Nizzabad retten!?

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Die Empörung der Bürger wegen der geplanten Schließung des Langenberger Nizzabades war deutlich zu spüren. Die Wassersport treibenden Vereine Langenbergs hatten Vertreter der Ratsfraktionen zur Podiumsdiskussion geladen, um über die Ideen und Vorstellungen der Politiker informiert zu werden und Vorschläge zu machen, wie das Bad erhalten bleiben könnte.
Das Positionspapier, in dem das Nizzabad als Einsparung aufgeführt ist, sorgt schon seit Bekanntgabe für heftige Diskussionen. 100 Sparmaßnahmen sollen die desolate Haushaltslage Velberts verbessern.
Für die Bürger in Langenberg steht fest: Das Nizzabad darf nicht geschlossen werden. Das zeigten die rund 100 Anwesenden den Politikern bei der öffentlichen Diskussionsrunde im Restaurant „Vier Jahreszeiten“ deutlich und machten ihrem Ärger Luft.
Mit unkonkreten Antworten wurde sich nicht zufrieden gegeben. Bürger und Vereine verlangten klare Stellungnahmen und vor allem eine Begründung von den Politikern.
An der Frage, ob das Nizzabad erhalten bleiben soll oder nicht, schieden sich die Geister der Ratsmitglieder. Während Fraktionsvorsitzender August-Friedrich Tonscheid (Velbert anders) für eine Schließung des Freibades argumentierte, sprach sich der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Reiner König deutlich gegen eine Schließung aus und kritisierte: „Ich lehne die Rasenmähermethode ab. Man muss bedenken, welche Folgen die Schließung für junge Familien, Schwimmvereine, Senioren oder Schulkinder hätte.“
Tonscheid sah dies anders. „8,9 Millionen Euro Einsparungen müssen her, egal woher sie kommen. Erreichen wir die Einsparung nicht, dann wird es ganz, ganz drastisch.“
Doch er fügte hinzu: „Zumindest das Hallenbad ist nach heutigem Stand zu 80 Prozent gesichert.“ Für das Freibad sehe es allerdings nicht gut aus und dessen Erhalt könne nicht versprochen werden.
Die Zielsetzung der Linken sehe eine bessere Vermarktung, Kooperation mit Krankenkassen, um Defizite der Bäder zu senken und um eine mangelnde Nutzung auszugleichen, vor. Dann könne man sich vorstellen, gegen eine Schließung zu stimmen, sagte Michael Alfermann, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Linken. Bei Vorlage eines alternativen Konzeptes könnte auch Frank Röhr, Mitglied des BZA der Grünen, über eine Erhaltung des Bades nachdenken.
Von Seiten der Bürger kamen viele solcher Vorschläge. Von höheren Eintrittspreisen, der Reduzierung der Wassertemperatur, dem Sammeln von Spenden aus der Bevölkerung, der Erweiterung des Saunabereichs und der Suche nach einem Investor war die Rede. Gerda Klingenfuß, Vorsitzende der Bürgerinitiative „Pro Nizzabad“, betonte: „In den nächsten Tagen setzen wir uns zusammen und werden eine Auflistung vorlegen, wo wir Möglichkeiten aufzeigen, um die irrwitzige Idee vom Tisch zu bekommen, dass das Nizzabad geschlossen werden soll.“
481.000 Euro sollen laut Berechnung des Kämmerers bis 2014 durch eine Schließung eingespart werden. Auf weitaus höhere Kosten, die nach einer Schließung anfallen würden, machten einige Bürger aufmerksam. So würden Transportkosten, um Schulkinder zu Schwimmbädern in anderen Stadtteilen zu fahren, anfallen.
Am Ende einer hitzigen Debatte, bei der kein Blatt vor den Mund genommen wurde und die Bürger den Politikern deutlich ihre Meinung sagten („Wir haben nicht zu verantworten, dass die Stadt überschuldet ist“) war zu spüren: Um das Nizzabad werden die Bürger kämpfen, auch wenn ein Bürgerbegehren erforderlich ist. Am 30. November werden Vereine und Bürger dann endlich Klarheit über die Zukunft des Bades erhalten. Dann soll der Haushaltsplan der Stadt Velbert nämlich verabschiedet werden.

Autor:

Miriam Dabitsch aus Velbert

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