will Bürger zum „Stiften anstiften“ und erreichen, dass die Bürger mehr Verantwortung für das Gemeinwesen übernehmen. Inzwischen ist das Kapital auf 250.000 Euro angewachsen. Ziel ist, so Vorsitzender Frank Lenz, eine Kapitaldecke von einer Million Euro zu erreichen, erst dann können Projekte aus Eigenerträgen unterstützt werden. Bis dahin müssen für alle Vorhaben Sponsoren gesucht werden. Bisher hat die Stiftung 700.000 Euro für Projekte in den Bereichen Kultur, Bildung, Umwelt, Sport, Soziales und Wissenschaft aufgebracht.

Autor:

Regina Tempel aus Mülheim an der Ruhr

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