KINDER SETZEN EIN SIGNAL
MIT DEM REGENBOGEN GEGEN CORONA

Foto: J. Nawrat
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Zwischendurch begegnen uns in den letzten Tagen immer wieder Regenbogen. 
Gemalt, geklebt, ausgemalt, ausgeschnitten, ausgeprickelt - wir sehen sie an Fenstern, Türen, auf dem Boden, an Autos,... 
Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. 
Die Kunstwerke dieses atmosphärisch-optischen Phänomens prangen dort nicht ohne Grund. Sie sind viel mehr als eine kreative Beschäftigung gegen Langeweile. Es steckt eine Botschaft dahinter. 
Die Regenbogen sind ein farbenfrohes Signal von Kindern für Kinder. Man könnte auch sagen: MIT DEM REGENBOGEN GEGEN DAS CORONA-VIRUS. 
Neben einigen Regenbogen findet man noch Sätze wie "Alles wird gut" oder "Wir bleiben zuhause". 
Der Regenbogen ist ein Zeichen der Hoffnung, soll Mut machen und Freude verbreiten. 
Inoffiziell hat er sich als Protestsymbol gegen Corona etabliert. 
Kinder, die beim Spazierengehen an einem Haus vorbei kommen und dort einen Regenbogen sehen, wissen dass dort andere Kinder wohnen, die wegen der Corona Pandemie zuhause bleiben müssen. Sie können sich vorstellen, dass es diesen Kindern ähnlich geht wie ihnen und fühlen sich nicht mehr so alleine. 
Zudem können sie auf ihren Spaziergängen gezielt nach Regenbogen suchen und diese zählen. Die Eltern haben ja in der Regel immer ein Handy dabei und können Fotos davon machen. Diese kann man sich dann zuhause immer wieder ansehen und eventuell auch ausdrucken und ein Fotobuch davon erstellen. 
Die Eltern können den Regenbogen ihres Kindes auch  auf verschiedenen Seiten posten oder hochladen, wie z.B. Twitter, Facebook,... 
Aber auch Städte oder Zeitungen rufen dazu auf, Fotos von den Regenbogen einzusenden. 
Man sagt, dass Kinder in Spanien und Italien die ersten gewesen sind, die Regenbogen gegen Corona gemalt haben. 

Ich finde, dass dies eine gelungene Aktion ist. In den letzten coronadurchzogenen Wochen wurde immer wieder diskutiert und besprochen welche Folgen Corona für unsere Gesundheit, für unsere Wirtschaft und unsere berufliche Zukunft hat. 
Aber auch für die kleinsten unserer Gesellschaft hat Corona Folgen. 

Was ist mit dem Seelenleben der Kinder? Corona macht mit uns Erwachsenen schon viel. Momentan steht ja alles irgendwie Kopf. 
Die Kindergarten- und Schulkinder sind jetzt wochenlang zuhause. Der Alltag ist ein ganz anderer. Feste und wichtige Rituale fehlen. Es wird gegrübelt und nachgedacht. Warum kann ich meine Freunde nicht mehr treffen? Warum darf ich nicht mehr zu Oma und Opa?
Wieso ist der Spielplatz abgesperrt? Warum können wir nicht mehr schwimmen, ins Kino oder zum Indoorspielplatz gehen? 
Was ist überhaupt Corona und kann ich daran sterben?  Was ist wenn Mama und Papa daran sterben?
Das alles sind Fragen, die Kinder beschäftigen. 

Die Flut von Bildern und Videos und Meldungen in der Zeitung oder im TV kann für Kinder ebenso beängstigend sein wie das Kontaktverbot. Man kann die aktuelle Coronalage nicht komplett vor den Kindern abschirmen oder sie verheimlichen. Wenn man den Kindern hilft, die Situation zu verstehen, schützt man sie am besten vor Angst in der Krise. Helfen sie den Kindern bei der Bewertung und Einordnung der Nachrichten rund um Corona. 
Das A und O ist: Hören sie ihren Kindern zu. Was haben die Kinder gehört? Was glauben die Kinder über die Corona-Krise zu wissen? Wovor haben sie Angst? 
Nehmen sie die Fragen und Ängste der Kinder unbedingt ernst. 
Versuchen sie ihre Kinder zu beruhigen, auch wenn sie selbst Angst haben. Kinder brauchen Sicherheit.
Sicherheit, dass die Eltern Hoffnung haben.
Hoffnung, dass alles besser wird.
Vermitteln sie den Kindern, dass sie als Eltern weiterhin in der Lage sind, Verantwortung für sie zu übernehmen. 

Am Anfang ist es vielleicht noch ganz schön zuhause bleiben. Man hat viel gemeinsame Zeit mit Mama oder Papa.
Aber die Eltern können nur bedingt die Freunde ersetzen. Ein Vorteil in dieser herausfordernden Situation sind Geschwister. Sie können einander zuhören, auffangen und miteinander spielen. Ältere Kinder oder Jugendliche können die sozialen Medien nutzen um mit ihren Freunden in Kontakt zu bleiben. 
Ein großer Pluspunkt ist natürlich auch ein eigener Garten, wo die Kinder spielen können, Sport treiben können, sich mit naturwissenschaftlichen Dingen beschäftigen können oder auch mal relaxt bei schönem Frühlingswetter in der Sonne sitzen können. Es hat aber leider nicht jedes Kind Geschwister und einen Garten. Trotzdem sollte man das Beste aus der Situation machen. Ein Satz, der leicht daher gesagt ist, aber für viele Menschen ein körperlicher und mentaler Kraftakt ist. 

Rituale und eine klare Alltagsstruktur sind wichtig und können Kinder stärken. Starten sie den Tag gemeinsam mit einem Frühstück. Dann gibt es feste, geregelte Zeiten für Hausaufgaben (für Kindergartenkinder Zeit, sich alleine zu beschäftigen, je nach Alter natürlich) und Home Office. Festgelegte Zeiten für den Medienkonsum müssen ebenfalls klar geregelt sein, genau wie Zeiten für gemeinsames Spielen und eine "Auszeit", in der jeder mal alleine sein kann. 
Diese Struktur, diese Rituale, dieser geregelte Alltag können Familien helfen, dass ihnen in der Heimisolation nicht die Decke auf den Kopf fällt. 
Wichtig ist, dass Eltern auch auf sich selbst achten. Auch sie haben eine starke Belastung. Sie müssen Haushalt, Kinder, Beruf und auch ihre eigenen Interessen unter einen Hut bekommen. 
Beispiel: Eine Mutter ist in Coronazeiten oftmals Lehrerin (für verschiedene Klassen), Köchin, Animateurin, Putzfrau, Wasch- und Bügelfrau, Basteltante, Leistungssportlerin, Gartenfachfrau und natürlich Mutter und Ehefrau. Wenn das mal keine Herausforderung ist. 

Machen sie das Beste aus dieser schwierigen Zeit für sich und ihre Kinder. 
"SO VIELE TRÄUME, SO VIELE WÜNSCHE, SO VIELE HOFFNUNGEN, SO VIELE FRAGEN, SO VIEL GEFÜHL, SO EIN KLEINER MENSCH."

Autor:

Nina Benninghoff aus Oberhausen

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