Immer mehr „Falschpacker“

Es gibt immer mehr „Falschpacker“, wie der ACE nach Auswertung einer bundesweiten Verkehrssicherheitsaktion festgestellt hat. | Foto: privat
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Unna. 72 Menschen sind in den Jahren 2005 bis 2010 bei Verkehrsunfällen in Deutschland nur deshalb ums Leben gekommen, weil Autos falsch beladen waren. Aus demselben Grund passierten im fraglichen Zeitraum weitere 5.271 Beladungsunfälle mit Verletzten und Schwerverletzten sowie 7.375 folgenschwere Beladungsunfälle mit Sachschaden.

Die Experten des Auto Club Europa (ACE) stellten fest, dass nahezu jeder zweite Auto­fahrer beim Beladen seines Wagens die Sicherheit vernachlässigt und selbst größere Baumarktartikel transportiert, ohne sie festzuzurren: Provisorisch eingeklemmte Holzlatten ragen aus der geöffneten Heckklappe heraus, lose auf den Kopfstützen abgelegte Regalbretter sind auf das Genick der Beifahrerin gerichtet, eine lange Alu-Leiter wächst aus dem Schiebedach.
Wer sein Auto vorschriftswidrig belädt, riskiert nach Angaben des Clubs ein Bußgeld zwischen 35 und 150 Euro sowie drei Punkte im Flensburger Zentralregister.

„Ungesicherte Ladung im Auto kann etwa bei einer Vollbremsung zum lebensgefährlichen Geschoss werden, was an den ungeheuren Fliehkräften liegt“, weiß der ACE-Kreisvorsitzende Herbert Hillebrand aus Unna. Demnach entwickelt ein 300 Gramm leichtes Handy bei einem Aufprall aus Tempo 50 ein Gewicht von 15 Kilogramm. Eine ungesicherte 40 Kilo schwere Möbelpackung beispielsweise würde sogar mit einem Gewicht von zwei Tonnen durch den Fahrgastraum geschleudert.

„Die Falschpacker sind eindeutig auf dem Vormarsch“, so lautet das Fazit des ACE nach Auswertung einer bundesweiten Verkehrssicherheitsaktion. Insgesamt 14.818 Fahrzeuge wurden im vergangenen Sommer auf Parkplätzen von Baumärkten und Einrichtungshäusern auf Ladungssicherheit überprüft. Bei 6.670 Fahrzeugen (45,1 Prozent) sei die Ladung nicht ausreichend gesichert gewesen. Viele Leute ahnten zwar, welch schlimme Folgen ein zwischen Sitz und Kopfstütze eingeklemmtes Holzbrett bei einer Notbremsung hervorrufen kann.

Der ACE lädt ein zum Clubabend im Bistro

„Hier wollen wir ansetzten und mit Tipps und Tricks zur Ladungssicherheit helfen, das Unfallrisiko zu vermindern“, sagt Hillebrand, und lädt ein zum öffentlichen ACE-Club­abend am Donnerstag (25. Oktober). Johannes-Wilhelm Raem, Sicherheitsbeauftragter i.R., wird ab 19 Uhr im Café Bistro in der Luisenstraße 22 in Königsborn Hinweise zur Ladungssicherheit geben und auf die Ergebnisse der ACE-Aktion „Voll geladen“ eingehen. „Bringen Sie gern auch Freunde und Verwandte mit“, fordert Hillebrand auf.

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Herbert Hillebrand, ACE-Kreis­vorsitzender
Autor:

Jörg Stengl aus Unna

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