Teamarbeit hat sich bewährt: Otto-Pankok-Schule kooperiert mit Realschule

Sie freuen sich über die Kooperation, die sich in der Krise der letzten Tage auch schon bewährt hat: Schulleiter Ulrich Stockem (r.),  Gebhard Luerig (l.) sowie Mitglieder der Kollegien und Schüler. | Foto: PR-Foto Köhring/KP
  • Sie freuen sich über die Kooperation, die sich in der Krise der letzten Tage auch schon bewährt hat: Schulleiter Ulrich Stockem (r.), Gebhard Luerig (l.) sowie Mitglieder der Kollegien und Schüler.
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Von Claudia Leyendecker

Gut, wenn man auch als Schulen im Team arbeiten kann. Aktuell zeichnet sich die Zusammenarbeit zwischen Otto Pankok Gymnasium (OP) und der Realschule Stadtmitte als überaus wertvoll ab, denn das Gymnasium ist seit letzter Woche geschlossen. Das Gebäude wird zurzeit eingerüstet. Der Schulhof darf nicht betreten werden.

Krisenzustand – doch die Schulleiter der beiden Schulen trafen sich sofort nach Bekanntgabe der Schließung noch am Mittwochnachmittag und erstellten einen Notplan für die nächsten Wochen. Dass Ulrich Stockem (Leiter des OPs) und Gebhard Luerig (Leiter der Realschule) schon seit langem kooperieren und am Montag, 3. Februar, entsprechende Vereinbarungen unterzeichnet hatten, wusste letzte Woche kaum jemand.

So konnten die Schulen auch schnell auf die Hiobsbotschaft reagieren. Angefangen hatte alles mit einer privaten Nachhilfe: OP-Schüler helfen Schülern der Realschule, was sich aber nicht als glückliches Modell erwies. Auch eine Unterrichtseinbindung schulübergreifend machte die Schüler nicht glücklich. Das dritte Modell, Schüler beider Schulen anzunähern, brachte Erfolg.

Realschüler gehen zum Förderunterricht ans OP

Heute nehmen 23 Realschüler der Klasse 10 am Förderunterricht des OPs der Klasse 9 in Mathe und Englisch teil. Das haben beide Schulen organisieren können. Ricarda Selau aus der 10d der Realschule hatte erst Bedenken, fühlt sich in ihrer Nachbarschule aber gut aufgenommen und nimmt gern an der freiwilligen Förderung teil: „Ich wollte einfach mal ausprobieren, wie das Klima in der Nachbarschule ist.“ Auch Olga Zimmermann und Elias Hashimi, ehemalige Realschüler, die heute in die 10. Klasse des OPs gehen, empfanden den gemeinsamen Förderunterricht in der 9. Klasse als hilfreich. Hashimi: „Ich habe mich schnell eingelebt und komme mit allen gut klar.“

Das war 2010 noch keine Selbstverständlichkeit. Ulrich Stockem war es aus Duisburg gewohnt gewesen, dass benachbarte Schulen auch Kontakte pflegten. In Mülheim fand er eine Situation vor, die ihn nachdenklich machte: Die Schüler der Realschule und des OPs pflegten keineswegs einen netten Umgang. Es kam immer wieder zu unnötigen Reibungspunkten, weiß auch Gebhard Luerig. Ulrich Bender, stellvertretender Schulleiter vom OP, sieht diese Kooperation als gesellschaftliche Notwendigkeit an: „Schüler müssen auf eine Verantwortung innerhalb der Gesellschaft vorzubereitet werden.“

Gemeinsame Arbeitsgemeinschaften

Damit gleich zu Beginn der weiterführenden Schule Fünft- und Sechstklässler Vorbehalte gegen Schultypen ablegen, gibt es gemeinsame Arbeitsgemeinschaften (AGs). Gebhard Luerig: „Der Dienstagnachmittag ist für AGs reserviert, da findet kein Unterricht statt.“ Schüler beider Schultypen nutzen diese AGs, spielen gemeinsam Fußball oder kochen und haben so schon im Rahmen einer Theater-AG gemeinsam auf der Bühne gestanden.

Bei der Orientierung für einen Typ der weiterführenden Schulen - die Anmeldungen stehen in diesem Monat an - sollte auch eine Zusammenarbeit zwischen Schulen berücksichtigt werden. „Kein Kind wird bei uns fallen gelassen,“ versprechen beide Schulleiter.

Autor:

Lokalkompass Mülheim aus Mülheim an der Ruhr

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