Arbeit in kleinen Portionen - Minijobs meistens von Frauen besetzt

Es ist nicht alles Gold was glänzt. Zwar ist es erfreulich, dass die Arbeitslosigkeit in NRW um 1,5 Prozent im Vergleich zum Vormonat und um 6,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesunken ist. Diese positiven Nachrichten können aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass ein Großteil der neu entstandenen Stellen prekäre Beschäftigungsverhältnisse sind“, kommentiert Andreas Meyer-Lauber, Vorsitzender des DGB NRW, die aktuellen Arbeitsmarktzahlen.
Vor allem Frauen seien Leidtragende dieser Entwicklung. „Immer mehr Frauen erleben, wie ihre Arbeitsplätze in immer kleinere Portionen aufgeteilt werden. Gerade in Berufen, die überwiegend von Frauen ausgeübt werden, boomen Teilzeit-, Midi- und Minijobs.“
Nur etwa zwei Drittel der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Frauen in NRW arbeiten Vollzeit. Die Hälfte der Teilzeitbeschäftigten und zwei Drittel der Mini-Jobberinnen geben an, gerne mehr arbeiten zu wollen.
„Indem Frauen gehindert werden, mehr zu arbeiten, werden sie auch daran gehindert, für ihren Lebensunterhalt allein aufkommen zu können“, so der Bezirksvorsitzende. „Rund die Hälfte der Teilzeitbeschäftigten erhält ein Bruttoeinkommen von weniger als 800 Euro im Monat. Unter diesen Bedingungen ist es geradezu unmöglich, sich selbst oder gar eine Familie zu ernähren.“
Gerade vor dem Hintergrund des nahenden Fachkräftemangels sei es unverantwortlich, Frauen in unsichere und prekäre Beschäftigungsverhältnisse abzudrängen und ihre Potenziale ungenutzt zu lassen. „Wenn wir die strukturelle Benachteiligung von Frauen am Arbeitsmarkt effektiv bekämpfen wollen, muss der Niedriglohnsektor eingedämmt und atypische Beschäftigung rigoros zurückgefahren werden. Wir brauchen einen allgemeinen gesetzlichen Mindestlohn von 8,50 Euro, wir brauchen mehr unbefristete Vollzeitstellen für Frauen und wir brauchen endlich equal pay unter den Geschlechtern.
Zudem brauchen wir innovative Lösungen für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Sowohl die Betreuung von Kindern als auch die Pflege von älteren Angehörigen erweisen sich für viele Frauen nach wie vor als Stolpersteine in ihrem beruflichen Fortkommen.“

Autor:

Klaus Bednarz aus Dinslaken

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