S. Fischer Verlag

Beiträge zum Thema S. Fischer Verlag

Kultur

Schuld bleibt immer

Monika Marons Roman „Zwischenspiel“ "Natürlich kann ich nicht sagen, mein Leben fängt erst 1990 an, aber es ordnet sich um einen anderen Mittelpunkt, und die Fragen stellen sich anders", bekannte Monika Maron, die in der DDR aufgewachsene Stieftochter eines einflussreichen DDR-Politikers, die vor dem Mauerfall in den Westen übergesiedelt war und im Rückblick auf ihr eigenes Leben von einer "gemischten Biografie" spricht. Ihre besten Werke gelangen Monika Maron, die zuletzt mit dem Deutschen...

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  • 27.12.13
Kultur

Heiligenfigur und Nervensäge – der neue Roman von Nobelpreisträger J.M. Coetzee

„Vergessen braucht Zeit. Wenn du erst einmal richtig vergessen hast, wird dein Gefühl der Unsicherheit weichen und alles wird einfacher werden“, heißt es im neuen Roman des Literaturnobelpreisträgers John Maxwell Coetzee. So kurz und doch präzise lässt sich das neue Erzählwerk des seit über zehn Jahren in Australien lebenden Südafrikaners charakterisieren. Ein Mann und ein Kind kommen nach einer langen Schiffsüberfahrt in einem fremden Land an, in dem Spanisch gesprochen wird und die Uhren...

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  • 21.11.13
Kultur

Buch der Woche: Panorama von ganz unten

Nominiert auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises  „Das Leben in all seinen Facetten hat mich immer interessiert. Wenn ich Zeitung lese, dann stolpere ich immer über diese schlimmen Dinge“, hatte Autor Clemens Meyer kürzlich in einem Interview mit Ulrich Wickert erklärt. Der heute 36-jährige Autor ist seit seinem Debütroman „Als wir träumten“ (2006), in dem er ungeschönt über die social underdogs aus dem Leipzig der Nachwendezeit erzählte, in aller Munde. Auch in seinen 2008 erschienenen...

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  • 10.09.13
Kultur

Buch der Woche: Neues Gesicht, neues Leben?

Der Schweizer Autor Peter Stamm, der im Januar seinen 50. Geburtstag feierte, hat sich vor einigen Wochen bitterlich darüber beklagt, dass er im Ausland (vor allem im englischsprachigen) viel größere Aufmerksamkeit findet als daheim. Das trifft zwar zu, ist aber dennoch eine Klage auf ganz hohem Niveau, denn die Bücher des in Winterthur lebenden Autors erfreuen sich auch im deutschsprachigem Literaturbetrieb seit Jahren großer Beliebtheit. Zuletzt hatte er 2009 den Roman „Sieben Jahre“ und zwei...

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  • 31.07.13
Kultur

BUCHTIPP DER WOCHE: Die Wahrheit des Bösen

Der Autor Ernst-Wilhelm Händler, der Ende März seinen 60. Geburtstag gefeiert hat, ist ein absolut singulärer Typ im deutschsprachigen Literaturbetrieb. Der studierte Philosoph und Ökonom leitete bis 2001 in Regensburg ein Familienunternehmen für Elektrotechnik und hat quasi nebenher sechs Romane verfasst. Im Mittelpunkt seines neuen Erzählwerks steht ein namenloser, diabolischer Ingenieur - paradigmatischer Zyniker, emotionslos, selbstherrlich und perfide. „Ich konnte den Anblick nicht...

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  • 05.04.13
Kultur

BUCHTIPP DER WOCHE: Einen Geist sehen wollen

„Ich wollte so gerne einen Geist sehen, einen richtigen Geist, eine Gestalt, die sich mir näherte, die kein Mensch war, die aber wie ein Mensch zu mir sprach.“ Diesen Wunsch äußert die Journalistin, Schauspielerin und Sängerin Marie Pohl in ihrem nun erschienenen, eigenwilligen zweiten Reiseband. Vor zehn Jahren hatte sie (nach einer Reise rund um den Globus) mit „Maries Reise“ erfolgreich debütiert. Der Band, in dem sie sich mit den Befindlichkeiten ihrer Altersgenossen auseinander gesetzt...

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  • 10.01.13
Kultur

BUCH DER WOCHE: Die Geschichte geht weiter

Mit seinem 2003 in deutscher Übersetzung erschienenen Roman „Der Schatten des Windes“ landete der heute 48-jährige katalanische Autor Carlos Ruiz Zafón einen Weltbestseller, der in mehr als 30 Sprachen übersetzt wurde. Mit dem Nachfolgeroman „Das Spiel des Engels“ (dt.: 2008), dessen pompöse Präsentation in Barcelona einen Hauch von Hollywood-Glamour versprühte, bewegte er sich auf ähnlichem Kurs. Innerhalb eines halben Jahres waren in der spanischsprachigen Welt mehr als eine Million Exemplare...

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  • 02.11.12
Kultur

BUCHTIPP DER WOCHE: Die abgeschobene Renate

Thomas von Steinaecker: Das Jahr in dem ich aufhörte mir Sorgen zu machen und anfing zu träumen. Roman. S. Fischer Verlag, Frankfurt 2012, 389 Seiten, 19,99 Euro Der ellenlange Titel von Thomas von Steinaeckers viertem Roman hat durchaus programmatischen Charakter, denn das Leben der Hauptfigur Renate Meißner ändert sich ziemlich abrupt. Sie gerät von der Überholspur aufs Abstellgleis, vom Dauerstress zur beinahe meditativen Träumerei. Aber dies ist ein langer nervenaufreibender Weg für die...

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  • 16.03.12
Kultur

Buch der Woche: Javier und Maria

Javier Marías: Die sterblich Verliebten. Roman. Aus dem Spanischen von Susanne Lange. S. Fischer Verlag, Frankfurt 2012, 430 Seiten, 19,99 Euro „Wie leid es mir tut, wie ich mich freue, so ein furchtbares Geschick, dass Miguel gerade in dem Moment dort sein musste, als diesen Menschen die Mordlust überkam, es hätte jedem passieren können, sogar mir, und er hätte sonst wo sein können, weshalb hat es ausgerechnet ihn getroffen, so ein glückliches Geschick.“ Diese Passage drückt die totale...

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  • 02.03.12
Kultur

Buchtipp der Woche: Diffuses Gemisch

Katharina Hacker: Eine Dorfgeschichte. S. Fischer Verlag, Frankfurt 2011, 125 Seiten, 17,95 Euro "ANGEBLICH hatten wir einen Onkel." Dieser einleitende Satz, mit dem augenfällig in Versalien gesetzten Wort, hat durchaus programmatischen Charakter für Katharina Hackers neues Erzählwerk, denn hier wird manches vage angedeutet, in der Schwebe gehalten und von der Autorin bewusst in einen künstlichen Handlungsnebel gehüllt. Insofern ist auch der Titel etwas irreführend, denn Hacker erzählt keine...

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  • 02.12.11
Kultur

BUCHTIPP DER WOCHE: Rabenmutter wie ein Kanten Holz

Julia Franck: Rücken an Rücken. Roman. S. Fischer Verlag, Frankfurt 2011, 384 Seiten, 19,95 Euro Sie gehört zur Generation „Fräuleinwunder“, ihr Name wurde vor rund zehn Jahren in einem Atemzug mit Judith Hermann und Zoe Jenny genannt. Während viele literarische Sternchen aus dieser Zeit längst vom Bücherhimmel wieder verschwunden sind, hat sich Julia Franck - abseits des Mainstreams und irgendwelcher kurzlebiger Trends - als seriöse, geschichtsbewusste Romanautorin etabliert. Für ihren später...

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  • 18.11.11
Kultur

BUCHTIPP DER WOCHE: Mein Leben ist zerbrochen

Joyce Carol Oates: Meine Zeit der Trauer. Aus dem Amerikanischen von Silvia Morawetz. S. Fischer Verlag, Frankfurt 2011, 494 Seiten. 24,95 Euro „Mein Mann ist gestorben, mein Leben ist zerbrochen.“ Dieser, dem Buch vorangestellte, ebenso einfache wie treffende Satz charakterisiert Joyce Carol Oates‘ gesamtes opulentes Erinnerungsbuch vorzüglich. 47 Jahre war die amerikanische Schriftstellerin mit ihrem Ehemann Raymond Smith verheiratet, als er völlig überraschend am 8. Februar 2008 gestorben...

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  • 28.10.11
Kultur

BUCHTIPP DER WOCHE: Alles ist ein Vergeich

Marlene Streeruwitz: Die Schmerzmacherin. Roman. S. Fischer Verlag, 399 Seiten, 19,95 Euro „Wahrscheinlich lebte sie gar nicht. Sie tat nur so. Es war das Autofahren, das existierte. Sie war der Schatten davon.“ So beschreibt die österreichische Schriftstellerin Marlene Streeruwitz die Hauptfigur ihres neuen Romans. Jene bemitleidenswerte junge Frau heißt Amalie (Amy) Schreiber, ist Mitte zwanzig und absolviert eine Ausbildung in einer privaten Sicherheitsfirma. Amy stammt aus einem zerrütteten...

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  • 25.10.11
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