Bündnis für den Erhalt des Sterkrader Waldes
Mit Kunstaktionen und Musik für den Erhalt des Sterkrader Waldes

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Erfolgreicher Aktionstag am 11. September 2021
Behutsam wird „das Fabeltier“ von der Künstlerin Marie-Luise O’Byrne-Brandl durch den Sterkrader Wald getragen. Die Menge folgt ihr prozessionsartig. Mit gemächlichen Schritten wird das eigens für das Fabeltier errichtete Gehege erreicht. Hier kümmert sich die Künstlerin um das merkwürdige Tier, liest ihm einen Text von Erich Fried vor: „Nicht nichts ohne dich, aber nicht dasselbe. Nicht nichts ohne dich, aber vielleicht weniger. Nicht nichts, aber weniger und weniger. Vielleicht nicht nichts ohne dich, aber nicht mehr viel“. Die Zuschauer stehen auf dem Waldweg im Halbkreis um das Gehege und lesen auf aufgehängten Plakaten Details über „das Fabeltier“ und „die Wärterin des Fabeltieres“.

Insgesamt sind es rund 200 Menschen, die an diesem Samstag am Aktionstage „Kunst im Wald“, durchgeführt vom „Bündnis für den Erhalt des Sterkrader Waldes“, teilnehmen. Und O’Byrne-Brandl ist nicht die einzige Künstlerin, die an diesem 11. September 2021 im Sterkrader Wald performt. Gleich gegenüber ist die „Hommage an die Brombeere“ von Bärbel Weniger zu bestaunen. Nebenan malt Robert Bosshard eine Waldlandschaft. Zwischendurch gibt es musikalische Highlights: Jason Michalek und Helena Rickmann haben ihre Cellos mit in den Wald gebracht und geben unter dem Applaus der Zuschauenden ein Potpourri aus Vivaldis Werken zum Besten. Die Jagdhornbläsergruppe bläst an verschiedenen Orten Jagdsignale. Marianne Bosshard liest Baumgeschichten aus ihrem Buch „Die Sexualität der Bäume und die Liebe zu und unter ihnen“ vor, Claudia Wädlich trägt ihr „Waldpoem“ vor.

Der Verein „Freunde der Archäologie Oberhausen (FARO) e.V.“ ist ebenfalls präsent und führt zu den historischen Mergelkuhlen im Waldgebiet. Zwischendurch bieten Mitglieder des Bündnisses Waldführungen in die vom Ausbau bedrohten Bereiche an. Einen Teil der 5.000 Bäume, die nach Plänen der Politik der Kettensäge zum Opfer fallen sollen, haben die Mitglieder des Bündnisses am Morgen mit Flatterband gut sichtbar abgesperrt. „Holzfällung – Betreten verboten – Lebensgefahr“, steht auf den rot-weißen Bändern. Die Besucherinnen und Besucher sind schockiert über das Ausmaß der Waldflächen, die von Rodung bedroht sind.

Zum Abschluss gibt es noch einmal Musik: Die „Seething Floors“ spielen rund eine Stunde live, dann endet der Aktionstag, an dem rund 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Oberhausen - und einige kamen auch aus anderen Ruhrgebietsstädten - vor Ort waren. Das „Bündnis für den Erhalt des Sterkrader Waldes“ ist mit der Veranstaltung zufrieden – und kündigt weiteren kreativen Protest an.

Autor:

Cornelia Schiemanowski aus Oberhausen

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