Warum verlegt Oxea die Verwaltung ?

Ab Januar 2016 senkt Monheim die Gewerbesteuer noch einmal um 20 Punkte auf dann 265 Punkte, diese betrug bis 2011 435 Punkte. In Oberhausen sind es derzeit 550 Punkte und in Marl 530 Punkte, als zweiter Standort.

Oxea als international operierendes Unternehmen 2007 in Luxemburg gegründet, vormals Ruhrchemie und Hüls, hat beschlossen seinen deutschen Verwaltungssitz mit Geschäftsführung und alle wesentlichen Verwaltungsfunktionen wie Einkauf, Marketing, Finanzen und IT in das ca. 80 Kilometer entfernte Monheim zu verlegen. Insgesamt rund 150 Mitarbeiter werden voraussichtlich bis Ende 2016 umziehen. Die Chemie Produktion mit gut 1040 Mitarbeitern wird in Oberhausen und Marl wahrscheinlich und oder hoffentlich belassen.

2010 hatte Oxea 1.362 Mitarbeiter und einen Umsatz von 1.365 Mio, damit erwirtschaftete jeder Mitarbeiter mehr als eine Million €.

Werden Betriebsstätten (Produktion und Verwaltung) in mehreren Gemeinden unterhalten, so wird als erstes der Steuermessbetrag auf die einzelnen Gemeinden entfallenden Anteile zerlegt (§ 28 GewStG). Seit dem 1.1.2008 gilt eine einheitliche Gewerbesteuermesszahl für alle Gewerbebetriebe. Doch Ausgangspunkt aller Überlegungen ist nur der entsprechende (Gewerbeertrag) Gewinn, wenn einer übrig bleibt.

Zerlegungsmaßstab sind gemäß § 29 GewStG in der Regel die in den Gemeinden gezahlten Arbeitslöhne. Bei der Ermittlung der Verhältniszahlen sind die Arbeitslöhne dabei auf volle 1.000 Euro abzurunden. Bei mehrgemeindlichen Betriebsstätten ist der Steuermessbetrag nach der Lage der örtlichen Verhältnisse unter Berücksichtigung der durch das Vorhandensein der Betriebsstätte erwachsenden Gemeindelasten zu zerlegen (§ 30 GewStG).

Weitere Ausgangslage ist die Gesamtsumme der Löhne und Gehälter, die anteilig auf die Gemeinden verteilt werden. Formal: Soweit so gut. Doch wer trägt welche Lasten.

Die Chemie Produktion erwirtschaftet den Umsatz. Der Standort trägt die Umweltkosten von der Luftverschmutzung bis zur Straßennutzung. Die Arbeitnehmer, angefangen von den Reinigungskräften, soweit sie im Betrieb angestellt sind, bis zu den Sachbearbeitern sind die größte Gruppe leben und arbeiten in Oberhausen und Umgebung.

Doch werden die Angestellten unterschiedlich entlohnt. Die Arbeitnehmer, angefangen von den Reinigungskräften, soweit sie im Betrieb angestellt sind, bis zu den Sachbearbeitern sind zwar die größte Gruppe, doch werden die Manager bis zum 200fachen einer Reinigungskraft entlohnt.

Kann es sein, dass
1. die Ruhrgebietskommunen die Arbeit leisten und
2. Monheim für 15% der Beschäftigten anteilig die gleiche Gewerbesteuersumme erhält, wie die Produktionsstandorte zusammen.
Von den Erlösverschiebungen in die Finanz- und Holdingbriefkästen in Dallas und Luxemburg im Vorfeld zu schweigen.
Ist die Sitzverlegung allein die Gewerbesteuerersparnis oder ist dies nur der Anfang. Das Umfeld Dormagen, Leverkusen und der nördliche Chemiegürtel von Köln wird nur zufällig sein!

Autor:

Siegfried Räbiger aus Oberhausen

Webseite von Siegfried Räbiger
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