RWO: Trotz vieler Pleiten noch eine Chance

Von MARC KEITERLING
„Nichts!“ RWO-Mittelfeldspieler Markus Kaya auf die Frage, was ihm nach der 1:4-Heimpleite am Sonntag gegen Greuther Fürth Hoffnung macht, im Saisonfinale in Cottbus noch den direkten Abstiegsplatz zu verlassen.
Riesige Enttäuschung überall nach einer erneut desaströsen Defensivleistung der Rot-Weißen. „Immer wieder machen wir individuelle Fehler, die uns auf die Verliererstraße bringen“, war Trainer Theo Schneider vollkommen frustriert. Diesmal die Produzenten von „Pleiten, Pech und Pannen“: Der erneut als Innenverteidiger aufgebotene Daniel Gordon (Gegentore eins und zwei), Heinrich Schmidtgal der als Linksverteidiger seine Seite vor allem in der ersten Halbzeit nicht dicht bekam und Marcel Landers, der mit seinem Tiefschlaf Gästetreffer Nummer vier ermöglichte.
Hinten amateurhaft hoch Zehn, im Angriff mit Pech - so kommen hohe Niederlagen zustande. Ronny Königs Kopfball nach 60 Spielsekunden strich am Pfosten vorbei, ein Ball von Kaya wurde von der Torlinie geschlagen, Schmidtgals Freistoß kratzte Fürth-Torwart Walke aus dem Winkel. Nach dem 0:3 allerdings ergab sich RWO in sein Schicksal.
Verrückter Abstiegskampf: Nur zehn Punkte holte Oberhausen aus 16 Rückrundenspielen. In zehn Partien unter Trainer Schneider gab es lediglich sechs Punkte, dazu sechs Niederlagen. Mit schlappen 28 Punkten ist man nach 33 Spieltagen im Normalfall ein sicherer Absteiger. Die Kleeblätter allerdings können sich theoretisch immer noch retten - weil die Kellerkonkurrenz aus Osnabrück und Karlsruhe ebenfalls auf der Stelle tritt. „Die anderen hatten so viele Chancen uns abzuhängen und haben es nicht geschafft. Wenn die nicht drinbleiben wollen, gewinnen wir jetzt eben in Cottbus und fertig“, brachte es Mike Terranova in seiner unverkennbaren Art auf den Punkt.
Festhalten muss man jetzt in jedem Fall: Der Trainerwechsel von Hans-Günter Bruns zu Theo Schneider hat nichts Zählbares bewirkt, der Abwärtstrend nahm an Tempo eher noch zu. Schneider gescheitert? Dazu der Aufsichtsratsvorsitzende Hartmut Gieske: „Theo Schneider macht einen hervorragenden Job, daran lasse ich überhaupt nicht rütteln. Leider konnte er nicht mehr viel bewirken.“
Könnte man auch so interpretieren: Schneider wurde als Bruns-Nachfolger in eine Art Himmelfahrtskommando geschickt.
Nachfrage: Räumen sie ein, dass die Entlassung von Hans-Günter Bruns zu spät erfolgte? Gieske: „Es verbietet sich für mich, gegen Herrn Bruns nachzutreten. Dieser Mann ist eine RWO-Legende und wir haben ihm unendlich viel zu verdanken. Vorstand und Aufsichtsrat haben gemeinsam beschlossen, die Saison 2010/11 mit Bruns als Trainer anzugehen und beide Gremien haben am 22. Februar gemeinsam beschlossen, mit ihm nicht mehr weiterzumachen. Wenn wir nun den Klassenerhalt trotz aller Anstrengungen nicht schaffen, tragen wir dafür die Verantwortung.“
Am Montag trafen Gieske, Schneider, der neue Sportliche Leiter Frank Kontny und Vorstandsboss Hajo Sommers zu einer Unterredung zusammen. „Jetzt gilt noch alle Konzentration dem Spiel in Cottbus. Doch in der kommenden Woche will ich schnell wissen, wie es sportlich weitergeht. Die für die kommende Saison zuständigen Herren sind mit der Kaderplanung beauftragt“, unterstreicht Gieske und macht damit deutlich, dass Kontny ab sofort die Aufgaben des am 30. Juni offiziell ausscheidenden Thomas Dietz übernommen hat.

Autor:

Marc Keiterling aus Essen

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