Warum wir das Virus vermutlich nicht mehr loswerden...
Dumme oder Fahrlässige Körperverletzung

Die meisten von uns sind keine Virologen. Wir sehen die Zahlen vom RKI. Wir hören und sehen Nachrichten zu diesem Thema, welches uns seit Monaten beschäftigt. Etwa ein Jahr liegt der erste Corona-Fall zurück. Wir haben schnell lernen müssen, dass Wuhan überall sein kann. Italien, Spanien, Israel, USA ... Deutschland. Corona hält die Welt in Atem. Die ganze Welt? Nein, da gibt es ein paar wenige Menschen, die mit ihrer Ignoranz glauben, das Virus quasi aussitzen zu können...

Nachstehende Erlebnisse schildere ich aus den letzten 24 Stunden. Es ist tatsächlich nicht mehr als eine Momentaufnahme. Gleichzeitig zeigen meine Beobachtungen, warum die Wissenschaftler etwa 80% des Infektionsgeschehen nicht mehr nachvollziehen können. Ferner zeigen die daraus ersichtlichen Erkenntnisse, dass Österreich den heutigen Total-Lockdown nicht vermeiden könnte.

Gestern bin ich bei TEDI in Dorsten-Holsterhausen gewesen. Nützliche Kleinigkeiten, die wir uns in den letzten Wochen gut überlegt haben, weil wir als Familie nicht jeden Tag einkaufen. Ich habe vor dem Ladengeschäft das Schild zur Kenntnis genommen, dass die Einkaufskörbe und -Wagen begrenzt sind. Als Schutzmaßnahme sollen nicht unkontrolliert viele Menschen die Geschäfte betreten, um genügend Abstand zu halten. Man möchte doch bitte auf den Abstand zu anderen Kunden achten, die Hände desinfiziert haben und den Mund-Nasen-Schutz tragen. Für mich alles kein Problem. Ich nehme also einen Korb, halte auch alle anderen Regeln gerne ein, bis mein Einkauf beendet ist. Schließlich stehe ich an der Kasse, lege meine Artikel auf das Band, da kommt eine Kundin von hinten - in meinen Dirty-Dancing-Tanzbereich, um ihre Artikel gleich hinter meine Sachen zu platzieren, als würde ich das auch bezahlen wollen. Meinen Hinweis, dass mir das zu nah ist, ignoriert die Frau, die es nicht geschafft hatte, ihre Schutzmaske auch über die Nase zu ziehen. Ich halte es für schwierig, dieser Frau das wechselseitige Infektionsrisiko zu erklären, als ich in ihre Augen schaue.

Die Kassiererin nimmt nach meiner Bezahlung schließlich meinen Korb, um ihn zu den Einkaufskörben für die nächsten Kunden zu legen. Wenn der Desinfektionsvorgang in einem Paralleluniversum vor meinen Augen verborgen bleiben konnte, bin ich beruhigt. Ansonsten gehe ich davon aus, dass der nächste Kunde „meinen“ Korb bekommt. Und da kommt auch schon ein polnisch sprechendes Paar um die Ecke. Er greift nach meinem Korb, zieht sich ein Halstuch über den Mund, während die Frau einfach so den Laden betritt. Ich bin dann mal weg, ganz schnell - allerdings mit gebührendem Abstand vor solchen Virus-Experten. 

Bei Lidl in Dorsten muss ich ebenfalls noch kurz Einkaufen. Wieder begegnet mir so ein Schild. Vernünftiger Text, gut gegliedert, eigentlich glasklar zu Verstehen. Im Laden jedoch sehe ich zwei Menschen ohne ordentlichen Mund-Nasen-Schutz. Eine ältere Dame trägt einen sogenannten Visier, von denen ich dachte, dass die als Schutz ungeeignet sind (habe ich irgendwo gelesen).  An den drei Kassen lange Schlangen, vor mir eine Frau mit schütterem Haar - ohne Einkaufswagen. Sie bemerkt entweder meinen Blick oder meine Zornesfalte hat mich verraten. Jedenfalls meint sie unaufgefordert, sie könne auch ohne Einkaufswagen Abstand halten. Wie zum Beweis sitzt sie beinahe dabei in dem Regal für Tierfutter, um in alle Richtungen viel Abstand zu haben. Ich antworte ihr, dass es nicht um eine lasergenaue Ausrichtung zu allen Kunden geht, sondern auch um die Kontrolle über die Anzahl der Kunden. Damit nur 30 Kunden gleichzeitig im Laden sind, oder soviel, um einen Abstand wirklich einhalten zu können, ist diese Regel gemacht. Da fällt mir der Mann auf, an der anderen Kasse. Soeben hat er seinen Mercedes-SUV auf dem Fahrradparkplatz direkt vor dem Supermarkt abgestellt. Sicher ist er der einzige Mensch, der eilig einkaufen muss. Seine Zigaretten und Getränke hat er auf dem Band liegen, einen Einkaufswagen zu nehmen, hätte vermutlich zu viel seiner kostbaren Zeit in Anspruch genommen. Die Maske sieht aus, wie ein Halstuch von Billy-The-Kid. Keine Ahnung, was Drosten dazu sagen würde. Bezogen auf die Abwehr von Aerosolen, meine ich...

Was soll ich sagen, ich bin dann heute an der Sparkasse in Schermbeck gewesen. Ich musste eine Überweisung tätigen. Während ich die Filiale betrete, um in den SB-Bereich zu kommen, sehe ich schon einen langhaarigen Mann - der es nur in meinen Kommentar geschafft hat, weil er keine Maske trug. Ich grüße freundlich, versuche sehr nett zu erinnern, dass er vielleicht seine Maske vergessen haben könnte, aufzusetzen. Er blafft mich an, dass wir weit genug voneinander entfernt sind. Er müsse keine Maske tragen. Ich unterdrücke meine oben erwähnte Zornesfalte, denke auch nur, dass ich für seinen Ton schon mal die Entfernung hätte verkürzen können... sage stattdessen mit lächelnden Augen, dass wir alle keine Virologen sind. Ich nehme mir vor, während meiner Überweisung dem Personal in der Sparkasse eine Mitteilung zu machen. Kaum betrete ich die Schalterhalle sehe ich, wie eine Mitarbeiterin der Sparkasse schon selber mit einer entsprechenden Maske zu dem Kunden geht. Nach 15 Minuten ohne Maske im SB-Bereich, trägt er schließlich doch eine, als ich gehe. Sein letzter Blick zu mir, hätte tödlich sein können, wenn an dem Sprichwort etwas dran ist. 

Vor der Sparkasse parkt abermals ein SUV, dieses Mal der Große von Audi, auf dem Behindertenparkplatz. Ein weißhaariger, sehr gepflegter Business-Mann kommt schließlich raus - sichtbare Behinderungen ebenso wenig erkennbar, wie ein entsprechender Hinweis an dem teuren Auto. Wie ich immer sage, ist nicht das Virus das Problem unserer Gesellschaft. Möglicherweise führt die Rücksichtslosigkeit und Dummheit einiger Menschen dazu, dass wir noch so einen Lockdown bekommen, wie im Nachbarland. Dann werden andere wieder meckern, und nach Nord-Korea auswandern wollen, um ihre Freiheiten zu behalten. Mir tut es leid, um die Existenzen von Gastronomie und Veranstaltungsbranche. Auch dieser Lockdown wäre vermeidbar gewesen, mit etwas Gehirnschmalz in der Birne...

Die abschließende Frage für mich, was dieses Benehmen angeht, ist die nach der Verantwortung. Wollen diese oben geschilderten Figuren ernsthaft einem etwaig von ihnen infizierten Menschen die Behandlungskosten finanzieren? Ich meine, die werden ja schon jammern, wenn ihre Rücksichtslosigkeit ein Bußgeld nach sich zieht. Und bei den SUV könnte man einführen, dass die nur kaufen darf, wer die auch auf ordentlichen Parkplätzen vernünftig einparken kann. Bei den Preisen werden diese Autos wohl einen Rückwärtsgang und serienmäßig Piep-Show eingebaut haben...

Autor:

Stephan Leifeld aus Schermbeck

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