Das „Herz“ der Kinderklinik geht in den Ruhestand

Der neue Chefarzt der Kinderklinik, Dr. Mirco Kuhnigk (links) schaute seinem Vorgänger Dr. Erdmuth Schubert wochenlang über die Schulter. Zu den kleinen Patienten gehören die erst zehn Tage alten Zwillinge Olivia und Justus, deren Eltern Bianca und Marcus Schemaitat ihre „Frühchen“ in guten Händen wissen. | Foto: Ulrich Bangert
  • Der neue Chefarzt der Kinderklinik, Dr. Mirco Kuhnigk (links) schaute seinem Vorgänger Dr. Erdmuth Schubert wochenlang über die Schulter. Zu den kleinen Patienten gehören die erst zehn Tage alten Zwillinge Olivia und Justus, deren Eltern Bianca und Marcus Schemaitat ihre „Frühchen“ in guten Händen wissen.
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Vor über 25 Jahren stand die Kinderklinik des Klinikum Niederberg vor dem Aus: Es gab zu wenig kleine Patienten. „Die niedergelassenen Kinderärzte Dr. Breuer und Dr. Gansen haben interveniert, die Kinderklinik nicht zu schließen und sie haben mich gefragt, ob ich es wagen würde, diese zu übernehmen“, erinnert sich Dr. Erdmuth Schubert.
Er hat es gewagt und die Kinderklinik wurde weit über Velbert hinaus bekannt und geschätzt. Zum Jahresende ist der 65-Jährige in den Ruhestand getreten.
So ganz trennt er sich aber noch nicht von seiner Kinderklinik: Der westdeutschen Down-Syndrom-Ambulanz, die Eltern von Kindern mit Trisomie 21 eine Anlaufstelle für viele medizinische Fragen bietet, bleibt Erdmuth Schubert verbunden. Auch die Kontakte zum Förderverein der Kinderklinik werden bestehen bleiben. In den 15 Jahren seines Bestehens hat der Förderverein die unglaubliche Summe von einer Million Euro zur Verfügung stellen können.
Das Geld kam von den unterschiedlichsten Spendern: „Da ist der Euro, den sich Kinder vom Taschengeld absparten, bis zur Großspende von Unternehmen“, resümiert die Fördervereinsvorsitzende Andrea Davies, die als Betroffene aus Dankbarkeit den Verein gründete und um weitere Spenden wirbt: „Hundert Prozent aller Spenden kommen an, wir machen alles ehrenamtlich, mit den Mitgliedsbeiträgen werden Papier und Steuerberater bezahlt.“
Die Zusammenarbeit mit dem Chefarzt war ausgezeichnet: „Wir waren von Dr. Schuberts Arbeit absolut überzeugt.“ Die rührige Vorsitzende des Fördervereins war sehr erfreut, dass sie bereits den Nachfolger kennenlernen durfte. „Wir werden gut mit Dr. Kuhnigk zusammenarbeiten“, prophezeit Andrea Davies.
Dr. Mirco Kuhnigk, zuletzt stellvertretender Chefarzt der Kinderheilkunde im Essener Elisabeth-Krankenhaus, ist mit viel Elan an seine neue Aufgabe herangegangen. „Ich habe Dr. Schubert fünf Wochen über die Schulter geschaut, da ist mein Jahresurlaub für draufgegangen, das war eine gut angelegte Zeit“, so der 43-Jährige.
Ein Jahr lang lebte er in einem peruanischen Andenbergdorf, lernte dort die Medizin der Heiler kennen, die er in seiner Doktorarbeit mit der Schulmedizin verglich und Ansätze der Naturheilkunde zu schätzen weiß. Neben der allgemeinen Kinderheilkunde möchte der gebürtige Kölner einen Schwerpunkt in der Versorgung der Neu- und Frühgeborenen legen, die Zusammenarbeit mit der Abteilung für Geburtshilfe im Haus sowie den guten Kontakt mit den niedergelassenen Kollegen pflegen und ausbauen. Daneben verfügt der „Neue“ unter anderem über Fachkenntnisse in Sachen Diabetes, Lungenheilkunde und Hygiene.
Für den scheidenden Chefarzt werden Kinder weiter eine wichtige Rolle spielen: „Ich freue mich auf die Zeit mit meinen drei Enkelinnen.“ Daneben möchte Erdmuth Schubert seine Notarztausbildung abschließen, um anschließend den Notärzten und Rettungsassistenten im Kreis profundes Wissen im Umgang mit Kindern zu vermitteln. „Da gibt es oftmals Unsicherheiten“, weiß der erfahrene Mediziner.

Autor:

Lokalkompass Niederberg aus Velbert

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