BUND-Kreisgruppe Oberhausen:
Baumschutz muss endlich ernst genommen werden - Verfahren zur Fällung des Silberahorns in der Otto-Weddigen-Straße ist fragwürdig

Die Oberhausener Kreisgruppe des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) erschreckt es, dass ein mächtiger und gesunder Silberahorn in der Otto-Weddigen-Straße mit einer Dringlichkeitsentscheidung zu Fall gebracht wurde (WAZ-Artikel am 26.06.2019). Und das, obwohl eine hohe Anzahl unserer Stadtbäume aufgrund des extrem heißen und trockenen Sommers 2018 abgestorbenen sind und nun gefällt werden sollen (WAZ-Artikel am 06. 07. 2019).

In Zeiten des Klimawandels sind Bäume unverzichtbar, denn sie nehmen das Treibhausgas CO₂ auf und binden es. Wir müssen sie erhalten, das ist für uns Menschen wichtig, aber auch für viele Tierarten. Der Silberahorn ist einer der wichtigsten Bienenbäume überhaupt. Er blüht früher als die meisten anderen Ahornarten. So erscheint die Blüte bereits im Februar noch vor dem Laubaustrieb und reicht bis Ende März. Zu dieser Zeit gibt es fast keine andere Blütentracht für unsere Bienen und Hummeln. Fast kein anderer Ahorn bildet zudem so viel Nektar wie der Silber-Ahorn. Er wird zur Hauptblütezeit von Bienen gierig belagert. Für Bienen und andere Insekten ist die Fällung eines 100 Jahre alten gesunden Silberahorns ein großer Verlust und trägt zum Artenschwund bei. Selbst wenn mehrere Ersatzbäume dieser Art gepflanzt würden, könnte der Verlust in vielen Jahren nicht ausgeglichen werden, denn der Ahorn zeigt erst nach ca. 12 Jahren seine ersten Blüten.

Am 22.07.2019 haben Mitglieder der BUND-Kreisgruppe Oberhausen sich vor Ort den Baumstumpf den Silberahorns und die Baustelle angesehen. Cornelia Schiemanowski, Sprecherin der BUND-Kreisgruppe Oberhausen „Es ist ein falsches Signal, wenn in einer fragwürdigen Dringlichkeitsentscheidung ein ökologisch wertvoller Baum gefällt wird, obwohl es unbeantwortete Fragen zur Notwendigkeit der Fällung gab. Wir fordern die Stadtverwaltung auf, Baumschutz und Klimaschutz endlich ernstzunehmen.“

In Gesprächen mit den Anwohnern wurde deutlich, dass die Baumfällung von vielen sehr bedauert wird. Die Aufklärung der zweifelhaften Dringlichkeitsentscheidung könnte vielleicht dazu beitragen, dass in Zukunft bei beantragten Baumfällungen genauer hingeschaut wird und vor allem, dass der Erhalt der Bäume Priorität haben sollte.

Autor:

Cornelia Schiemanowski aus Oberhausen

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