Zukunftssichere Job?
Traumberuf Lokführer: Ausbildung, Chancen und Verdienst

Der Beruf des Lokführers gehört ebenso zu den (Kinder-)Traumberufen wie der des Feuerwehrmanns, Polizisten oder Busfahrers. Die meisten Kinderaugen leuchten auf, sobald sie einen Zug nur zu Gesicht bekommen. Eine Faszination, die vielen auch mit zunehmendem Alter weiter erhalten bleibt. Doch wie verhält es sich, wenn man diesen Traumberuf in der Realität ergreift?

Vom Traumberuf zur Wirklichkeit

Wer sich zum Lokführer berufen fühlt, kann verschiedene Wege einschlagen, um mit diesem Kindheitstraum in der Tat seine Brötchen zu verdienen. Die offizielle Berufsbezeichnung mutet jedoch wesentlich technischer und weniger romantisch konnotiert an, als der umgangssprachliche Begriff des Lokführers.

Möchten Sie beruflich Lokomotiven fahren, so müssen Sie sich zum sogenannten Eisenbahner im Betriebsdienst mit Fachrichtung Güter- oder Personentransport ausbilden lassen. Dazu können Sie sich sowohl bei der Deutschen Bahn bewerben als auch bei kleineren privaten Eisenbahnunternehmen wie beispielsweise RBH Logistics oder Rhein Cargo.

Die klassische dreijährige Ausbildung ist ein möglicher Weg zum Lokführer. Sie umfasst den theoretischen Unterricht in der Berufsschule sowie zusätzlich einige Stunden Theorieunterricht durch den Betrieb, in welchem die Ausbildung absolviert wird. Darüber hinaus spielt die praktische Ausbildung selbstredend eine essentielle Rolle. Sie erlernen zunächst das Rangieren und Bewegen von Lokomotiven und Wagen im Bereich des Bahnhofs, erlangen darauffolgend Kenntnisse zu verschieden Lokomotivbaureihen und schließlich geht es für die Fahrschüler raus auf Strecke. Abgeschlossen wird die Ausbildung mit einer IHK-Prüfung.

Eine Alternative zur dreijährigen Ausbildung ist der Quereinstieg zum Lokführer. Dieser Weg verlangt einiges an Konzentration und Disziplin, da Sie sich das gleiche Wissen komprimiert innerhalb eines Jahres aneignen müssen. In diesem Fall übernimmt der Betrieb die gesamte Theorieausbildung, die Berufsschule besuchen Quereinsteiger nicht. Auch die IHK-Prüfung fällt weg. Es muss stattdessen eine betriebsinterne Prüfung abgelegt werden.

Welche Voraussetzungen Sie mitbringen müssen

Wer als Lokführer tätig ist, hat eine enorme Verantwortung und muss entsprechend einige Grundvoraussetzungen erfüllen, um zur Ausbildung und zum Fahrdienst zugelassen zu werden.
Bewerber um einen Ausbildungsplatz müssen die mittlere Reife mitbringen, Quereinsteiger müssen eine abgeschlossene, im Optimalfall technische, Berufsausbildung vorweisen können.

In beiden Fällen müssen die Bewerber in einem Einstellungstest ihr logisches Denken sowie ihre Merkfähigkeit und Stressresistenz unter Beweis stellen. Außerdem steht ein Besuch bei dem Betriebsarzt an, welcher die körperliche und geistige Fitness unter die Lupe nimmt. Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem Sehvermögen, da Lokführer scharf und räumlich sehen sowie Farben wahrnehmen können müssen.
Zu guter Letzt ist ein negatives Ergebnis beim Drogentest zwingend notwendig.

Welches Gehalt können Sie erwarten?

Während der Ausbildung können Sie mit einem monatlichen Gehalt von ca. 1.000 bis 1.200 EURO rechnen. Als Quereinsteiger verdienen sie während der Ausbildungszeit in etwa 2.100 EUR brutto, da Sie mit den höheren Anforderungen einer abgeschlossenen Ausbildung einsteigen.

Als gelernter Eisenbahner im Betriebsdienst differiert Ihr Grundgehalt je nach Unternehmen und Dauer der Betriebszugehörigkeit. Im Schnitt verdienen Lokführer 3.100 EUR brutto. Durch Zulagen lässt sich das Grundgehalt jedoch erheblich aufbessern, die Sie etwa durch Nachtschichten und Diensten an Feiertagen erhalten, aber auch für sehr lange Schichten oder Rangiertätigkeiten.

Ihre Zukunftschancen als Lokführer

So nostalgisch das Bild des Lokführers auch sein mag, ist der Beruf in der modernen Welt weiterhin fest verankert. Auch wenn autonomes Fahren in aller Munde ist, wird der Lokführer in absehbarer Zeit nicht ausgedient haben. Gerade im Hinblick auf ökologische Faktoren ist ein Ausbau des Eisenbahn Sektors unabdingbar, was sich in der aktuellen Vielzahl an Stellenangeboten und Ausbildungsplätzen für Eisenbahner im Betriebsdienst zeigt.

Ein Tag auf der Lok

Ein Lokführer arbeitet im schweren Schichtdienst. Er kann zu jeder Tages- und Nachtzeit sowohl anfangen als auch aufhören zu arbeiten. Seine Schichtzeiten richten sich nach den Fahrzeiten der Züge, die er fahren soll.

Zunächst meldet sich der Lokführer an der Dienststelle und informiert sich über mögliche Änderungen in den Vorschriften und Dienstanweisungen. Anschließend bekommt er seinen Dienstauftrag und seine Lok zugeteilt. Diese ist vor Fahrtbeginn auf Einsatzbereitschaft zu prüfen und muss im Folgenden vor die mit zunehmendem Wagen rangiert werden.

Nach dem Ankuppeln und einiger Vorbereitungsarbeiten, fährt er schließlich los. Während der Fahrt richtet der Lokführer seine Geschwindigkeit nach Fahrplan, beachtet Signale und überwacht den Zug und die Strecke auf eventuelle Gefährdungen. Im Falle des Personentransports ist zusätzlich der Halt an Bahnhöfen ein essentieller Bestandteil der Arbeit des Lokführers. Nach Beendigung der Fahrt, stellt er den Zug ordnungsgemäß ab und sichert ihn.

Autor:

Johannes Meissner aus Bottrop

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