Schicksal eines Nevigesers

Nach „Sicherheit in stürmischen Zeiten. Velberter Polizeigeschichte von 1914 bis 1933“ und „Polizei in Diktatur und Demokratie. Velberter Polizeigeschichte seit 1933“ hat der Velberter Henri Schmidt nun eine weitere Broschüre zur Velberter Stadtgeschichte veröffentlicht. „Ein Nevigeser in Berlin. Die außergewöhnliche Polizeikarriere des Magnus Heimannsberg“ handelt von der steilen Karriere und den Rückschlägen eines Nevigesers, der unter anderem als Kommandeur der Schutzpolizei in Berlin tätig war.
„Magnus Heimannsberg ist aber nicht nur in Neviges geboren, sondern wurde auf seinen Wunsch hin auch hier beerdigt“, erklärt Henri Schmidt, ehemaliger Polizeichef in Velbert und Mitglied des Bergischen Geschichtsvereins. „Das Grab ist auf dem katholischen Friedhof zu finden.“
Wie spannend die Geschichte der Stadt Velbert ist, hat der Velberter Henri Schmidt bereits mit zwei Büchern herausgestellt.
Mit der Broschüre „Ein Nevigeser in Berlin. Die außergewöhnliche Polizeikarriere des Magnus Heimannsberg“ folgt nun die dritte Veröffentlichung. „Bei meiner Recherche im Velberter Stadtarchiv bin ich auf eine Geburtstagsanzeige zum 50. Geburtstag des Nevigesers Magnus Heimannsberg gestoßen“, erklärt Schmidt. „Der Bevölkerung Berlins wünschte das Blatt hierin, dass Heimannsberg noch möglichst lange sein Amt behält.“ Neugierig geworden, beschäftigte sich Schmidt daraufhin mit dem Leben des Nevigesers und stieß auf eine spannende Geschichte.
„Heimannsberg wurde am 15. August 1881 als Sohn eines Bäckers in Neviges geboren und ging hier zur Volksschule“, erklärt Schmidt, ehemaliger Polizeichef in Velbert. „Als Soldat ging er zunächst nach Berlin, fiel aber vom Pferd und wurde untauglich. Schließlich landete er als Schutzmann bei der Essener Polizei.“ Daraufhin folgte eine steile Karriere: eine Ausbildung auf der Polizeischule, erste Berufserfahrungen in Mülheim, die Beförderung zum Polizeikommissar und Stationsleiter in Mülheim-Heissen sowie die Berufung in den Hauptausschuss im Verband der Polizeibeamten Preußens und die Beförderung zum Major.
Schließlich ging er nach Berlin und wurde dort im Jahr 1927 Kommandeur der Schutzpolizei. „Der Preußenschlag veränderte dann sein Leben“, erklärt Schmidt. „Er wurde entlassen und flüchtete nach mehreren Verhaftungen mit seiner Frau und den zwei Töchtern nach Limburg.“ Denn die Zusammenarbeit mit den Nationalsozialisten verweigerte er. „Letztendlich rehabilitierte ihn eine Siegermacht nach dem verlorenen Krieg 1945“, erklärt das Mitglied des Bergischen Geschichtsvereins. „Im Jahr 1952 erhielt Magnus Heimannsberg das Bundesverdienstkreuz.“
Die Recherchen führten Henri Schmidt neben dem Velberter auch in das Berliner Stadtarchiv. Außerdem habe er weitere wichtige Orte aufgesucht. Begraben wurde Heimannsberg nämlich in Neviges. „Das Grab ist auf dem katholischen Friedhof zu finden.“ Eigentlich soll es bald eingeebnet werden, doch das möchte der ehemalige Velberter Polizeichef verhindern. „Ich habe diesbezüglich schon Kontakt mit dem Bürgermeister aufgenommen.“
Die Broschüre mit dem Lebensdaten von Magnus Heimannsberg ist im örtlichen Buchhandel erhältlich. Zu sehen sind darin auch Bilder der Geburtstagsanzeige, das Geburtshaus sowie das Grab.

Autor:

Maren Menke aus Velbert

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