Verbrechen aus der Vergangenheit
Stadtgeschichte Kriminalität: True Crime –Wahre Verbrechen.Karl-Heinz Bogacki versetzte im Jahre 1954 die Bevölkerung von Oberhausen, Dinslaken, Bottrop in Angst und Schrecken.

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Stadtgeschichte Kriminalität: True Crime –Wahre Verbrechen.

Karl-Heinz Bogacki versetzte im Jahre 1954 die Bevölkerung von Oberhausen, Dinslaken, Bottrop in Angst und Schrecken.

Die Presse nannte ihn den „Moped-Mörder“ oder „Schrecken von Dinslaken, Oberhausen und Bottrop“ und titelte mit Überschriften wie „Der Mörderbandit ging umher“.

  • Diese entsetzlichen Verbrechen sind sechsundsechzig (69) Jahre her, sie sind aber bis heute in ihrer Brutalität nicht übertroffen worden. Gott sei Dank.

Die Skrupellosigkeit von Bogacki ließ es mir eiskalt den Rücken hinunterlaufen. Zum Glück ist dieser junge Mann gefasst worden, leider wie so oft zu spät und das nur durch Zufall. Jedes Opfer ist immer zu viel. Ich meine es nicht böswillig, die Polizei macht alles, um diese Verbrecher dingfest zu machen, aber sie fallen immer wieder durchs Netz, egal wie.
In meinen Augen würde man Bogacki heute als angehenden Serienmörder betrachten.
Bogacki hatte im Vorfeld schon mehrere schwere Straftaten verübt. Bedauerlicherweise sind nicht alle Straftaten im Zusammenhang erkannt worden, wie so häufig bei solchen Straftätern. Bogacki konnte sein Umfeld sehr gut manipulieren. Viele Serienmörder sind Meister der Manipulation.

  •  Er streifte wie ein reißender Wolf durch sein bevorzugtes „Jagdgebiet". Ohne Gnade.

Auf seinem Konto gehen folgende skrupellose Verbrechen: Zehn Überfälle, die sämtlich in den Hiesfelder Waldungen an der Grenze von Dinslaken, Oberhausen und Hamborn, von Februar bis Oktober 1954 stattfanden und die Bevölkerung in Angst und Schrecken versetzten. Nachweisen konnte man ihn acht Körperverletzungen, eine Vergewaltigung und einen Mord.

  • Der Mordprozess gegen Bogacki und seine Taten. Die Menschen vor und im Gerichtsaal

Eine riesengroße Menschenmenge kündigte den Beginn des Schwurgerichts Prozess gegen den des zehnfachen Überfalles und Mordes angeklagten Bogacki. Schon monatelange erwarte man den Mordprozess. Man konnte alles nicht verarbeiten und alle wollten das „Monster“ sehen, die Zuschauer gierten in diesem Prozess wenigstens nach einem kleinen Zeichen menschlicher Regung. Aber Karl-Heinz Bogacki blieb unbewegt und er schien wirklich ein solch eiskalter, heimtückischer Mörder ohne Gnade und Reue zu sein. Wir wissen heute, dass diese "Menschen", der der nette Nachbar von nebenan, oder der nette Herr von gegenüber sein kann. Sie haben Familie, gehen arbeiten, nehmen an Freizeit-Aktivitäten teil usw. Genauso wie damals, glaubt der größte Teil der Bevölkerung immer noch man kann es ihnen ansehen. Das wahre Böse spielt sich nur hinter der schönen Fassade ab, nämlich im Kopf.

  • Und immer wieder dieselben Fragen

Etwa 20 Zeugen drängen sich vor dem Schwurgerichtssaal des Duisburger Landgerichts und fragen den Reporter: „Zeigt der Angeklagte denn keine Reue?"
Bogacki selber schien die Verhandlung nicht allzu sehr zu interessieren. In einem braven Zweireiher stand er vor seinen Richtern und beantwortete die Fragen des Landgerichtsdirektors Stalinki. Wie in den ganzen Verhandlungstagen hindurch. Ohne einen Hauch von Reue und voller Gefühlskälte berichtet er über seine skrupellosen Taten.

  •  Der Prozess gegen den heimtückischen, skrupellosen und kaltblütigen Mörder Bogacki

Am 9. Dezember 1955 fand der Mordprozess gegen den 24-jährigen Baggerführer Karl-Heinz Bogacki aus Bottrop vor dem Duisburger Schwurgericht statt. Mit einer Tesching-Pistole hatte er am 17. Oktober 1954 die 25-jährige Ehefrau Elisabeth S. aus Dinslaken-Hiesfeld meuchlings niedergeschossen. Seine zynische Begründung: „Ich wollte die Waffe ausprobieren." Bogacki muss sich wegen acht versuchter und Vergewaltigung, des Diebstahls und schweren Raubes verantworten. Der medizinische Sachverständige hat den Angeklagten für voll zurechnungsfähig erklärt. In dem Gutachten heißt es, Bogacki zeichne eine eisige Gefühlskälte und brutale Skrupellosigkeit aus.

  • Die Taten zwischen Februar und Oktober 1954

Die Taten dieses Mannes, ausgeführt in den Monaten Februar bis Oktober 1954, hatten lähmendes Entsetzen und Empörung in der Bevölkerung hervorgerufen. Auf einem Moped streifte Bogacki durch die Waldgebiete zwischen Dinslaken und Kirchhellen und lauerte seinen Opfern auf. Im September 1954 tauschte B. sein Moped gegen eine Tesching-Pistole ein. Da die Waffe für Kleinkalibermunition zu schwach war, baute er zwischen Lauf und Schlagbolzen ein Stahlplättchen ein, um den Rückschlag abzumildern. Von seinem Vater lieh er sich nun dessen Moped und begab sich wiederum in das erwähnte Waldgebiet. Zunächst machte er Schießübungen damit und zielte auf Baumstämme, Balken und Ziegelsteine. Das genügte ihm nicht. Er brauchte ein menschliches Ziel. Und es war ihm gleichgültig, wer das Opfer war. Glück hatten zwei Frauen, denen Bogacki aufgelauert hatte, die aber in einem Waldweg abbogen, bevor sie Bogacki erreichten.

  • Hielt Ausschau nach Opfern. Ohne Gnade ging er mit seinem Hammer durch sein "Jagdrevier"

In den meisten Fällen hatte B. Einen Hammer bei sich. Die Überfälle auf ahnungslose Frauen gingen immer in der gleichen Weise vor sich. Seine Opfer waren zwischen 14 und 59 Jahren alt. Er fuhr seinen Opfern auf dem Moped hinterher, überholte sie und schlug Ihnen mit dem Hammer über den Kopf. Waren die Frauen durch die Wucht des Schlages gestürzt wendete B. und versuchte die Frauen, die blutend und betäubt auf den Boden lagen, zu vergewaltigen. Nur in einem Falle gelang ihm sein Vorhaben. In anderen Fällen verlangte er von den Frauen, die sich zur Wehr setzten Geld oder Wertsachen. Trotz fieberhafter Bemühungen gelang es der Polizei zunächst nicht, des Täters habhaft zu werden. Bogacki führte ein Doppelleben spielte den braven Familienvater und ging regelmäßig seiner Arbeit nach.

  • Der Richter wies ihn an, sich über den Mord an Frau S. zu äußern.

Er berichte so nüchtern und ohne eine Miene zu verziehen über den skrupellosen Mord: „Ich fuhr dann also mit meinem Moped hinter Elisabeth S. her. Es war um 18:35 Uhr auf der Franzosen-Straße. Ja, und dann schoss ich mit einer Long Rifle aus 50 cm Entfernung, direkt in ihrem Rücken, die Frau schrie auf, aber ich fuhr weiter und las erst am nächsten Tag in der Zeitung, was dann passiert war. "

  • Die Fakten zur Tötung:

Sonntag gegen 18:35 Uhr in der Höhe des Hauses Franzosen-Straße121
Das war passiert: In den späteren Nachmittagsstunden fuhr er wieder zur Schwarzen Heide, angeblich um Kaninchen zu schießen. Als die Dunkelheit einsetzte, fuhr er über die Steinbrink-auf die Berger-Straße. Kurz vor der Trinkhalle Rommel überholte er zwei Frauen und bog dann in den Franzosenweg ein. Hier hatte er den Entschluss gefasst, auf die beiden Frauen mit seiner Tesching-Pistole zu schießen. Er fuhr mit dem Moped vorbei und schoss auf die völlig ahnungslose 25-jährige Elisabeth S. sie fiel wie vom Blitz getroffen um. Auch ihr einjähriges Kind, das im Körbchen des Fahrrads saß, rollte in den Dreck der Franzosenstraße. Ein Meter hinter der jungen Frau, fuhr ihre Mutter. Sie konnte mit ihrem Fahrrad nicht mehr ausweichen. Oma S. stürzte über das Enkelkind und die verblutende Tochter. Der obduzierende Arzt erklärte, dass die Kugel, die der Angeklagte Frau S. in dem Rücken schoss, Lunge, Milz und Herz durchbohrte und dicht unter der Haut in der rechten Brustseite gefunden wurde.

  • Die Antwort macht fassungslos

„Aber warum, warum haben Sie geschossen?" Will der Richter wissen. Bogacki: „Ich wollte die Durchschlagskraft meiner Pistole ausprobieren. Mit dieser Antwort hat keiner gerechnet, die Gesichter im Gerichtsaal waren entsetzt und der Richter fragte: " Haben Sie überhaupt eine Seele?" Zu dieser Frage wollte er sich nicht äußern.

  • Hier ein kleiner Einblick zu seinem Thema Durchschlagskraft

Karl-Heinz Bogacki wollte vor Gericht als leidenschaftlicher Kunstschütze erscheinen, dem die Knallerei eine unbändige Freude bereitet. Er schoss vom Dachboden seiner Bottroper Wohnung auf Ziegelsteine im Garten, auf Flächen und auf Bäume. An einen anderen Tagen, streifte er durch den Wald und erlegte Kaninchen, nur aus Spaß und um zusehen, was passiert, wenn er trifft. Einmal tötete er acht Katzen durch gezielte Kopfschüsse. Dann warf er wieder eine Maus auf das Eis eines Weihers und zerfetzte sie mit einem einzigen Treffer. Oder die Hühner, die er aus Lust und Laune erschoss. Ich persönlich glaube, dass er ähnliche Verhaltensweisen schon in seinen Kindertagen hatte. Dies ist bei vielen späteren Tätern bereits beobachtet worden.
Einige Monate nach seiner Hochzeit im Jahr 1952 kaufte er eine Gaspistole und schoss-„um die Wirkung auszuprobieren "-- einer früheren Nachbarin ins Gesicht. Sie erlitt Verletzungen und Vergiftungen im Gesicht, die zum Ausfall dreier Zähne führten.
Auch bei einem anderen Überfall im Jahre 1954 hat er einem 14-jährigen Mädchen mit seiner Gaspistole ins Gesicht geschossen, doch gelangte es dem Mädchen noch zu fliehen.
Wie oft will man es überprüfen. Er schoss immer gerne auf hilflose Menschen, um seine Lust zu befriedigen, er hatte Spaß andere Menschen zu verletzen. Das wird wohl eher die Wahrheit sein.

  • Nie wurde ein Zusammenhang gefunden

So viele abscheuliche Verbrechen und niemand sah einen Zusammenhang, wie in etlichen anderen Fällen. Das ist immer das Traurigste an solchen Geschichten, die darunter leiden müssen sind nach solchen "Experimenten" die Opfer an denen man dann seine Kenntnisse umsetzt. Ich würde mir wünschen, dass heute solche Taten in die Computer der Polizei mit einfließen. Die Daten würden bestimmt Ausschluss geben, ob sich mal ein Serientäter in diesem Gebiet befindet.

  •  Nach der Tat zum Abendbrot. Ein Rauen ging durch den Gerichtssaal

Was ans Tageslicht kam ließ alle schlucken und viele Gesichter zeigten Wut und Ekel. Keiner hatte solch eine Antwort erwartet, es konnte niemand verstehen. Solch ein Scheusal. Niemand kann es in Worten fassen, wie man so was beschreiben soll.
Der Mörder blickte stumm vor sich hin. Nachdem er am Abend Elisabeth S. vom Fahrrad geschossen hatte, fuhr er unbekümmert nach Hause und setzte sich daheim mit seiner Frau und Kind an den Vespertisch und aß reichlich von dem Mahl was seine Frau zubereitet hatte, als wäre gar nichts gesehen.

  • Nur einige Stunden vor dem Mord am 17. Oktober 1954

Schon am Morgen des Mordtages, dem 17. Oktober 1954, hatte der unheimliche Pistolenschütze eine andere Frau belästigt: Die 31-jährige Marry P. „Komm mit in den Busch", forderte er und jagte zwei Schüsse in den Sand. Sie schlugen wenige Zentimeter vor den Füßen der Zeugin ein. „Ich habe doch ein kleines Kind ", flehte damals die zitternde Frau. Bogacki antworte: „Darum ließ ich sie laufen." Der Richter: „Mitleid? Das wäre Ihre erste menschliche Regung gewesen. Vielleicht kamen aber auch gerade Menschen des Weges?" Das vermuteten die meisten.
Er fuhr seelenruhig nach Hause und verbrachte noch einige Stunde mit seiner damaligen Frau. Es wurde gegessen und geplaudert. Abends fuhr er dann wieder zurück in sein Jagdgebiet, dort traf er auf Frau S. die dort zufällig Fahrrad fuhr.

  • Das erste Opfer im Februar 1954. Der Anfang der Schreckensserie

Eine 59-jährige Frau aus Sterkrade war das erste Opfer. Er holte sie mit seinem Moped ein, schlug sie mit dem Hammer zu Boden, vergewaltigte sich an der stöhnenden Betäubten und ließ sie liegen.
Sie wusste nicht einmal mehr, wie sie sich blutüberströmt zum nahen Forsthaus geschleppt hat und von dort ins Krankenhaus gebracht worden war, wo sie wieder bewusstlos wurde und erst drei Tage später wieder erwachte.
„Was hatten sie davongetragen? „fragte der Vorsitzende. „Drei Schädelbrüche, an deren Folgen ich immer noch leide", erwiderte die Zeugin.

  • Einige Wochen vor dem Mord

Hier unternahm er zunächst, in der Nähe der Rotbachbrücke, einen Überfall auf eine Frau aus Oberhausen-Sterkrade und rief ihr zu: „Halt stehen bleiben!" Er versuchte die Frau zu bewegen, mit ihm in den Busch zu gehen. Die Frau ließ sich jedoch nicht einschüchtern. Das wurmte Bogacki und er feuerte einen Schuss ab, der in den Boden ging. Da die Frau sich aber noch immer nicht geneigt zeigte, hielt er ihr die Pistole vor die Brust. Die Frau sagte ihm, dass sie verheiratet und Mutter eines Kindes sei. Nun fragte B. ob sie Geld hätte. Die Frau verneinte dies, worauf B. ihre Taschen durchsuchte. Im gleichen Augenblick war Motorengeräusche zu vernehmen und B. ließ von seinem Opfer ab. Manche Frauen hatte noch Glück, wenn man davon sprechen kann, sie trugen wenigstens keine körperlichen Schäden davon. Die seelischen sind ein anderes Thema. Persönlich möchte ich gar nicht wissen, wie oft er es in Wirklichkeit versucht hat und es nur durch zufällige Motorengeräusche und Spaziergänger es nicht zur Tatausführung kam.

  • Bogackis Vater bei seiner Zeugenaussage

Er musste nicht aber er wollte alle zeigen, was er für seinen Sohn empfand. Wut, Abscheu und Ekel über die grauenvollen Taten. Sein zweiter Sohn, ein weithin beliebter junger Mann, ist tödlich verunglückt. Jetzt hat er nur noch diesen da, den Mörder. Vater Bogacki der die Aussage verweigern hätte können, wollte aussagen. „Der da, dieser Mörder…“ mehr brachte er voller Wut nicht mehr raus. Bogacki, auf der Anklagebank blickte seinen Vater nicht einmal an. Kopfschüttelnd setzte sich der alte Mann wieder auf die Zeugenbank.

  • Die damalige Fahndung nach Bogacki und was man wusste

Bogacki hatte alles genau vorbereitet. Er gab zu, mit Vorbedacht die Dämmerung für seine Taten gewählt zu haben, um unerkannt entkommen zu können. Er hatte sich vorgenommen, nach jedem Überfall aufmerksam die Zeitungen zu studieren, um daraus zu erfahren, was über den Täter bekannt war. Zum Glück war er nicht so klug und nahm eine Maske.

  • Polizei lag richtig. Ein Fahndungsfoto wurde erstellt.

Die Polizei vermutete richtig, dass es sich um denselben Täter handelte, der seit Monaten sein verbrecherisches Unwesen trieb. Ein Maskenbildner rekonstruierte das vermutliche Gesicht des Täters. Es war von frappierender Ähnlichkeit zum realen Bogacki.

  •  Frau und Vater vermuteten Zusammenhang

Als das Bild in einem Kino gezeigt wurde, dass sie mit ihrem Mann besuchte, stutzte seine Frau, die sich später von ihm scheiden ließ und sagte zu ihm: „Du, der hat Ähnlichkeit mit dir." Auch sein Vater stellte ihn zur Rede und B. bestritt, die Taten ausgeführt zu haben.

  •  Das war offenbar ein Alarmsignal für Bogacki, denn am nächsten Tage verschwand er aus Bottrop.
  • Verhaftung am 17. Dezember.

Am nächsten Tag war der Mörder untergetaucht. Sechs Wochen lebte er unter falschem Namen--Ludwig Heinks-- als Landarbeiter in Amelinghausen im Kreise Lüneburg . Dort wurde er nach sechs Wochen festgenommen. Ihm war die Flucht von vier Zuchthäuslern, die von der Polizei gesucht wurden zum Verhängnis geworden. Sie kontrollierten die ganze nähere Umgebung nach ihnen und er geriet schnell ins Visier der Fahnder. Falscher Name, keine Papiere, auf Grund eines verstümmelten Mittelfingers wusste die Polizei bald, dass sie einen wichtigen Fang gemacht hatte.

  • Das Urteil für Bogacki lautete:

Lebenslänglich Zuchthaus, lebenslänglich Ehrverlust und lebenslängliche Sicherungsverwahrung der Mörder nahm das Urteil mit der gleichen unbewegten Miene an, die er in der ganzen Verhandlung gezeigt hatte .
Leider konnte ich nicht erfahren, wie Bogackis weiteres Leben in Haft verlief. Ich weiß nicht, ob er noch lebt oder verstorben ist.

  • Kurzer Lebenslauf des Schreckens von Hiesfeld und Umgebung

Bitte denkt daran in welchem Jahrzehnt die Taten stattgefunden haben. Bogacki hatte ein bewegtes Leben hinter sich. Das sind nur einige Dinge, die ich in Erfahrung bringen konnte. In den 1950er Jahren gab es all die Hilfsmittel bei der Polizei noch nicht, die es heute gibt. Bogacki war viel unterwegs und es ist nicht bekannt, welche Straftaten er woanders verübt hatte. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass ein Mann wie Bogacki keine Straftaten begangen hat.

  •  Missbrauch eines Kindes

Sein erstes mir bekanntes Verbrechen verübte er bereits mit 13 Jahren: Er verging er sich an einem sechsjährigen Mädchen. Wie das Verbrechen geahndet wurde ist nicht bekannt.
Insgesamt verlief sein Leben sehr unruhig: Erhielt nach der Schulentlassung seine Schmiedelehre nicht durch, wurde erst einmal Bergmann und verließ mit 16 Jahren heimlich das Elternhaus, angeblich weil ihn der Vater zu streng war. Ruhelos trieb er sich auf den Schwarzmärkten der süddeutschen Städte umher, wurde zurückgebracht und riss 1950 mit 19 Jahren erneut aus.

  • Weder die Fremdenlegion noch die Volkspolizei wollten Bogacki

Die Fremdenlegion nahm ihn nicht auf und die Volkspolizei in der russischen Zone schob ihn wieder ab. Bis zu seiner Rückkehr lebte er unter falschem Namen in Castrop als Bergmann, heiratete 1952 gegen den Willen seiner Eltern in Bottrop und wurde Vater eines Mädchens. Er ging regelmäßig seiner Arbeit nach. In dieser Zeit beging er seine oben beschriebenen scheußlichen Verbrechen. Seine Frau ließ sich nach Bekanntwerden seiner Taten vom ihm scheiden. Was aus seiner Tochter wurde, ist mir nicht bekannt.

Quellen:

Autor: Martin Grundmann. Historisches Oberhausen.
Vielen Dank an Herrn Böhmer für Vorschläge und das Korrekturlesen.
Zeitungen der WAZ, NRZ, Ruhrwacht und des Generalanzeigers aus den Jahren 1954, 1955.
Ich danke dem Team des Stadtarchivs Oberhausen. Ein besonderes Dankeschön an den Mitarbeiter des Stadtarchivs Herrn Uecker, für seine wertvolle Hilfe.

Autor:

Martin Grundmann aus Oberhausen

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