Po Chü-I

Beiträge zum Thema Po Chü-I

Kultur
Rollbild, gemalt auf Seide. Japan, vor 1945. Privatbesitz.

Roter Papagei, Gedicht von Bai Juyi

Aus Annam weit, aus fernem Land / ein roter Papagei Wie Pfirsichblütenbunt ist er, / der menschlich sprechen kann Gedichte und das Wortgefecht / darin ist er gleich gut Entlassen aus dem Käfigraum / geschieht es irgendwann? 安南遠進紅鸚鵡,色似桃花語似人。 文章辯慧皆如此,籠檻何年出得身。 Ānnán yuǎn jìn hóng yīngwǔ, sè shì táohuā yǔ sì rén. Wénzhāng biàn huì jiē rúcǐ, lóng kǎn hé nián chū dé shēn. Aus Annam (heute: Vietnam) kam jener Vogel, dem Bai Juyi auf seinen Reisen durch China irgendwo begegnet ist. Die Frage ist...

  • Bedburg-Hau
  • 22.06.22
Kultur
2 Bilder

Mein kleiner Schimmel, Gedicht von Bai Juyi, übersetzt von Erwin Ritter von Zach

Der Dichter Bai Juyi (auch als Po Chü-I geschrieben) lebte im 8. und 9. Jahrhundert in China. Man sagt, dass er seine Gedichte seiner Köchin vorlas und das änderte was sie nicht verstand. Nicht nur seine Liebe zu den Menschen ist aus seinen Werken zu spüren, sondern auch die zur ganzen Natur, wovon das folgende, etwas gekürzte Gedicht Zeugnis ablegt. Erwin Ritter von Zach, ein eminenter Sinologe, hat es in Prosa übersetzt und manchmal Erklärungen hineingeflochten um störende Fußnoten zu...

  • Bedburg-Hau
  • 22.05.13
Kultur

3 Gedichte von Bai Juyi [3/3]. Klage zum Frühlingswind

. . "Klage zum Frühlingswind" Am Baumesstamm / es taut der Schnee / die Knospen blütennah Vom Teichesrand / das Eis sich löst / und frei das Schilf steht da Nur gibt es noch / im Haar den Frost / weil alt es ist und weiß Vom Frühlingswind / für mich allein / ist kein Erbarmen da!

  • Bedburg-Hau
  • 08.09.12
  • 1
Kultur
Schrift: Helen Shigeko Isaacson

3 Gedichte von Bai Juyi [1/3] Ich höre Zikaden.

. . . "Ich höre Zikaden" Im Dunkel die Zikaden laut, die Nächte endlos sind und dies vermehrt das Herbstgefühl, ich wünscht' daß Regen rinnt alsob in Furcht, daß Grübelei ein Ende hat im Schlaf der Stimmenchor stets näher kommt, am Bette sich einfind't

  • Bedburg-Hau
  • 08.09.12
  • 3
  • 1
Kultur
Handschrift: Helen Shigeko Isaacson
2 Bilder

Allein bei der Zither, Bai Juyi [10/10]

. . Fenster zum Teich Am Teich wird‘s Nacht / und Lotusduft vergeht Ein Blick auf Herbst / wo Bambus tiefgrün weht Sich wieder nicht / zu mir jemand gesellt Vor Augen mir / die eine Zither steht Zither Auf krummen Tisch / die Zither stell ich hin Ich traurig sitz‘ / gefasst noch grade bin Was liegt daran / ob spielen oder nicht Die Saiten Wind / bespielt nach Eigensinn . . . Im Original weht der Bambus nicht, sondern verfärbt sich dunkel. Im Herbst erhält er eine besonders tiefe Grünverfärbung,...

  • Bedburg-Hau
  • 24.08.12
  • 2
Kultur

Schnee in der Nacht, Gedicht von Bai Juyi [8/10]

Schnee in der Nacht Bin überrascht, mein Bett und Kissen kalt Und schau erneut, nun hell des Ladens Spalt Die Nacht ist tief, ich weiß dass Schnee sich häuft Zuweil ich hör, wie Bambus brechend hallt Vielleicht ist die Fensteröffnung nur mit geöltem Papier verschlossen, wie manche Übersetzer meinen, vielleicht zusätzlich auch mit einem Laden. Des Reimes wegen musste es hier ein Fensterladen werden. Durch einen Spalt oder Spalten, wie sie durch Lamellen gegeben werden, ist dann das merkwürdige...

  • Bedburg-Hau
  • 21.08.12
  • 1
  • 1
Kultur

Kranich, Gedicht von Bai Juyi (772-846) [3/10]

Ein sehr beliebter Dichter der Tangzeit ist Bai Juyi, auch „Pai Chü-i“ geschrieben. Er lebte von 772 bis 846, wurde schon zu Lebzeiten viel gelesen, machte sich aber auch viele Feinde beim Hof durch seine kritische Meinung über soziale Missstände und Krieg. Es wird erzählt, dass er seine Gedichte einer Bäuerin vorlas und Zeilen änderte die sie nicht verstand. Das folgende Gedicht ist jedoch gar nicht so einfach, weil es eine tiefgehende Kulturkritik ausdrückt, die auch uns noch angeht. Kranich...

  • Bedburg-Hau
  • 02.08.12
  • 4
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