RWO: Kleeblatt statt Couch für Basler

Von MARC KEITERLING
„Ich habe ja seit Mai nur auf der Couch gelegen. War höchste Zeit, dass es wieder losgeht.“ Am Montag war die Langeweile für Mario Basler Vergangenheit. Der frühere Nationalspieler ist neuer Trainer des SC Rot-Weiß.
„Wir haben eine echte Type gesucht“, so der Aufsichtsratsvorsitzende Hartmut Gieske. Das hat zweifelsfrei funktioniert. Der 42-jährige Mario Basler absolvierte 262 Bundesligaspiele, 30 Länderspiele und wurde mehrfach Deutscher Meister. Dazu haute er stets Sprüche raus, über die sich die halbe Fußballrepublik ausschüttete.
Daran hat sich wenig geändert. Auf die Frage, ob er sich angesichts des bedrohlichen RWO-Tabellenstands als Feuerwehrmann sehe, entgegnete Basler: „Das können sie bezeichnen wie sie wollen. Ich werde mir jedenfalls keinen Helm aufsetzen.“
In toller Atmosphäre seien die Gespräche mit den Kleeblättern verlaufen, insbesondere mit dem Sportlichen Leiter Frank Kontny. Mit dem hatte Basler von 1989 bis 1991gemeinsam bei RW Essen gekickt. „Ich habe mir die Mannschaft am Samstag beim 0:0 in Aalen angesehen und bin überzeugt, dass da Potential drinsteckt. Ich glaube an dieses Team, es fehlt vielleicht an Selbstvertrauen. Das kann ich aber reinhauen“, lächelt Basler. Klare Sache, der einstige „Super-Mario“ stand schließlich nie für Zweifel an den eigenen Fähigkeiten.
Seine Ziele mit Oberhausen? „Wir wollen wieder den Angriff auf die 2. Liga starten! Nächste Saison. Nun gilt es, Schritt für Schritt das gesicherte Mittelfeld zu erreichen, im Idealfall am Saisonende noch einen einstelligen Tabellenplatz zu machen.“
An seine neue Mannschaft hat Basler klare Erwartungen. „Ich will das Feuer in den Augen sehen. Jeder einzelne muss alles für den Erfolg tun. In meinen drei Jahren bei Bayern München haben sie fünf teure Spieler für meine Position geholt, gespielt habe aber ich. So saßen da 20 Millionen Mark auf der Bank rum. So einen Biss wünsche ich mir. “
Den Dienstag hat er bereits als den intensivsten Trainingstag der Woche auf dem Zettel. „Da wird etwas mehr gearbeitet. In dieser Woche machen wir auch am Donnerstag eine Doppelschicht. Und am Samstag soll dann die Freude groß sein, um 14 Uhr gegen Darmstadt 98 aufzulaufen.“
Die Erfolgsbilanz des Spielers Basler liest sich beeindruckend. Die des Trainers bisher eher bescheiden. Gut ein Jahr arbeitete er bei Drittligist Jahn Regensburg, 17 Monate dauerte sein Engagement bei Viertligist Eintracht Trier, in der letzten Saison stieg er mit Wacker Burghausen aus der dritten Liga ab. Der Verein hielt nur die Klasse, weil RW Ahlen keine Lizenz mehr erhielt. In Oberhausen läuft sein Arbeitspapeier zunächst bis Juni 2012, beide Seiten besitzen eine Verlängerungsoption. „Da geht es dann um die weitere sportliche Zielrichtung. Mein Ziel ist es ganz klar, später in der 2. Liga zu trainieren. Da war ich als Spieler, da will ich auch als Trainer hin“, unterstreicht Basler.
Abschließend dann noch die Frage nach dem Ruhrgebiet, wo Basler zuletzt vor genau 20 Jahren tätig war. Basler grinsend: „Der Pott ist doch schön. Kurze Wege hier. Es gibt viele tolle Vereine rundherum, gegen die wir bald mal wieder spielen wollen. Solche Derbys gegen Bochum oder Aachen peilen wir an.“ Aachen? Naja, er war halt lange nicht mehr hier - im Revier...

Autor:

Marc Keiterling aus Essen

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