Wo alle guten Dinge Elf sind: Historische Hingucker laden zum interaktiven Bummel durch die Innenstadt ein

Oberbürgermeister Ulrich Scholten lässt sich von David Wiskandt (links) und Thorsten Hess am Beispiel des Wertstadtlokal-Schaufensters am Löhberg 34 das Projekt ihres interaktiven Rundganges durch die Innenstadt erklären. (Foto Emons)
  • Oberbürgermeister Ulrich Scholten lässt sich von David Wiskandt (links) und Thorsten Hess am Beispiel des Wertstadtlokal-Schaufensters am Löhberg 34 das Projekt ihres interaktiven Rundganges durch die Innenstadt erklären. (Foto Emons)
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Wer bis zum 30. September durch die Innenstadt geht, sollte ganz genau auf die Schaufenster achten. Denn David Wiskandt und Thorsten Hess, zwei kreative Köpfe, die sich seit ihrer Jugendarbeit beim CVJM kennen, haben jetzt dafür gesorgt, dass Passanten in elf Schaufenstern der City nicht nur Waren, sondern auch anschauliche Informationen über die Mülheimer Geschichte entdecken können.

Eines der letzten Innenstadt-Schaufenster, die die Beiden mit einer beleuchteten Weinkiste und symbolischen Accessoires bestückt haben, ist das der Buchhandlung Fehst am Löhberg. Dort weisen eine katholische Bibel und eine Nonnenhaube auf Kloster Saarn hin. Dagegen führt ein Teller mit dem Wappen der Grafen von Styrum, das bei Flowers & More am Kohlenkamp 45 zu sehen ist, zum Schloss Styrum. Und im Schaufenster von Betten Beck an der Leineweberstraße 35 haben die beiden kreativen Mülheimer eine Maler-Palette (für den Künstler Otto Pankok), einen Erlenmeyerkolben (für den Chemie-Nobelpreisträger Karl Ziegler) und ein aufgeschlagenes Gesangbuch für den Lieddichter, Mystiker und Menschenfreund Gerhard Tersteegen platziert.

Weitere Stationen der Stadtgeschichte, die Wiskandt und Hess mit ihren Schaufensterminiaturen thematisiert haben, sind zum Beispiel die Lederindustrie (im Lederladen Ruhr an der Auerstraße 8), die Kettenbrücke (im Leserladen an der Eppinghofer Straße 1 bis 3) oder die Ruhr (bei Optik Ziesmann an der Friedrichstraße 20). „Wir sind mölmsche Jungs und glauben, dass die Innenstadt nicht so schlecht ist, wie sie oft geredet wird“, erklärt Hess die Motivation, die den Anstoß zu dem Projekt gegeben hat, das Stadt, Land und Bund mit 2000 Euro aus ihrem Bürgermitwirkungsbudget finanziert haben. „Schaufenster sind einfach ein tolles Medium, um Dinge anschaulich zu vermitteln“, findet David Wiskandt. In den vergangenen Jahren hat er zusammen mit seinem Kollegen mehrfach erfolgreich am Schaufensterwettbewerb in der Innenstadt teilgenommen. Damals waren Foto- und Filmsequenzen das Mittel ihrer Wahl.

Stadtgeschichte im Vorbeigehen

Diesmal hat ihr Schaufensterprojekt eine interaktive Dimension. Denn jedes der elf Schaufensterdioramen ist mit eine QR-Code versehen. Mit seiner Hilfe können Smartphone-Nuztzer noch an Ort und Stelle auf der Internetseite www.kreativ-kunst-einzigartig.de von Hess und Wiskandt, die sich als Künstlerteam kurz HeWi nennen, detaillierte Informationen zu der jeweils dargestellten Station der Stadtgeschichte nachlesen. Das kann man natürlich auch in aller Ruhe nach dem Stadtrundgang daheim am PC tun. Außerdem weist ein handlicher Flyer mit kleiner Lagekarte und Fotos, der im Wertstadtlokal am Löhberg 34 und in allen teilnehmenden Geschäften kostenlos mitgenommen werden kann, den Weg zum interaktiven Stadtrundgang.

Auch wenn die historischen Dioramen Ende September ihren Platz in den Schaufenstern der Innenstadt wieder räumen müssen, kann sich Oberbürgermeister Ulrich Scholten vorstellen, die vom Team HeWi erstellte Internetpräsentation mit der Stadt-Seite: www.muelheim-ruhr.de zu verlinken und die Dioramen zum Beispiel an Schulen auszustellen.

Es sind noch Mittel im Topf

Maria Papoutsoglou und Erik Vorwerk vom federführenden Team Innenstadt, das seinen Sitz im Wertstadtlokal am Löhberg 34 hat, weisen darauf hin dass im laufenden Jahr bereits rund 30.000 Euro für elf Bürger-Mitwirkungsprojekte zur Verfügung gestellt werden konnten. Die Bandbreite der geförderten Projekte reichte vom Stadtteilrundgang mit Kindern und Jugendlichen über ein Nachbarschaftsfest im Bereich Löhberg/Kohlenkamp bis zum Fest der Kulturen auf der Eppinghofer Straße.

Für 2016 sind noch Fördermittel von 15.000 Euro im Topf des Bürgermitwirkungsbudgets. 2017 und 2018 stehen dann noch mal jeweils 45.000 Euro als Fördermittel für Bürgerprojekte zu Belebung und Attraktivierung der Innenstadt zur Verfügung. Weitere Informationen geben Erik Vorwerk und Maria Papoutsoglou vom Team Innenstadt im Wertstadtlokal am Löhberg 34 unter den Rufnummern: 455-6033 oder 455-6034 sowie per E-Mail an: team-innenstadt@muelheim-ruhr.de Thomas Emons

Autor:

Thomas Emons aus Mülheim an der Ruhr

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