"Nachhaltig helfen"

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Die mittlere Altersklasse in Swaziland wird durch das HIV-Virus stark dezimiert, übrig bleiben die Alten und die Kinder. "Wir setzen bei den Kindern an", sagt Gertrud Langensiepen vom Verein MEDEA.

Und so richtet sich auch das neueste Projekt an 580 Schulkinder zwischen sechs und 17 Jahren. An der Nyonyane- und der Black Mbuluzi-School bietet MEDEA in Zusammenarbeit mit den Hilfsorganisationen "Clowns ohne Grenzen" und "Guba" einen Schulgarten an. "Hier lernen die Kinder in Theorie und Praxis, Gemüse anzupflanzen", berichtet Langensiepen.
Denn Möhren, Salat, Kohl oder Zwiebeln kennen viele Swazis gar nicht. "Im ganzen Land wird Mais angebaut", weiß die Nevigeserin, das Hauptnahrungsmittel in dem afrikanischen Land. Diese einseitige Ernährung führt zu Mangelerscheinungen, dagegen will MEDEA ankämpfen.
"Glücklicherweise muss in Swaziland niemand mehr hungern", berichtet die engagierte Frau, dazu trägt auch das World-Food-Programm bei, das den Kindern jeden Tag eine warme Mahlzeit ermöglicht. Für Langensiepen der falsche Ansatz. "Hilfe zur Selbsthilfe ist besser als die Menschen in eine Abhängigkeit zu solchen Hilfsprogrammen zu bringen."
Und so greifen die Schüler in dem landwirtschaftlichen Projekt, das gerade erst am Anfang steht, selbst zu Gießkanne und Hacke. Das erste Gemüse konnte bereits geernet werden, ein besonderer Moment für die Kinder. Das war dank des Einsatzes der jungen Gärtner und dank der guten Infrastruktur möglich. In der Nähe liegt ein Fluss, darüber hinaus gibt es an der Schule eine so genannte "Playpump", eine Wasserpumpe, mit Hilfe derer die Schüler spielerisch das kühle Nass fördern können. Da die Begebenheiten so günstig sind, plant Langensiepen schon weiter. Obstbäume sollen als nächstes angepflanzt werden, Mangos, Litschis, Avocados und Papayas könnten schon bald dort wachsen. "Vielleicht bleibt irgendwann ein Produktionsüberschuss, den die Kinder verkaufen können", hofft die Velberterin, die seit 2005 überwiegend in Swaziland lebt.
Vorher hatte die Weltenbummlerin schon in vielen Ländern bei Hilfsprojekten als Kinderkrankenschwester und Hebamme gearbeitet. Als sie im Kosovo bei 33 Grad Minus erbärmlich fror, schwor sie sich, nur noch in warme Länder zu fahren. Durch eine Freundin kam sie nach Swaziland, und dort ist sie nun "angekommen". "Zu merken, dass sich etwas bewegt, ist fantastisch", sagt Langensiepen. Die große Dankbarkeit der Kinder zeige ihr immer wieder, dass der Einsatz von MEDEA richtig ist. "Und Afrika hat jede Menge Kraft. Man muss nur zeigen, wie sie richtig eingesetzt wird."
www.medea-ev.org

Autor:

Miriam Dabitsch aus Velbert

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