RWO: Überlebenskampf beginnt

Von MARC KEITERLING
Alles super bei RWO - wenn bloß der Fußball nicht wäre! Theo Schneider, Trainer des Tabellenvorletzten, macht nach knallharten Arbeitstagen während der Pflichtspielpause und trotz neuer Verletzungsprobleme vor dem überlebenswichtigen Spiel am Sonntag gegen Union Berlin in Optimismus: „Die Truppe ist körperlich fit, das Klima total in Ordnung.“
Erstgenanntes haben die Spieler auch Schwarz auf Weiß. Ein in diesen Tagen durchgeführter Laktattest lieferte die entsprechenden Ergebnisse. „Es tut den Leuten sicher gut, wenn sie nachlesen können, dass nun die Grundvoraussetzungen für gute Leistungen gegeben sind“, meint Schneider. Die Werte hängen in der Kabine, neben den Zahlen aus der Saisonfrühphase. Die Mutmaßung, dass unter dem neuen Coach viel Versäumtes aufgearbeitet werden musste, gilt als nicht gewagt.
Der Fußballlehrer im Prinzip guter Dinge - obwohl das Reizwort Muskelfaserriss in der Woche bei RWO wieder in voller Blüte stand. Yohannes Bahcecioglu zog sich diese Verletzung zum dritten Mal an der gleichen Stelle in Serie zu. „So etwas habe ich noch nie erlebt. Zumal dies auch noch in der Reha passierte“, schüttelte Schneider verständnislos den Kopf. Die Saison ist für „Jojo“, der als einziger Spieler auch einen gültigen Vertrag für die dritte Liga besitzt, damit ebenso gelaufen wie für Steven Ruprecht. Der im Winter Hals über Kopf verpflichtete Innenverteidiger ohne jede Spielpraxis handelte sich im Trainingsbetrieb - na klar - einen Muskelfaserriss ein. Seinen zweiten in kurzer Zeit, übrigens. Für die Kleeblätter kam Ruprecht in der Rückrunde auf die Einsatzzeit von einer (!) Minute.
Die Flut an muskulären Problemen in dieser Spielzeit - es wird eine wichtige Aufgabe Schneiders sein, hier Ursachenforschung zu betreiben und künftig den Hebel anzusetzen. Mit Pech allein ist diese „Seuche“ eigentlich nicht mehr zu erklären.
Ebenfall nicht zur Erheiterung trägt die Personalie Heinrich Schmidtgal bei. Der kasachische Nationalspieler stand nach gut viermonatiger Verletzungspause auf dem Sprung zurück in die Startelf. Bis ihm ein Zehennagel einen Strich durch die Rechnung machte. „Der Nagel war eingerissen und ist nun ab. Heinrich kam noch gestern kaum in einen Schuh rein“, hat Schneider das Comeback des Linksfußes abschreiben müssen. Alternativ hätte Dennis Grote links offensiv spielen können, der Ex-Bochumer plagt sich allerdings mit Patellasehnenproblemen herum.
Da mit Dimitrios Pappas, Benjamin Reichert und Daniel Gordon außerdem gleich drei Defensivspieler gelbgesperrt sind, muss sich der Trainer umfangreich bei der zweiten Mannschaft bedienen. Neben Verteidiger Kevin Corvers hat er Mittelfeldspieler Florian Abel und Angreifer Marvin Ellmann im Visier. „Was soll ich jammern? Es hilft ja alles nix, wir müssen dieses Spiel gewinnen“, zuckt Schneider mit den Schultern.
Goldener April oder Grottenmonat? Daheim gegen Union Berlin, Düsseldorf und Karlsruhe daheim, sowie in Bielefeld und bei Alemannia Aachen muss die Rettung eingetütet werden. „Die entscheidenden Wochen sind angebrochen“, weiß Schneider, was die Stunde geschlagen hat.

Autor:

Marc Keiterling aus Essen

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