Wilde Orchideen wachsen im Hinterhof - Eine erstaunliche Entdeckung machte der Heiligenhauser Hans-Joachim Orgs

„Dactylorhiza fuchsii“ heißt diese seltene, wilde Orchideenart. Fotos: Bangert
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Wilde Orchideen wachsen nicht unbedingt einsam und versteckt an unzugänglichen Stellen, sondern an ganz unvermuteten und alltäglichen Stellen.

So fiel Hans-Joachim Orgs mitten in einem Wohngebiet die ungewöhnliche Pflanze auf.
Bei der Pflege des Rasens neben einem Wohnhaus im Heiligenhauser Süden entdeckte der Gärtner mit dem Hang für Wildblumen „Dactylorhiza fuchsii“, auch „Fuchs´ Knabenkraut“ genannt, benannt nach einem Tübinger Medizinprofessor.
Wie diese botanische Besonderheit nach Heiligenhaus kommt, kann sich Pflanzenliebhaber Orgs nicht genau erklären. „Wahrscheinlich befand sich der Samen im Gefieder von Vögeln. Auf jeden Fall liebt Dactylorhiza fuchsii Feuchtigkeit. Seit dem Bau der Siedlung in den fünfziger Jahren bildet sich auf der Wiese Staunässe in einem lehmigen Boden.“

Bei der Unteren Landschaftsbehörde war man von der Entdeckung des Heiligenhauser Gärtners sehr begeistert. „Dactylorhiza fuchsii ist tätsächlich sehr selten“, weiß deren Leiter Klaus Adolphy. Allerdings ist er sich nicht ganz sicher, dass es sich um „fuchsii“ handelt, es könnte sich auch um „Dactylorhiza maculata“ handeln. „Da gibt es unter den Experten verschiedene Unterscheidungskriterien“, so der Botaniker, der sich auf jeden Fall über den Heiligenhauser Fund freut und das Engagement von Hans-Joachim Orgs lobt. Weil das benachbarte Wohnhaus bald eine Fassadenverkleidung erhält und ein Gerüst aufgestellt wird, war Handlungsbedarf gegeben.

Zusammen mit den Helfern des Freiwilligen Ökologischen Jahres wurden die seltenen Orchideen an andere Stellen im Heiligenhauser Süden umgesetzt. Dort wachsen seit Jahren weitere wilde Orchideenarten, die unter besonderer Beobachtung der amtlichen Naturschützer stehen, wie „Dactylorhiza praetermissa“, das „Übersehene Knabenkraut“. Doch das ist nicht mehr da, „übersehen“ haben es die Experten bestimmt nicht. „An mangelnder Pflege kann es sicher nicht gelegen haben“, da ist sich der Leiter der Unteren Landschaftsbehörde sicher, der immer für optimale Wachstumsbedingungen sorgte. „Praetermissa ist dafür bekannt, dass diese Pflanze vagabundiert.“

Dafür breitet sich in Heiligenhaus und im ganzen Niederbergischen Land eine andere Orchideenart aus: Der Breitblättrige Stendelwurz „Epipactis helleborine“ liebt kalkhaltige Böden, wächst oft an Waldrändern oder Lichtungen und wir immer öfter in Hausgärten gesichtet.

„Dactylorhiza fuchsii“ heißt diese seltene, wilde Orchideenart. Fotos: Bangert
Autor:

Lokalkompass Niederberg aus Velbert

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