Kreis Mettmann: Weniger Unfälle in 2012

„Die Unfallstatistik für das vergangene Jahr ist außerordentlich gut“, stellt der Landrat fest.

„Es gab 12.523 Verkehrsunfälle insgesamt, ein Rückgang von 408 Unfällen, 3,2 Prozent weniger gegenüber dem Vorjahr“, stellt Thomas Hendele fest, der als Landrat gleichzeitig der Kreispolizeibehörde vorsteht.
„Bei 320.000 gemeldeten Fahrzeugen im Kreis und jeder Menge Durchgangsverkehr liegt der Kreis Mettmann an sechster Stelle in Nordrhein-Westfalen.“ Hendele beleuchtet auch die negativen Seiten der Statistik: „Im Jahr 2012 gab es vier Verkehrstote gegenüber neun in 2011, wir wollen, dass hier eine Null steht. Einige Unfälle waren so außergewöhnlich, dass selbst polizeiliche Maßnahmen im Vorfeld sie nicht verhindert hätten.“
Hierzu gehört der einzige tödliche Unfall im Nordkreis: Im Oktober befuhren in Heiligenhaus eine 73-jährige Radfahrerin und ihr 71-jähriger Lebensgefährte den Panoramaradweg aus Richtung Kettwig, als es in Höhe Brockhorstweg zu einer Berührung der beiden Räder kam. Die Frau stürzte und verstarb drei Tage später an schweren Kopfverletzungen.
Zwei weitere tödliche Unfälle ereigneten sich in Hilden mit einem Fußgänger und einem Motorrollerfahrer und in Monheim am Rhein, wo ein 83-Jähriger mit seinem Krankenrollstuhl beim Überqueren der Straße den fließenden Verkehr nicht beachtete.
Für den Rückgang der Unfallzahlen macht Thomas Decken, der Leiter der Direktion Verkehr bei der Kreispolizei, ein gutes Netzwerk verantwortlich, zu dem von den Eltern der Kindergartenkinder bis zu den Senioren viele Gruppen gehören. Bei rund einem Viertel aller Unfälle spielt Unfallflucht eine Rolle. „Die bisherige Aufklärungsquote von 45 Prozent ist nicht zufriedenstellend“, so der Polizist und kündigt neue Fahndungsmethoden an. „Mit neuer Mikrovideotechnik können feinste Spuren gesichert werden.“
Unfälle unter Alkohol und Drogeneinfluss sind um fast 16 Prozent gesunken. „Die Entdeckungsmöglichkeit gerade auch von Drogenfahrten ist viel höher geworden.“
In der Unfallprävention wird der „Crash Kurs NRW“ weiter vorangetrieben: In einer emotionalen Kampagne beschreiben Polizisten, Rettungshelfer und beteiligte Unfallopfer folgenschwere Verkehrsunfälle. Das „Projekt Korrekt!“ wurde im Kreis Mettmann entwickelt und in sechs Kommunen durchgeführt, mit dem Ziel, Fußgänger und Radfahrerunfälle zu vermeiden. „Wir haben dafür heftige Medienschelte bekommen, ob wir denn nichts besseres zu tun hätten, als Rentner beim Überschreiten einer roten Fußgängerampel anzuhalten“, erinnert sich Hendele. „Aber das sind Vorbilder für die Kinder, die sich dann später auch nicht an die Regeln halten.“

Autor:

Lokalkompass Niederberg aus Velbert

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