Laufen in der Pandemiezeit

Danny Haesters läuft beim Corona Spendenlauf

Wegen des Kontaktverbots können die Läufer derzeit nicht in Gruppen laufen. Alle geplanten Laufveranstaltungen wurden abgesagt. Wie bitter, wenn man sich auf einen Lauf bereits seit Wochen vorbereitet hat.
Das man aus der Not eine Tugend machen kann beweisen zurzeit aber Cornelius Mundt aus Langenberg und Jan Aschendorf aus Hattingen. Sie organisierten spontan einen Corona Spendenlauf. Hier ist es möglich von Sonntag den 12.04. bis zum Sonntag 19.04. so viele Kilometer wie man möchte zu laufen und dies dann durch einen Spender finanzieren zu lassen. Die Höhe der Spenden kann zwischen 0,25 oder gleich mehrere Euros je Laufkilometer variieren. Welches Projekt damit unterstützt werden soll bestimmt jeder Läufer selbst.
Bei dieser schönen Idee wollte Danny Haesters vom VfL Bergheide gerne dabei sein. Der begeisterte Dauerläufer hatte sich ja bereits für einen 6 Stundenlauf vorbereitet und musste jetzt leider auch hierfür eine Absage akzeptieren. So konnte er aber gleich aus dem Stand eine Marathondistanz anpeilen. Also ging es für ihn schon am Ostersonntag los. Natürlich musste er für sich alleine laufen, aber dank GPS-Uhr ist es ja heutzutage kein Problem die Entfernung zu überprüfen und anschließend zu protokollieren.

Hier ist sein Bericht von seinem Lauf:

Ich wollte von der Kupferdreher Seite am Baldeneysee laufen, da er bei dem Wetter eine tolle Aussicht bietet aber auch nicht so profiliert, wie zu Hause, um eine hohe Kilometerzahl zu erreichen. Schon zum Start war die Sonne heute recht warm und kräftig und unterhalb vom Wehr am Baldeneysee war schöner Schatten. Hier fand ich heraus, dass der Ruhrtalradwegn in Werden abgeht und veränderte spontan die Planung, den Getränkerucksack hatte ich ja dabei.
Die Strecke war trotz des graden und flachen Verlaufs schön abwechslungsreich. In Kettwig angekommen gönnte ich mir Cola und Wasser im anliegenden "Verpflegungsboot" zum Mitnehmen. Dann ging es weiter Richtung Mülheim Mintard. Schatten war inzwischen nur noch bei hohen Mauern und ein paar Bäumen. Puh. Unterhalb der Ruhrbrücke entschied ich mich heute die Marathonstrecke voll zu machen.

42,195 km geschafft

Nach 21 km in 1:47 netto lief ich zurück in Richtung Kettwig. Ich bekam nach der Rückfrage auf eine Bäckerei von einem Anwohner und den Hinweis auf den Spendenlauf leckeren, selbstgebackenen Osterstuten. Mit diesem machte eine erholsame Pause in der Altstadt. Die schnuckeligen Gassen, die alte Marktkirche und der Ausblick auf die Ruhr, einfach klasse! Nach der guten Stärkung im Schatten wieder ab in die Sonne, Puh.--
Standuppaddler und Boote begleiteten mich am Wasser, ich richtete aber auch oft den Blick nach vorne, es waren nun viele Fußgänger und Radfahrer unterwegs.
Wieder am Baldeneysee angekommen überquerte ich das Wehr und lief im Schatten in Richtung Regattaturm, ein komischer Anblick die gesperrte Tribüne.
Dennoch merkte man immer wieder die positive Stimmung der Menschen bei dem schönen Wetter.
In Kupferdreh drehte ich noch mal eine scharfe Kurve am kulinarischen Bahnhof Lukas. Auch wenn ich viel Zeit für Fotos und Essen verbraucht hatte, stoppte ich für mich eine Nettozeit. Mit 5 Sekunden kratzte ich kurz über der 3:30h Marke(3:30:05). Dafür habe ich aber viel mehr gesehen, wie sonst im Wettkampf und sogar die Schilder lesen können.

Auch wenn Corona für uns alle eine große berufliche und auch zwischenmenschliche Belastung ist, ist es doch klasse, wenn man noch solche schönen Sachen erleben kann.
Aus meiner Sicht mehr ein Grund dafür, dass Laufen ein toller Sport ist, mit dem man obendrein noch jemanden helfen kann!

Man kann noch einsteigen

Bei dieser Aktion sind bereits am ersten Tag 121,8 km und 425,75 Euro an Spenden zusammengekommen. Wer will kann noch bis zum 19.04. als Läufer oder Spender einsteigen. Alle Informationen zu dem Corona-Spendenlauf finden sich auf der Homepage: https://coronaspendenlauf.wixsite.com/start