Gedicht: Klimatragödie

Klimatragödie

Als Rilke schrieb: „Der Sommer war sehr groß“,
da hat er sicher nicht bedacht,
dass Gott nicht nur „die Winde los“,
dass er daraus Orkane macht.

Der „süße Wein“ gärt unter Wasser
und wird die Sonne nicht mehr finden.
Die Sonnenstrahlen sind nicht blasser,
und Küsten schon im Meer verschwinden.

„Wer jetzt kein Haus hat“, den mag Kummer treiben.
Doch wird kein Stein mehr auf dem andern bleiben.
Das Wasser steigt, denn Pole schmelzen.
Bauen wir Häuser bald auf Stelzen?

Und wenn dereinst die Reaktoren
erzittern durch die Erdenstöße
und wir’s Vertrauen fast verloren,
dann zeigt die Welt voll Angst die Blöße.

Und alle Blätter fallen „wie von weit“,
und jeder zweite Baum ist ohne Kleid.
Der, dessen Blicke nur „die Stäbe“ halten,
er weiß genau, es warnten schon die Alten.

„Er wusste nur“ , was jeder weiß vom Tod.
Warum gab Gott uns nie ein Umweltschutzgebot?
Und mein Mädel mit „fröhlichem Blut“
hat heut nur noch die Augen voll Tränen.

Ich jedoch verspür brennende Wut,
doch sie redet von Zukunft und Sehnen.
Ich lebe mein Leben in „wachsenden Ringen“,
den letzten wird keiner von uns je vollbringen!

Auch nicht die Merkel, Putin und Obama
verhindern das unausweichliche Drama.
Wer wird uns in den Tod begleiten
im Wald, durch den wir „schauernd schreiten“?

Tanja Herbst (Pseudonym)

Autor:

Edith Schülemann aus Oberhausen

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